Die Aufregung bei den Turnerinnen Emily Janssen, Fabiane Runzer und Annika Sachse steigt so langsam. Denn diese drei Teenager aus Bad Düben fiebern ihrer bisher größten Reise ihres Lebens entgegen. Ziel ihrer Unternehmungen in den Sommerferien ist der Gymnastic-Club Swakopmund in Namibia. Dorthin hat ihr Verein, der TV Blau-Gelb 90 Bad Düben, seit fünf Jahren freundschaftliche Beziehungen. "So weit war ich noch nie von zu Hause weg. Es wird bestimmt ein großes Abenteuer", sagte die 14-jährige Annika Sachse. Doch bevor es in die Flieger nach Afrika geht, müssen zahlreiche Spenden sortiert und verpackt werden. "Es gehen unter anderem Turnsachen, Malhefte, Buntstifte und Gummibärchen mit auf die Reise. Das haben wir im Verein in den vergangenen Wochen gesammelt und hoffen, das sich unsere namibischen Turnfreunde über unsere Mitbringsel freuen", so Fabiane Runzer weiter.
2019 erste Kontakte nach Namibia geknüpft
Schon vor fünf Jahren wurden die Bad Dübener Geräteakrobaten durch den ehemaligen DDR-Nationalturner Bernd Jäger auf den afrikanischen Turnverein aufmerksam. Jäger half dort vier Wochen lang als Trainer aus und berichtete anschließend auf der Turnplattform www.gymmedia.de über seine Erlebnisse. Der mehrmalige DDR-Meister im Turnen und Erfinder des Jägersaltos berichtete unter anderem, das es den Sportlern in Südwestafrika an Vielen fehle. Die Bad Dübener entschieden spontan zu helfen. Doch Corona machte ihnen 2020 einen ersten Trip nach Afrika zunichte. Erst 2022 wurden die ersten beiden Besuche realisiert. "Seitdem herrscht ein enger freundschaftlicher Austausch. Bei unseren beiden Besuchen wurden wir sehr herzlich aufgenommen und es gab von Anfang keine Berührungsängste", erzählte Kampfrichterin Anke Heinicke.
Emily Janssen, Fabiane Runzer und Annika Sachse (v.l.) gehen in den Sommerferien auf die bisher größte Reise ihres Lebens. In Namibia besuchen sie den Gymnastic-Club in Swakopmund.
Kindergartenschild geht mit auf die Reise
In Namibia selbst freut man sich schon auf die Nordsachsen. "Die Sportler aus Bad Düben sind immer willkommen. Zweimal waren sie ja schon bei uns. Wir haben gemeinsam trainiert und ihnen schon ein bisschen von unserem wunderschönen Land gezeigt", sagte Dione Dichtl vom Gymnastic-Club Swakopmund. "Das wollen wir auch in diesem Jahr fortsetzen."
Aktuell basteln die Blau-Gelben noch an der einen oder anderen Überraschung, die mit nach Namibia gehen soll. So gestalteten sie unter anderem ein buntes Kindergartenschild für die Townships. "Die Turnclub in Swakopmund betreut noch einen Kindergarten in den Armenviertel der Stadt. Dorthin geht auch ein Teil unsere Spenden wie Malbücher und Stifte. Und da der kleine Kindergarten bisher kein Eingangsschild hat, haben wir gleich mal eins entworfen. Das werden wir auch mitnehmen", berichtete Emily Janssen.
(c) gymmedia
* Text/Foto: Steffen Brost
* 11-Juli-2024
Den Reisebericht finden Sie unter ► Bad Dübener Turnerinnen zurück aus Namibia