Andergassen- Hambüchen |
Der erst 15-jährige Fabian Hambüchen von der TSG Niedergirmes war am ersten Tag der 69. Deutschen Turn-Meisterschaften der Männer bester Turner des Mehrkampfes. Mit 54,200 Punkten erfüllte er auch als einziger die Forderung von Bundestrainer Andreas Hirsch. Alle anderen WM-Kader blieben unter der 54-Punkte-Grenze.
Zweiter wurde Stephan Zapf vom TV Haslach vor dem Stuttgarter Thomas Andergassen und vor Dmitri Nonin (SC Berlin) die mit ihren Leistungen am ehesten noch den Zielstellungen entsprachen.
Am Samstag Abend fällt die Mehrkampfentscheidung...
Zapf, auch optisch: Formanstieg! |
Die 1. WM-Qualifikation
Viele Instabilitäten verhinderten bei den meisten der WM-Kader ein klarres Leistungsbild 2 Monate vor den Weltmeisterschaften in Anaheim USA, für die dieser Wettkampf heute als 1. Qualifikation galt.
Am ehesten noch kam der Stuttgarter Stephan Zapf mit allen Geräten zurecht und bestätigte nach ansicht des Bundestrainers seine Trainingsfortschritte. 'Sieben Kilo sind weg!' - so verkündete er auch optisch sein Gewichtsproblem nach verletzungsbedingten Zwangspausen Anfang des Jahres.
So führte zwar der Cottbuser Ronny Ziesmer nach Halbzeit des Mehrkampfes, verturnte allerdings Barren und Boden völlig und fiel auf den 7. Platz mit indiskutablen 51,50 Punkten zurück.
Auch sein Clubkamerad Robert Juckel (5./51,85) und der Hallenser Christian Berczes (6./51,80) warteten mit zu vielen Instabilitäten auf.
'Besonders Sprung war heute ein glatter Ausfall', so Hirsch, denn außer Ren? Tschernitschek erwiesen sich alle anderen Überschlag-Doppelsalti-vorwärts als keineswegs mannschaftsdienliches Element, wurden sie doch alle nicht in den Stand geturnt.
Kaum einer der Turner konnte problemfrei und ohne Handicap in diese Meisterschaft gegangen. Titelverteidiger Sven Kwiatkowski aus Chemnitz saß wegen kürzlich zugezogenenr Rippenprellung gar auf der Zuschauer tribüne.
Für das Mehrkampffinale am Samstagabend kann es in Sachen Stabilität nur Steigerungen geben.
Hambüchen: Geschafft!! |
'Jüngster Deutscher Turnmeister...?'
'Youngster Fabian Hambüchen: 'Wenn ich antrete will ich immer erst mal alles geben. Was am Ende herauskommt, interessiert da nicht. Geht mitten drin mal was schief, dann gilt: Abschalten, umschalten - weiter!'
... und als da der 'Saft' am Ende der Pauschenpferdübung nicht mehr reichte, brach er die Übung ab. Vater-Trainer Wolfgang schickte ihn aber wieder ans Gerät und er zauberte doch noch den Handstand-Abgang mit Drehung zu Ende.
Auch wenn er bereits das Zeug dazu hätte: Jüngster Deutscher Mehrkampfmeister der Geschichte kann, bzw. soll er nicht werden. Das Mehrkampffinale der besten 24 am Samstagabend in Heilbronn lässt er deshalb aus - ein sinnvoller Belastungsschutz für dieses Supertalent! Für ihn sind in einer Woche die Deutschen Jugendmeisterschaften in Chemnitz wichtig.
Aber am Sonntag wird er schon den einen oder anderen in den einzelnen Gerätefinals die Medaillen - vielleicht sogar den Titel - wegschnappen wollen. Dann wird`s vielleicht doch noch was mit 'Jüngster Deutscher Turnmeister'der Geschichte.
(C) gymmedia / E.Herholz
>> Ausführliche Ergebnisse: 1. Kür, Männer