10. Februar 2010
Stuttgart
Gerätturnen
EnBW gibt Schwäbischen Turnern den Laufpass
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MTV-Chef Dr. Karsten Ewald
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Turn-Team Stuttgart mit "Energieverlust" ...
Mit Wirkung vom 1. Januar 2010 hat die EnBW Energie Baden-Württemberg AG den zum 31.12.2009 ausgelaufenen Sponsorvertrag mit dem Turn -Team Stuttgart n i c h t verlängert!
Dies wurde dem Präsidenten des Vereines, Dr. Karsten Ewald, bereits im Sommer 2009 vorangekündigt. In der Folge versuchte Ewald, der auch als Geschäftsführer des MTV Stuttgart tätig ist, in mehreren Gesprächsrunden mit Entscheidungsträgern des Konzerns, das Sponsorship zu erhalten.
Hierfür wurden innovative und übergreifende Konzepte unter Einbindung des MTV (8.700 Mitglieder) vorgestellt.
Die letzte Verhandlungsrunde wurde soeben Anfang Februar 2010 erfolglos beendet ...
... ein EnBW-Tiefschlag für die SpOrtregion Stuttgart!
'Mit unserer Energie für den Sport könnt ihr was erleben!'
* ... aktueller EnBW-Werbespruch auf der Fa.-Website.
* Quo vadis Turn Team Stuttgart ...?
Die laufende Bundesligasaison des amtierenden Deutschen Meisters der Frauen und des drittplatzierten Männerteams will Ewald zunächst mit Rücklagen und kleinem Sponsorenpool finanzieren.
Sollte bis Juni 2010 kein neuer Hauptsponsor gefunden werden, droht die Auflösung des Männerteams für die nächste Saison.
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Wie lange turnen Krimmer und Co. noch fürs Schwabenteam ...?
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*Heuschreckenalarm in der 1. Turnerliga ...?!
Die Gesamtsituation wird enorm dadurch verschärft, dass Ligakonkurrent KTV Straubenhardt diese Situation ausnutzt und mit hohem Finananzaufwand versucht, Turner aus dem Turn Team Stuttgart abzuwerben.
Mit Andre Schaich gelang dies dem aktuellen Deutschen Mannschaftsmeister auch schon.
Nur mit Mühe konnte Sebastian Krimmer in Stuttgart gehalten werden. Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Frank Zimmermann geht das Männerteam nun deutlich dezimiert an den Start.
„Ich weiß nicht wie ich das Straubenhardter Verhalten werten soll ....“, wundert sich Ewald: „Zur Attraktivitätssteigerung der Liga trägt dies absolut nicht bei“.
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Ewald hängt mit seinen Turnern extrem in den Seilen ...!
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Immerhin läuft Straubenhardt damit Gefahr, dass sich die anderen Bundesligateams dort nur noch "resignierend" mit B-Teams präsentieren werden, was sich auf Dauer auch deutlich auf die Anziehungskraft der Straubenhardter Heimwettkämpfe auswirken dürfte.
Da Krimmer z. B. beim ersten Wettkampf in Straubenhardt nicht zur Verfügung und auch der Einsatz eines anderen Turners noch in Frage steht, könnte es sein, dass Stuttgart dort sogar nur mit drei Turnern antreten wird, gegen eine überlegene Auswahl, die nur einen Bruchteil Ihrer Turner zum Einsatz bringen kann.
(C) GYMmedia INTERNATIONAL
* P R E S S E R E A K T I O N E N _________________________________
10-Feb-2010:
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Sponsor dreht Krimmer & Cop. den Strom ab
(Backnanger Zeitung)
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Turn-Team Stuttgart droht das Aus (Stuttgarter Nachrichten)
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Stuttgarter Turnern droht das Aus (Eßlinger Zeitung)
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Dr. Karsten Ewald: ... kritischer Blick auf die deutsche Turnliga
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* S T A T M E N T
des Präsidenten des Turn-Teams Stuttgart
Dr. Karsten E W A L D
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"Eines soll an dieser Stelle klar gesagt werden:
Das Turn Team Stuttgart kritisiert n i c h t die jedem Verein frei stehende Option, Turner anderer Vereine anzusprechen und für den eigenen Verein zu verpflichten. Dies ist in anderen Profiligen eine völlig normale Praxis. Die Frage ist nur, ob die Deutsche Turnliga (DTL) bereits als Profiliga bezeichnet werden kann. Sie ist vielleicht auf dem Wege dorthin und hat in den letzten Jahren Beachtliches geleistet. Doch noch sind wir nicht im Profi-Turnsport angekommen.
Noch ist die öffentliche Wirkung mit all ihren Vermarktungsmöglichkeiten viel zu gering. Deshalb stellt sich für die DTL aber auch für alle in der Liga turnenden Vereine die Aufgabe, effektiv an den Grundlagen einer Professionalisierung der Turnliga zu arbeiten. Dies geht allerdings zunächst nur gemeinsam.
Das Turnen muss noch attraktiver für Zuschauer und Medien werden. Jeder Teamerfolg muss sich auch dieser Aufgabe unterordnen.
Nun ist Straubenhardt der Sponsoring- und Marketingerfolg durchaus zu gönnen und ich ziehe meinen Hut vor den Leistungen der Straubenhardter Macher. Wenn die Finanzmacht allerdings dazu genutzt wird, ausschließlich den eigenen Club zu verstärken – auch auf Kosten anderer Vereine, dann geht der Schuss ganz schnell und mit fataler Wirkung nach hinten los.
Was nützt denn eine ausverkaufte Straubenhardter Halle, wo 2.000 Zuschauer einem spannenden Wettkampf gegen den Erzrivalen Stuttgart entgegenfiebern, wenn dieser Rivale nur mit 3 Turnern antreten kann. Bei der derzeit äußerst dünnen Personaldecke des Turn Team Stuttgart ohne Optionen auf Neuverpflichtungen ist dies durchaus denkbar. Die Abwerbung von Schaich lässt diesen worst case sogar direkt befürchten.
So geht es auf Dauer nicht.
Die Liga ist kein Monopoly-Spiel. Es wird nur dann sinnvoll auf dem Wege zur Professionalisierung weiter gehen, wenn alle Clubs an einem Strang ziehen.
Die Hauptaufgabe heißt:
Wir müssen unseren Zuschauern viele spannende Wettkämpfe bieten – koste es was es wolle …!"
* Dr. Karsten Ewald
Turn-Team Stuttgart, 10.Feb 2010