Erich BIENDL (1930 - 2019) |
Der ehemalige deutsche Nationaltrainer Erich BIENDL, der u. a. die Olympiariege der Bundesrepublik zu den Olympischen Spielen 1972 in München betreute und dort den zuvor entstandenen erheblichen Rückstand des bundesdeutschen Frauenturnens zum internationalen Spitzenniveau mit einem beachtlichen 8. Platz aufholte, ist nun im 89. Lebensjahr in seiner Heimat Geiselhöring verstorben. Vier Jahre nach München führte Erich Biendl dann die holländischen Turnerinnen 1976 zu den Olympischen Spielen nach Montreal; in Deutschland war er bis zum Jahre 1984 Mitglied des Kunstturnfachausschusses ...
Auch in Österreich leistete die Koryphäe seines Fachs in den späten 1970'er-Jahren und bis in die 1980'er hinein sehr viel „Entwicklungshilfe“, als diese dringend nötig war, denn auch Österreichs weibliches Kunstturnen hatte im Lauf der 1960'er Jahre nahezu völlig den internationalen Anschluss verloren bzw. verschlafen.
Als sich eine Gruppe an engagierten Trainer/innen und Funktionär/inn/en auf den Weg machte, wieder Terrain aufzuholen, fanden sie in Erich Biendl einen engagierten Mentor und Unterstützer.
Von 1972 bis 1993 war Biendl hauptberuflich an der Bayerischen Sportakademie beziehungsweise am Sportzentrum der TU München tätig.
Der zweifache Olympiatrainer (München 1972 für Deutschland, Montreal 1976 für Holland) brachte sich bei Kursen, Seminaren und Trainingslagern auch in Österreich stark ein. Er engagierte sich in der Trainerausbildung, unterstützte mehrere führende Vereine direkt und legte Grundsteine für mehrere rot/weiß/rote Trainer- und Multiplikatoren-Karrieren.
(* Foto rechts: Im April 1972 bei einem 3-Länderkampf in Augsburg: BRD gegen Bulgarien und die Schweiz)
1993 war Erich Biendl als Profitrainer in Bayern in Pension gegangen, beschäftigte sich allerdings weiterhin tagtäglich mit dem Turnen – zunehmend auch im Vereins-Breitensport und zuletzt, bis vor wenigen Jahren, im Kinderturnen.
(* Das Begräbnis Erich Biendls findet am kommenden Samstag, 5. Oktober 2019 um 10 Uhr in der Pfarre St. Peter in Geiselhöring statt.)
* Quelle: ÖFT, Mag. R. Labner / gymmedia