Trotziges Aufbegehren, ....'aber neue Wege'?! Nach den bereits im Männerbereich gesetzten Akzenten, wo man trotz dramatischen
Abbaus der Trainerstrukturen trotzig und unverzagt mit der Gründung einer
Andreas Wecker-Turnschule aufbegehrte, besinnt sich nun der Berliner Turnerbund auch im Frauenbereich auf einen großen Namen, wenn auch unter denkbar schwierigsten Bedingungen; denn eben erst hatte man zu Beginn des Jahres ein empfindliches Zurückschrauben der Förderbedingungen für das weibliche Kunstturnen hatte hinnehmen müssen. (- siehe
GYMmedia-Bericht vom 10. Feb. 2005)
'BTB geht 'neue Wege' im Nachwuchsleistungssport', ... so heißt es blumig in einer aktuellen Pressemitteilung. Dies mag schon in einer Stadt, die einst durch ein System von DDR-Trainingszentren (TZ) über den weltweit erfolgreichsten Turn-Klub verfügte, ein wenig ignorant anmuten - aber schließlich ist ja nicht ein TZ- sondern ein Gesellschaftssystem in Gänze gescheitert!
Mit solchen Turntalentschulen will der BTB wenigstens wieder eine löbliche, wenn auch nicht neue Leistungssportoffensive im Kunstturnen starten, um Talenten ab Vorschulbereich die Möglichkeit einer optimalen Förderung und Unterstützung auf dem Weg zur Weltspitze zu geben - nachdem man allerdings in eineinhalb Jahrzehnten bewährte Weltspitzenstrukturen dieser Art hat verkümmern lassen - Schildau lässt grüßen...!
Ob man allerdings mit der bloßen Namensverleihung tatsächlich eine neue Qualität erreicht, ist mehr als fraglich - einen Trainerjob hat die deutsche Hauptstadt dem ehemaligen Weltstar Maxi Gnauck jedenfalls (noch) nicht anzubieten.
Kuriuos ist in diesem Zusammenhang auch, dass der DTB händeringend eine Cheftrainerin für das Frauen-Kunstturnen sucht...
Eckhard Herholz / gymmedia