Die Deutsche Olympische Gesellschaft (DOG) erneuert ihre Kritik an der aktuellen Reform der Bundesjugendspiele und unterstützt die Initiative der Hessischen Landesregierung sowie des Deutschen Sportlehrerverbands (Landesverband Hessen), die Änderungen des vergangenen Jahres für Grundschulen rückgängig zu machen.
* 22. 10. 2024 -:
♦ D O G - PRESSEINFORMATION:
Im Rahmen der Reform wurde das Bewertungssystem grundlegend verändert. Mit den Neuerungen gibt es die Vorgabe, dass 20% der Kinder einer Klasse eine Ehrenurkunde, 50% eine Siegerurkunde und 30% eine Teilnehmerurkunde erhalten – unabhängig von der tatsächlichen Leistungsstärke der Klasse. Weitsprünge und Würfe werden nicht mehr in Metern gemessen. Gesprungen und geworfen wird jetzt in Zonen, die von jeder Schule selbst festgelegt werden können. Auch die Auswahl der Disziplinen ist den Schulen freigestellt. Die Neuregelung gilt allerdings nur für Leichtathletik, nicht jedoch für das Geräteturnen – auch das erscheint widersprüchlich
„Mit diesen Änderungen gibt es keine einheitliche, transparente Leistungsmessung mehr“, so der DOG-Vizepräsident Norbert Lamp.
„Vor der Reform war klar definiert, bei welchen Punktzahlen eine Ehren- oder Siegerurkunde verliehen wurde – und zwar bundesweit. Diese Vergleichbarkeit, die man in den bisherigen Tabellen leicht nachvollziehen konnte, ist nun verschwunden.“
So ist die neue Regelung sehr subjektiv und abhängig beispielsweise von den gewählten Zonen, Disziplinen oder auch der Leistungsstärke der Klasse. „Kinder lieben Herausforderungen, egal ob beim Spiel oder beim Sport.“
Es überrascht daher nicht, dass viele Kinder und Jugendliche mittlerweile in sozialen Netzwerken nach Herausforderungen suchen.
Mit Sorge blickt die DOG daher in Richtung der Entwicklung des Schulsports und setzt sich dafür ein, dass die Bundesjugendspiele – wie es Bayern schon gemacht hat – wieder zu ihrem ursprünglichen Prinzip der objektiven Leistungsmessung zurückkehren.
Die Deutsche Olympische Gesellschaft e.V. positioniert sich mit dem Leitmotiv „Leistung macht Spaß“ als werteorientierter, sportartübergreifender Förderverein, der mit der Olympischen Idee über den Sport hinaus in die Gesellschaft wirkt. Bundesweit vermittelt die DOG seit über sieben Jahrzehnten und mit zahlreichen Zweigstellen im gesamten Bundesgebiet die Olympischen Werte: Leistungsbereitschaft, Fair Play, Teamgeist und Völkerverständigung.
Die DOG tritt in der deutschen Sportlandschaft als federführende Kraft der Fair Play-Initiative für die Einhaltung und die Verbreitung des Fair Play-Gedankens im Sport und in der Gesellschaft ein.
>> DOG, PI vom 22. 10. 2024
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Kontakt: DEUTSCHE OLYMPISCHE GESELLSCHAFT e.V.
Jens Bünger-de Waal, Bundesgeschäftsstelle
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