Tabea ALT, Ex-Nationalturnerin |
Die ehemaligen deutschen Auswahlturnerinnen Tabea ALT (24) - die im April 2021 ihre engagierte und erfolgreiche internationale Leistungssportkarriere aus Verletzungsgründen beenden musste, wie auch die ehemalige Stuttgarter Spitzenturnerin Carina KRÖLL (23), die inzwischen unter österreichischer Flagge startet, erheben erneut (!) schwerste Vorwürfe gegen die zu ihren Spitzensportzeiten zuständigen Strukturen des deutschen Kunstturnens. Auf Facebook und Instagram schildern sie Methoden "systematischen und mentalen Missbrauchs" und "Missachtungen ärztlicher Vorgaben" (s. u.) ...
♦ Ähnliche Aussagen machte auch die Ex-Stuttgarterin Emelie PETZ (21), die nach langwierigen Verletzungen ihre Karriere vor drei Jahren beenden musste.
Nun hat auch kurz vor Weihnachten das erst 17-jährige stuttgarter Talent Meolie JAUCH "aus mentalen Gründen" ihren geliebten Sport aufgegeben.
Bemerkenswert bei all diesen Fällen aus jüngster Vergangenheit und Gegenwart:
- die offensichtliche Häufung dieser mentalen, körperlichen Probleme an einem Standort, trotz der Tatsache, dass doch eigentlich diese Problematik gerade im Falle der "Causa DTB/Chemnitz" in Ausgiebigkeit von den zuständigen Verbandsstrukturen hätten behandelt und ggf. gelöst werden müssen ...?!
♦ Auffälliger Unterschied zur aktuellen Stuttgarter Situation ist die Tatsache, dass damals im Chemnitzer Falle gegen der durch Einzelpersonen initiierten und über die Presse (SPIEGEL) forcierten Anklagewelle gegen Trainerin Gabriele FREHSE eine nahezu geschlossene Anzahl junger Chemnitzer Leistungssportlerinnen und deren Eltern standen, die sich f ü r die Weiterarbeit ihrer Trainerin einsetzten, sich mit Bittschriften an die zuständigen DTB-Funktionäre wandten ... doch in den meisten Fällen keine Antworten erhielten ...!?
♦ Ebenso auffällig jedoch ist, dass in dieser "Konfliktzeit" so manche schlagzeilenträchtige Maßnahme des Verbandes kampagnenhaft und doch scheinbar wirkungslos blieb.
► Der DTB und sein Kampf gegen psychische Grausamkeien (GYMnews, 24-Jan-2021)
Auch den bereits schon damals von Tabea Alt und anderen betroffenen geschilderten Zuständen in Leistungszentren des süddeutschen Raumes und anderswo wurde kaum Beachtung geschenkt.
Man begnügte sich mit der wohl objektiv und juristisch nachgewiesenermaßen unzureichend begründeten Statuierung eines Exempels einer Trainerin, die im Übrigen inzwischen von allen juristischen Instanzen rechtlich freigesprochen wurde: Gabriele FREHSE arbeitet in Österreich erfolgreich und geachtet als Nationaltrainerin agiert!
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Wie jetzt Tabea ALT, Carina KRÖLL u. a. Turnerinnen aus dem so sensiblen Leistungssportbereich einer der komplexesten, herausfordernsten und dabei so bewundernswerten technisch-kompositorischen Spitzensportart, dem KUNSTTURNEN, berichten, scheinen die dafür in Deutschland zuständigen Strukturen und Personen nicht ausreichend qualifiziert zu sein!
Nichts braucht Turn- und Sport-Deutschland aber weniger als eine neuerliche medial überhitzte Kampagne, oder allein ein neues "Bauernopfer", sondern dafür echte Strukturveränderungen, geführt durch die Installation wahrhaftiger Kompetenzträger, gemessen an Kriterien eines an internationalen Maßstäben ausgerichteten Spitzensports!
Dafür sollte man das auf Facebook und Instagram
►von Tabea A L T veröffentlichte STATEMENT zum Anlass nehmen.
* In einer Meldung des SüdWestRundfunks (SWR) vom 29.12. 2024 prangerten weitere ehemalige Spitzenturnerinnen wie Janina BERGER und Michelle TIMM "katastrophalen Umstände am Kunstturn-Forum Stuttgart" an.
► Immer mehr Turnerinnen erheben heftige Vorwürfe gegen den DTB und den STB (SWR, 29. 12. 2024).
Auffallend dabei ist, dass sich die Aussagen der genannten Turnerinnen vorwiegend und rückblickend auf jene Zeiträume beziehen, bei denen insbesondere der Deutsche Turner-Bund vorgab, mit der "Causa Chemnitz/Frehse" alle diesbezüglichen Probleme erkannt und erfolgreich gelöst zu haben...?!
Hat es sich dabei damals nur um puren Aktionismus gehandelt, um die Konstatierung eines Prezendenzfalles mit einem "Bauernopfer Frehse" oder gar um die persönliche Profilierung jener für diese Situationen zuständigen Personen in den Leitungsebenen des Dachverbandes ...?
In jedem Falle muss man dabei Tabea Alt zustimmen: Hier geht es nicht erstrangig um Einzelpersonen, sondern um eine Tiefenanalyse der Spitzensportstrukturen im Lande und in einem Verband, auf dessen Fahnen schon lange die "hehren Ziele eines humanen Leistungssports" geschrieben stehen.
Wann werden diese endlich wirksam und mit Qualität umgesetzt?
* Eckhard W. Herholz
(c) gymmedia
* NACHTRAG:
Während sich die DTB-Website schon vor Tagen in die Weihnachts- bzw. Jahreswechselpause verabschiedet hatte gab es inzwischen laut SID doch erste Stellungnahmen von DTB und STB: Beide Verbände wollen gemeinsam eine Untersuchung initiieren, in der das Geschehen aufgearbeitet wird. Für diese Untersuchung sollen auch auch "externe Unterstützungen" hinzugezogen werden.
* 31-12-2024
Am letzten Tag des Jahres reagierte der Deutsche Turner-Bund auf die "Schilderungen über Missstände im deutschen Turnen" mit einem
►► STATEMENT von DTB und STB
-ehe-
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