15. August 2020  
Schorndorf, GER  
Gerätturnen

DTB-Ehrenpräsident Rainer Brechtken vollendet 75. Lebensjahr

<< Rainer BRECHTKEN, der Ehrenpräsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB), vollendet heute (15. 08.) sein 75. Lebensjahr. Im Jahr 2000 wurde er auf dem Deutschen Turntag in Leipzig zum Präsidenten des DTB gewählt. Dieses Amt hatte er 16 Jahre lang nach mehreren Wiederwahlen bis zum 1. Oktober 2016 beim außerordentlichen Turntag in Frankfurt inne, wo der Regensburger Jurist Dr. Alfons Hölzl seine Amtsnachfolge antrat.
Rainer BRECHTKEN hatte damals seinen vorzeitigen Rückzug langfristig angekündigt, um seinem Nachfolger Gelegenheit zur Einarbeitung mit Blick auf das Internationale Deutsche Turnfest 2017 in Berlin zu geben. Für seine hohen Verdienste im DTB ernannte ihn der Turntag zum Ehrenpräsidenten. Im gleichen Jahr bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) im Dezember 2016 in Magdeburg wurde ihm die DOSB-Ehrenmitgliedschaft verliehen ...

... bei einer Rede in seinem letzten Amtsjahr (2016) vor dem heutigen Jahnmuseum und letzten Wohnsitz von Friedrich Ludwig Jahn in Freyburg / Unstr.. Auch im Ruhestand engagiert sich der Pensionär als Mitglied der Jahngesellschaft noch aktiv in Sachen Turngeschichte ...


In seine Amtszeit als DTB-Präsident fielen nicht nur drei (internationale) Deutsche Turnfeste, der DTB war auch Gastgeber u.a. einer Trampolin-WM in Hannover, der Faustball-WM in Niedersachsen sowie von zwei WMs in der Rhythmischen Sportgymnastik. Diese ansehnliche Palette internationaler wettkampfsportlicher Höhepunkte wurde dann sogar noch weiter getoppt durch die Turn-WM 2007 und die Gymnastik-WM 2015, wo DTB-Präsident Brechtken Spitzensport-Gäste aus der ganzen Welt in „seiner“ Landeshauptstadt Stuttgart begrüßen konnte. Apropos Spitzensport: Der war dem Jubilar auch über das Kunstturnen hinaus immer ein großes Anliegen, insbesondere was die Legitimation seiner öffentlichen Förderung angeht: „Es geht nicht allein um Medaillen. Es geht um den Anspruch des Individuums auf die Entfaltung und Entwicklung seiner besonderen Begabungen und darum, sich mit anderen messen zu können. Medaillen sind der Nebeneffekt des eigentlichen Anspruchs, nämlich junge Menschen zu fördern, die eine Begabung zum Hochleistungssport haben.“ In diesem vor einigen Jahren von Brechtken geäußerten Credo vermischt sich eine politische Positionierung mit einer pädagogischen Imprägnierung.

Rainer Brechtken bei der Verabschiedung der deutschen Nationalturnerinnen Katja Abel und Oksana Chusovitina (2008).