Erika ZUCHOLD |
Internationale Wertschätzung für "historisches" deutsches Frauenturnen
Vor 41 Jahren war sie die erste Frau der Welt, die einen Flickflack auf dem Schwebebalken turnte; vor einem Vierteljahrhundert wurde sie zweifache Turnweltmeisterin und beendete mit Olympiasilber in München (1972) ihre große internationale Karriere.
Heute wurde die Leipziger Künstlerin (Malerei, Grafik, Bildhauerei) Erika ZUCHOLD in Oklahoma City als dritte deutsche Turnerin in die International Gymnastics HALL of Fame" aufgenommen. Mit ihr erfuhren die Ex-Turn-Diwa aus Weißrussland Swetlana Boginskaya, Valeri Ljukin (ehemals Ukraine) und der 6-malige japanische Olympiasieger Akinori Nakajama diese außergewöhnliche Ehrung.....
Erika Zuchold heute in Oklahoma City beim Signieren des Pauschenpferdes, auf welchem die Unterschriften alle bisher in die 'INTERNATIONAL GYMNASTICS HALL OF FAME'aufgenommenen Weltstars verewigt sind. Mit ihr unterschreibt der Schweizer Daniel Baumat, der seit über 30 Jahren bei Swiss Timing wesentlich das internationale Kunstturnen begleitet.
1964:... der erste Flickflack der Welt auf dem Balken: |
ERIKA ZUCHOLD
Dritte deutsche Turnerin in der "International Hall of Fame"
1964: Flickflack-Weltpremiere....:
Vor 41 Jahren revolutionierte sie die Turnwelt: Als erste Frau der Welt, die den Flick-Flack auf dem Schwebebalken wagte, ging die Leipzigerin Erika Barth in die Turngeschichte ein. Wäre da nicht ein Achilles-Sehnenriß kurz vor den Olympischen Spielen 1964 in Tokio - Experten-Prognosen sprachen davon, dass sie statt der legendären vierfachen Olympiasiegerin Vera Caslavska der Star der Spiele hätte werden können... So ging ihr Stern erst mit den Weltmeisterschaften 1966 in Dortmund auf, dann verheiratet als Erika Zuchold, wo sie Vize-Weltmeisterin am Sprung wurde.
Neben sieben EM-Medaillenerfolgen war sie Doppelweltmeisterin 1970 in Ljubljana (Sprung und Balken) und gewann bei den Spielen von Mexiko-City (1968) und München (1972) fünf Olympiamedaillen, davon vier Mal Silber, immer nur ganz knapp hinter Caslavska und Janz, aber vor der gesamten, damals herrschenden sowjetischen Konkurrenz - eine Ausnahmeerscheinung! Auch im Denken....
... die Künstlerin. |
Die überaus sensible und feinfühlige Erika schlug danach eine künstlerische Laufbahn ein, arbeitete auch als Entertainerin, Artistin, Tänzerin und ist heute in ihrer Heimatstadt Leipzig eine geachtete und anerkannte Künstlerin.
Malerei, Grafik, Plastiken und zuletzt auch bemerkenswerte bildhauerische Leistungen stehen im Mittelpunkt ihres vielseitigen Schaffens, ihre Werke sind inzwischen begehrte Kunstobjekte, die Kunstsammler nun auch auf ihrer Website käuflich erwerben können...
>> www.erika-zuchold.de
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Giganten der Turnwelt...
Nun erlebt sie als dritte Deutsche die Ehre - nach der Stufenbarren-Königin der achtziger Jahre Maxi Gnauck, der in Deutschland 1999 vom "Kicker" zur "Jahrhundert-Turnerin" gekürten Dr. Karin Büttner-Janz (2002) - Ende Mai in die "International Hall of Fame" in Oklahoma City aufgenommen zu werden.
Mit ihr gemeinsam werden die Virtuosin der Stuttgarter WM 1989 Swetlana Boginskaja, der 6-fache Olympiasieger Akinori Nakayama (1968/72) und der erste Mann der Welt mit einem dreifach-Salto am Boden (1987) Waleri Ljukin geehrt - ein beeindruckendes Quartett der internationalen Turngeschichte!
(c) gymmedia / E. Herholz
ERINNERUNGEN AN ERIKA ZUCHOLD von Karin Büttner-Janz: