11. April 2021  
Frankfurt/M., GER  
Gerätturnen

DTB verharrt mit Spitzensport in unerträglicher Warteschleife

Seit 20 Wochen - schon unglaubliche 5 Monate lang - hat sich der Welt größte Turnverband DTB durch eine SPIEGEL-Veröffentlichung vorführen lassen!
Unter dem locker verbreiteten Motto " ... jetzt machen wir mal den DTB platt" und unter sträflicher Auslassung und Umgehung eigentlich sinnhafter interner Gespräche zur Problemlösung vor Ort, entstand inzwischen ein Szenario, welches sich der Verband in eigener Hilflosigkeit von sogenannten "neutralen Begutachtern" anfertigen ließ, und welches in einseitigen Anschuldigungen und Behauptungen sich hauptsächlich nur in eine Richtung - gegen den Stützpunkt Chemnitz und dort gegen nur eine Person, die Trainerin Gabi Frehse - richtete, wenig aber zur eigentlichen Problematik des generellen Umganges mit Schutzbefohlenen im Leistungssport beizutragen scheint.
Doch inzwischen ist die deutsche Spitzensportart Kunstturnen weiblich förmlich in einen Zustand der Agonie verfallen, forciert dazu noch vom "gegenwärtigen Leiden" des Missbrauchs medialer und digitaler Mechanismen, die per "copy & paste" und durch größtenteils anonymen "Quatschbuden-Charakter" der sogenannten sozialen Netzwerke eine rasante Verbreitung erfahren, gründliche Recherche und konkretes Wissen aber weitestgehend vermissen lassen!
Das traurige Ergebnis: Am Stützpunkt Chemnitz warten 24 Turnerinnen, unter ihnen 6 Olympiakader, noch immer auf die Wiederaufnahme der qualifizierten Arbeit der noch immer beurlaubten Trainerin Frehse - selbige wartet noch immer auf den ungehinderten Zugang zu einem 800-seitigen "Anklagepapier", um wenigsten auf den gesamten Charakter der Beschuldigungen angemessen reagieren zu können. (- siehe > Übersicht: Problemfall Chemnitz?)
Leider vermisst man in dieser misslichen Lage kompetente Stimmen, die es eigentlich besser wissen müssten: Nichts zu hören vom Vize-Präsidenten Sylvio Kroll, nichts vom Sportdirektor Wolfgang Willam, gar nichts von Bundestrainerin Ulla Koch?! Es agieren dagegen Personen, die vom Spitzensport und seinen Besonderheiten und Erfordernissen, seinen Zwängen und Risiken, zu wenige brauchbare Kenntnisse haben, trotzdem aber Beschlüsse fassen und Konsequenzen fordern, die keineswegs die zu lösenden Grundprobleme eines humanen Leistungssports im Lande regeln:
Sieht so nicht ein Komplettausfalls eines deutschen Spitzensportverbandes aus ...?
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Denn längst ist das kein Fall Chemnitz oder Fall Frehse mehr:

►► Spitzensport braucht generell
       einen Struktur- und Kulturwandel!
So jedenfalls beschreibt eindrucksvoll und schlüssig die ehemalige Bundestrainerin und Trainingswissenschaftlerin
Dr. Petra NISSINEN (Frankfurt/M.) die momentane Situation. 
    ABSOLUT LESENSWERT!
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