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Herzlichen Glückwunsch zum 60!
Wer an zwei Olympischen Spielen (1984, '88) teilnahm, bei WM ('85), Weltcup ('86) und EM ('87) turnte und zwei Deutsche Meistertitel (Barren) errang, und wer zwischen 1984 und 1987 3x als Dritter im Mehrkampf bei (Bundes)-Deutschen Meisterschaften war, der gehörte schon zur Spitze im Lande! So gesehen war der am 20. Juni 1963 in Mühldorf am Inn geborene Bernhard SIMMELBAUER nach 18 Jahren gelebten Leistungssport schon nahezu prädestiniert, sein Medizinstudium in München anschließend auch seiner Sportart Turnen zu Gute kommen zu lassen: Schon seit Mitte der neunziger Jahre steht er dem Deutschen Turner-Bund noch immer und bis heute als einer der versiertesten Mannschaftsärzte zur Verfügungen mit den zusätzlichen Erfahrungen, die sich der inzwischen promovierte Orthopäde in seiner Ausbildung an der renommierten Sporttraumatologie in der Spezialambulanz Freiburg und danach an der Sportklinik Stuttgart erworben hatte.
Angefangen hatte Bernhard Simmelbauer seit 1970 beim TSV Mühldorf 1860 a. Inn, gehörte später der Bundesliga-Riege des FC Bayern München an, mit der er dreimal den Deutschen Mannschaftsmeistertitel holte. Zweifacher Deutscher Jugendmeister wurde er 1981 an Barren und Reck.
Seine erste (von später drei) Mehrkampfmedaille als Dritter bei den Deutschen Meisterschaften 1984 wies ihn allerdings auch als einen mehr als nur akzeptablen Allrounder aus, der ihn bei seiner ersten WM-Teilnahme in Montreal (18.) unter die besten zwanzig Turner der Welt brachte!
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Dabei verlief seine Leistungssportkarriere alles andere als problemlos:
Eine zweite Weltmeisterschaft wurde für den als fleißig und ehrgeizig geltenden Athleten 1987 durch einen Kreuzbandriss im linken Knie verhindert: Aus der Traum vom Start in der Ahoy-Arena zu Rotterdam!
<< Dass er trotzdem die folgende Vorbereitung für die Olympischen Spiele in Seoul 1988 nicht nur überstand, sondern auch das Aushängeschild des DTB wurde, war auch seiner Konsequenz zu danken, sein Medizinstudium zu diesem Zwecke für ein Semester zugunsten der Sportlerkarriere zu unterbrechen. Foto: (*c) privat)
Dr. Simmelbauer (li.) bei der Erstversorgung des beim DTB-Pokal 2011 am Reck gestürzten Philipp Boy; rechts: Physiotherapeut Cyrus Saleihi |
Mit seinem starken Selbstbewusstsein erkannte er schon damals den Widerspruch der einerseits von den Athleten abgeforderten, profihaften Leistungen seitens des Verbandes und die im Gegensatz damals nahezu "amateurhaften" Bedingungen in der damaligen Bundesrepublik, unter denen nicht nur die ehrgeizige Turnelite litt. Simmelbauer kritisierte das auch öffentlich!
Heute ist Dr. med. Bernhard SIMMELBAUER eine absolute Koryphäe als Orthopäde in eigener Praxis und kompetenter Ansprechpartner für Athleten und Patienten bei selbst anspruchsvollsten medizinischen Herausforderungen und Aufgaben. Nicht mehr so häufig wie früher steht er aber neben DTB-Verbandsarzt Dr. Boschert dem DTB bei Bedarf noch immer zur Verfügung, ist z. B.eng mit der Geschichte des DTB-Pokal veknüpft.
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Heute, an seinem 60. Geburtstag, ist sein freier Tag, den der Familienvater zweier Kinder sicher im Kreise seiner Familie in Stuttgart begehen wird, und an dem seine persönlichen und prägenden Erinnerungen an seine engagierte Leistungssportzeit sicher nicht zu den schlechtesten gehören!
... und mit dem etwas "kleinerem" Jubiläum folgt nunmehr der Sohn seinem Vater
(c) TV Mühldorf/ Stefan Schörghuber)
Bernhard Simmelbauer senior, (2. von rechts), der gut 7 Monate vor ihm seinen 90. Geburtstag im Kreise seiner Vereinsvertreter des TSV 1860 Mühldorf a. Inn feierte, der vor über 40 Jahren neben dem leider schon verstorbenen Fritz Wiedemann einer der Mitbegründer des Leistungszentrums Kunstturnen war, wo auch "little" Berni damals seine turnerischen Wurzel hatte, von Trainer Werner Klöpper trainiert wurde, der seit 1979 bis heute als beseelter "Macher" das KLZ im Simmelbauer'schem Geiste weiterführt.
Ja, so ist das mit der deutschen Turnerei! Sie hat eine vielschichtige und große Geschichte, eben durch solche Personen, denen die ganz große Wertschätzung gehört - aber möglichst nicht nur, wenn es um Jubiläen geht!
(C) gymmedia / - Eckhard Herholz