Erfinder des Jägersaltos trainiert Afrikas Olympiakandidaten

Bernd JÄGER:
Turn-Erfinder leistet Aufbauhilfe

Der Salto des Deutschen Mehrkampf- und Reckmeisters der DDR von 1975, den er 1974 zur Weltmeisterschaft in Warna kreierte, ging vor 45 Jahren als Jäger-Salto in die Turngeschichte ein und löste weltweit die Entwicklung der "Flugelemente" am König der Geräte, dem Reck, aus.
Nach seiner aktiven Zeit als Leistungssportler des damaligen Armeesportklubs "ASK Vorwärts Potsdam" arbeitete Bernd JÄGER als Trainer und Cheftrainer in Potsdam, war in den neunziger Jahren des letzten Jahrhundert als Nationaltrainer in Finnland tätig und führte dort Jani Tanskanen zum WM-Titel in Lausanne und 1998 Jari Mönkkönen in St. Petersburg zum Vize-EM-Titel. Nach dem sich für den hochrangigen Experten und ehemaligen Potsdamer Cheftrainer in Brandenburg keine Verwendung fand, wechselte er 2001 nach Niedersachsen und leistete dort beim Traditionsverein "Vereinigte Turnerschaft Rinteln 1848 e.V." als verantwortlicher Turntrainer über Jahre eine wertvolle Aufbau- und Nachwuchsarbeit. Nun führte ein Ruf aus dem südlichen Afrika, aus Namibia den inzwischen 68-jährigen Experten erneut ins Ausland ...:

Afrika-Hilfe deutscher Turntrainer: Bernd JÄGER (li.) und Jochen BROSCHE (re.) mit Norman Marais (NAM).

♦♦ Hilfe für Afrika

Ein Berich aus Swakopsmund / Namibia

Jochen Brosche, langjähriger und erfahrener Turntrainer von der TSS Osnabrück und Bernd Jäger (68) von der VT Rinteln führen vom 12. November bis 11. Dezember 2019 einen Kunstturnlehrgang in Swakopmund (Namibia) durch. Der Swakopmunder Gymnastic Club ist das Turnmekka Namibias. Er wird geführt von Dione Dichtl als Headcoach und Monika Gibbons als Präsidentin. Bestens unterstützt wird die Arbeit im Turnclub durch Dongina Risser von der Gymnastic Foundation in der Kampfrichtertätigkeit und der Entwicklung des weiblichen Turnens.

♦ Namibias Hoffnungsträger Nummer 1 ist der 18-jährige Kunstturner Emile Pitt.
Er verfügt über Talent und ein großes Elementerepertoire. Das verdankt er auch einem halbjährigen Training an der "Gymnastics Academie" in Oklahoma (USA), der renommierten Turnschule, die vom Olympiasieger-Paars Bart Conner (1984) & Nadja Comâneci (1976) geleitet wird. Auch Bart Conners persönlicher Trainer in den Vereinigten Staaten von Amerika, Paul Ziert - der ihn damals zum Weltstar formte - hält große Stücke von der Leistungsfähigkeit des jungen namibischen Turners. Aktuell trauen auch wir dem jungen Mann die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 zu - spätestens aber für die 2024 stattfindenden Spiele.

Der Turnclub in Swakopmund verfügt über weitere Talente wie Josef Nawamab, Moses Naobeb und Clarence Pitt. Die leistungsstärksten Gerätturnerinnen sind Jocelyn Trista Rossouw und Alerechia Naibes.

Afrikanische Talente mit Bernd JÄGER (GER) als Trainer auf Zeit

♦ Aber auch die Rhythmische Gymnastik hat ihren festen Platz im Swakopmunder Gymnastic Club.
<< Mea-Nina OLIVIER - die bereits im Vorjahr Namibia bei den Afrikameisterschaften in Kairo vertreten hatte, und dort den 18. Platz belegte - und ihre Schwester D‘laine Olivier, bereiten sich beide intensiv erneut auf die Qualifikation zur Teilnahme an der Afrikameisterschaft vor.

Dieser Qualifikationswettkampf der FIG-Juniorinnen, findet im März 2020 in Ägypten statt.
Begleitet werden sie von ihrer Mutter, die gleichzeitig auch Präsidentin der Namibian Gymnastic Federation ist.

♦ Alle Athleten trainieren im Swakopmund Indoor Sport Centre
The DOME
Diese imposante Multifunktionsarena für sportliche und kulturelle Veranstaltungen in Swakopmund, an der Küste Namibias wurde am 1. August 2014 eröffnet. Die Arena war bei Eröffnung eine von nur zwei Arenen ihrer Art im Südlichen Afrika. Der DOME wird im Mai 2020 Austragungsort der Afrika-Qualifikation für die Olympischen Spiele im Trampolinturnen sein.

Trotz sichtbarer Leistungsfortschritte der Turn- und Gymnastikdisziplinen im Süden Afrikas fehlt es jedoch noch an Vielem!
So muss z. B. die nicht unbeträchtliche Hallenmiete für diesen Sport-Dome monatlich aufgebracht werden, was vor Ort nicht ganz so einfach ist. Viele Kinder bzw. deren Eltern können sich aus finanziellen Gründen die Teilnahme am Training nicht leisten. Sie werden dringend persönliche Sponsoren benötigt. Dem Gymnastikclub fehlt es selbst an auch einfachen Dingen, wie methodischen Hilfsgeräten, Reckriemchen und einfach nur Turnkleidung; selbst das dringend gebrauchte Magnesia ist Mangelware.
Unterstützung - auch im Trainerbereich- wird dringend benötigt und wohlwollend und herzlich aufgenommen, wie wir in diesen Tagen in persona erleben können.
Sollte es deutsche Vereine geben, die an helfender Kooperation interessiert sind, stellen wir gern persönliche Kontakte zum "Swakopmunder Gymnastik-Club" her
→ E-Mail an: ► office@gymmedia.de