13. Januar 2005
Kienbaum b. Berlin
Gerätturnen
Deutsche Junioren im Plan
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Trainer Oelsch, Turner Woitalla bei der Auswertung
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Vier Monate vor dem Jahreshöhepunkt, den Junioren-Europameisterschaften im griechischen Vlosos, beendeten soeben die deutschen Juniorenkader ihr erstes Basis-Trainingslager im brandenburgischen Kienbaum.
<< Trainer Karsten Oelsch, Steve Woitalla (< Foto links) sowie Benjamin Drabsch vom SC Cottbus vertraten den Märkischer Turnerbund. Die beiden Nachwuchsathleten gehören zu einem 11-köpfigen Auswahlkaderkreis....
Starkes Sachsen-Quartett:
KTV-Trainer Henry Vogel aus Chemnitz stellt allein vier Junioren des JEM-Kaders:
v.l.: Max Finzel, Coach Henry Vogel, Andreas Brettschneider, Michael Stumpf, Tilo Steinbach
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Max Finzel (Chemnitz), bester Turner der ersten Elemente-Überprüfung
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Die Sachsen stellen mit vier Athleten das Gr?s der deutschen Juniorenauswahl, die der verantwortliche Trainer Jens Milbradt in der ersten Januarwoche im Leistungszentrum Kienbaum zusammengezogen hatte.
Für Trainer Henry Vogel, der bislang den mehrfachen deutschen Meister Sven Kwiatkowski (Laufbahn beendet) führte und jetzt noch Nationalmannschaftsturner Jens Uebel betreut, ist das '... keine leichte Aufgabe, alles unter einen Hut zu bringen und differenziert auf die unterschiedlichen Belange einzugehen'!
Ohnehin ist das Kunstturnen 1 1/2 Jahre nach Olympia und noch immer in der Praxis ohne gültige Wertungsvorschrift in einer seiner schlimmsten Strukturkrisen, fehlen doch damit vor allem im Anschlussbereich klare Ausbildungsstrategien.
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'Klausur'atmosphäre: Trainer Milbradt, DTB-Nachwuchsbeauftragter Sven Karg, Turner Brettschneider
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Blickpunkt Junioren-Europameisterschaft
Wir haben aber diesmal eine ziemlich homogene Truppe für die JEM', so DTB-Nachwuchscoach Jens Milbradt. 'Fuhren wir zuletzt mit einigen 15-Jährigen, sind die elf Turner des Kaders zumeist 17 bis 18 Jahre alt, zuzüglich des erst 16-jährigen Niedersaachsen Andreas Toba als unseren Jüngsten'.
Außer Toba, Helge Liebrich (Backnang) und den beiden schon vorzeitig abgereisten Saarländern Maximilian Rupp und Wanja Bykov sowie dem Siegerländer Jonas Rohleder hatte Milbradt alles 'an Bord' und führte zum Lehrgangsabschluss ein Überprüfungsturnen durch,
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Steve Woitalla, kommt nach Verletzungspause immer stärker in Form...!
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bei dem es in erster Linie um die Qualität der Schwerpunktelemente an den einzelnen Geräten ging.
Es kommt nämlich nach neuem Code de Pointage nun darauf an, möglichst 10 hochkarätige Schwierigkeiten mit möglichst bestem Beherrschungshrad in die Übungen zu bauen.
Bester dieser Elemente-Abnahme war Max Finzel (Chemnitz) vor dem Berliner Brian Gladow und Andreas Brettschneider.
'Der Ausbildungsstand ist noch mittelprächtig bis durchschnittlich..., wir sind zwar im Plan, aber einige müssen auch noch ziemlich zulegen!' - bilanziert Jens Milbradt. 'Vor allem erfordert die Elementezahl 10 pro Gerät (außer Sprung, natürlich) nach neuem Code jetzt ein unbedingt höheres konditionelles Niveau. Nicht dass das Risiko zunimmt, weil doch Teile des ehemals erlernten Grundrepertoires nun wieder auf ihre Verwendbarkeit in Übungen überprüft werden müssen - doch der athletische Aspekt bekommt einfach wieder mehr Bedeutung!'
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V.l.n.r.:Tilo Steinbach, Max Finzel, Andreas Brettschneider (- alle Chemnitz), Steve Woitalla (Cottbus), Michael Stumpf (Chemnitz), Viktor Weber (Berlin), Benjamin Drabsch (Cottbus), Brian Gladow (Berlin); (- auf dem Bild fehlen: Helge Liebrich, Maximilian Rupp, Andreas Toba.)
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Benjamin Drabsch (Cottbus), beim erfolgreichen Kovacs-Salto über der Grube...
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Der Fahrplan des JEM-Frühjahrs 2006 ist ziemlich eng gestrickt:
- Bereits am 4. März geht's mit dem 'Internationalen Junior-Cup' in Berlin los (- früherer OBI-Cup), wo man bereits erstmals auf Europas stärkste Junioren, aber auch auf Top-Konkurrenz aus China, Japan und Australien trifft.
- Eine Woche danach starten einige Athleten bei einem Turnier in Madeira (Portugal).
- Dann folgt sofort die erste Halbsaison der Bundesliga, wo einige Junioren auch teilweise eingesetzt werden.
- Am 9. April trifft man sich erneut in Kienbaum, wo auch die JEM-Qualifikation erfolgen wird.
- gefolgt vom traditionellen Länderkampf Großbritannien - Schweiz - Frankreich - Deutschland (- in der Nähe von London).
- Ab Ostermontag startet dann eine zweiwöchige 'unmittelbare Wettkampfvorbereitung' (UWV), gemeinsam mit der Senioren-Auswahl,
- bevor sich dann die nominierte JEM-Mannschaft am 29. April in Dessau im Drei-Länderkampf gegenTschechische Republik und Italien testet.
Auch dieser EM-Generalprobe unterziehen sich Junioren- und Senioren-Nationalmannschaft gemeinsam.
Ein knallharter Wettkampffrühling steht auch für Deutschlands Turnhoffnungen bevor.
Bericht/Fotos: Eckhard Herholz, GYMmedia