04. März 2006
Berlin
Gerätturnen
Erwarteter japanischer Favoritensieg in Berlin
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Japanischer Favoritensieg!
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Wie erwartet setzte sich beim hochkarätig besetzten '11. INTERNATIONALEN JUNIOR-TEAM-CUP' in Berlin die Auswahl aus dem Land des Team-Olympiasiegers Japan (255,40) durch.
Mit beachtlichem 10-Punktevorsprung vrwiesen sie die deutsche Vertretung vom KTV Chemnitz (245,250) und die Schweizer Auswahl (244,60) auf die Plätze, dicht gefolgt von Spanien, Team Berlin und Weißrussland....
Bei den Junioren (17/18 Jahre) erreichte als Bester der Spanier Sergio Munoz erstaunliche 85,00 Punkte, bei den 15-16-Jährigen siegte der Schweizer Lukas Fischer (80,80) und bei den Jüngsten (14 Jahre u. jünger) der Brite Reece Pearson (83,75)...
11. JUNIOR TEAM CUP 2006 - internationales Highlight der Extraklasse!
... siehe auch GYMmedia-Vorschau
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Sieger 1969 in gleicher Halle: Akinori Nakayama vor Matthias Brehme und Klaus Köste, im Hintergrund Shigeru Kasamatsu und Trainer-Legende Yukio Endo
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Ein wirklich großes Wettkampfereignis!
In dieser Halle, wo heute 22 Juniorenteams aus 17 Ländern und 4 Erdteilen ihre Kräfte maßen, ist schon Turngeschichte geschrieben worden: Hier turnten z.B. 1969 in einem Ländervergleich solche japanischen Turngrößen, wie Akinori Nakayama, Mitsuo Tsukahara oder Shigeru Kasamatsu, damals in einem Ländervergleich gegen die DDR-Auswahl mit Köste, Brehme und Co..., damals ein herausragendes sportliches Ereignis, war doch Japan die dominierende Turnnation, die von 1962 bis 1978 ununterbrochen den Team-Weltmeister stellte...
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Japanische Höflichkeit: Verbeugung und Gratulation nach perfekter Reckleistung!
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37 Jahre später:
Wieder japanischer 'Ultra Shi' in Berlin...
In eben dieser Halle war wieder ein neuer 'japanischer Aufwind' zu spüren - nur hießen heute die japanischen Nachwuchsasse Yusuke Tanaka, Takuya Inatera, Yusuke Saito und Kazuaki Koizumi und bedeuten die zu erwartende Fortsetzung japanischer Turnerfolge nach dem Athener Olympiasieg 2004.
Dabei handelte es sich hier um die zwar 'nur' zweite Reihe japanischer Junioren, aber sie brannten ein Feuerwerk der Turnkunst ab und erinnerten eindrucksvoll an die Tatsache des wiedererstarkten Männerturnens mit dem goldenen Beleg des Athener Olympiasiges 2004.
'Ihre Stärke bestand in ihrer Ausgeglichenheit: Inhalte, Ausführung, Stände, alles top!' - schwärmte DTB-Junioren-Coach Jens Milbradt, der aus deutscher Sicht auch die gewachsene Stärke und enormen Fortschritte der Spanier und der Schweizer und auch der Weißrussen registrierte.
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Max Finzel: ... hart im Nehmen!
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'So gesehen war das gut acht Wochen vor den Junioren-Europameisterschaften im griechischen Volos eine ungemein wichtiger Standortbestimmung!' - so der Berliner Trainer, dessen Schützling Brian Gladow den durchaus möglichen Einzelsieg bei den 17/18-Jährigen durch eine Serie von Fehlern an Boden, Pferd und Reck vergab und auch am Sprung leichter turnte, als vorgesehen. Noch vor wenigen Tagen hatte Brian im Kontrollwettkampf über 87 Punkte erreicht - hier belegte er mit 83,15 nur den dritten Rang.
So ging der 10-Punkte-Vorsprung der Japaner durchaus in Ordnung.
Pech aber hatte der Chemnitzer Max Finzel, der bei seinem Abgang (Doppel-Tsukahara) unglücklich stürzte und sich mit der eigenen Hand am Kopf verletzte - zum Glück bestätigte sich ein vermuteter Jochbeinbruch nicht. Insgesamt kamen die mit 4 JEM-Kadern antretenden Sachsen aber doch noch auf einen verdienten zweiten Rang, vor den weiter erstarkenden Schweizer und spanischen Junioren !
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Japans Junioren gewinnenn vor KTV Chemnitz (links) und der Ausawahl Schweiz
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Siegfried Wüstemann, Ronny Ziesmer
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Eben als Weltcup-Botschafter für das bevorstehende Turnier der Meister Ende März in Cottbus ernannt, richtete der deutsche Ex-Nationalmannschaftsturner Ronny Ziesmer herzliche Grußworte an die Spitzenturner der Zukunft, und ludt sie symbolisch zu den kommenden Weltcups der 'Großen' dann auch in die Lausitz-Metropolle ein.
Viele ehemalige Spitzensportler vergangener Jahre waren anwesend, wie Olympiasigerin Maxi Gnauck, Ex-Weltmeister Sylvio Kroll und viele weiter Auswahlturner vergangener Jahre. Aber auch artverwandte Ex-Athleten ließen sich beeindrucken. So Alexander König - einst Eiskunstlaufpartner von Peggy Schwarz: 'Menschenskinder, das war ja absolute Weltklasse, hier... gut dass ich mir das mal angesehen habe!'
Leider waren zu diesem absoluten Leckerbissen der Turnkünstler von Morgen höchstens 120 zahlende Gäste gekommen, die nicht zur Szene gehörten und das bei einem hiesigen Berliner Turnerbund, der in den Mauern der Stadt ein Potenzial von ca. 275 Vereinen und um die 72.000 Mitglieder hat.... Was läuft da falsch...?
Das schmälert nicht die Klasse und Qualität und das Umfeld dieses Wettkampfes, der zu den ganz großen für den Nachwuchs in der Welt zählt - eine beeindruckende Tradition, die da das Wüstemann-Team geschaffen hat.
- ehe - GYMmedia-Resultats-Service: >>
Mannschaftswertung 2006 >>
Junioren, Einzel, 17/18-Jahre >>
Jugend, Einzel, 15/16-Jahre >>
Jugend, Einzel, 14-Jahre und jünger
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Sergio Munoz (ESP): 85 Punkte im Mehrkampf!
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Die Besten der Einzelwertung: * Junioren, 17/18-Jahre 1. Sergio Munoz (ESP) 85,000
2. Kazuaki Koizuma (JPN) 83,700
3. Brian Gladow (GER/SC Berlin) 83,150
* Jugend, 15/16 Jahre 1. Lukas Fischer (SUI) 80,800
2. Christian Bazan (ESP) 80,350
3. Gabriel Rossi (AUT) 79,700
* Jugend, 14 Jahre u. jünger... 1. Reece Pearson (GBR) 83,750 (!!)
2. Arminas Grinius (LTU) 73,000
3. Severin Sollberger (SUI/NKL Liestal) 70,800
PRESSE-REAKTION nach dem Turnier:
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'Wen interessiert schon Turnen?.
- Sportstadt Berlin' hat nur Fußball im Kopf!' - schreibt z.B. das 'NEUE DEUTSCHLAND' in einer Nachbetrachtung am 7. März 2006.