Thomas Knüpfer |
Am 27. Januar 2016, kurz vor seinem 50. Geburtstag und nach einem langen Leidensweg, verstarb in seiner Heimatstadt Potsdam der ehemalige Turner der deutschen Nationalmannschaft (DDR), Thomas KNÜPFER.
Der mehrfache DDR-Meister und Spartakiadesieger, der zuletzt für den damaligen ASK Potsdam turnte (Trainer: Paul Müller II.), begann seine leistungssportliche Karriere bei Trainer Dieter Petersdorf beim SC Motor Jena. Thomas Knüpfer galt - neben dem zweiten damaligen thüringer Ausnahmetalent, Udo Böttcher - unter den herausragenden Turntalenten der DDR in den achtziger Jahren als so eine Art "Vorreiter", auch mutiger "Testflieger":
So war er z. B. der erste deutsche Junior, der den Dreifachsalto als Abgang am Reck wagte, mehr noch: Er beherrschte alle (!) damals bekannten Flugelemente in seiner Übung - turnte sie teilweise sogar aus einarmigen Verbindungen heraus!
Thomas Knüpfer, 1984 |
Das Turn-ABC hatte ihm einst als Junge im thüringischen TZ Bad Salzungen Übungsleiter Eckhard Köppen beigebracht. Von da kam er nach nach Jena und wurde dort bis zur 8. Klasse von Dieter Horn trainiert. Dabei gelang es Thomas bei der DDR-Bestenermittlung 1980 in Boizenburg ein 1. Platz am Reck und Platz 5 an den Ringen zu belegen. Danach erfolgte planmäßig der Wechsel zu Trainer Dieter Petersdorf.
Thomas Knüpfer stand mehrfach in deutschen Auswahlriegen: als Junior bei den damaligen hochkarätigen "Jugendwettkämpfen der Freundschaft" (JWdF) der sozialistischen Länder (in Debrecen/HUN) oder den Junioren-Europameisterschaften in Rimini sowie später in Länderkämpfen der DDR-Auswahl.
1985 war er der erste deutsche Turner, der im Wettkampf den Rondatsprung bei den Männern einführte (5. Platz, Deutsche Meisterschaft / DDR).
1989 wurde Thomas in seiner thüringischen Heimat (Eisenach) der letzte DDR-Meister am Reck und war zuletzt als Mehrkampf-Achter 1991 in Bonn bei den ersten gesamtdeutschen Meisterschaften noch einmal unter den deutschen Top-Ten. Einige Jahre danach stand er noch dem OSC Potsdam als Bundesligaturner zur Verfügung.
Als Sozialpädagoge engagierte sich Thomas Knüpfer in Potsdam beruflich für den erfolgreichen Fanfarenzug, der es insgesamt zu vier WM-Titeln brachte!
Thomas hinterlässt eine Ehefrau und zwei Töchter.
Sowohl die brandenburger Spielleute, als auch seine thüringer und potsdamer Turnfreunde werden dem viel zu früh Verstorbenen stets ein ehrendes Gedenken bewahren!
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