08. Februar 2011
Halle /Sa.
Gerätturnen
Berliner Heim-EM auch ohne Europameister Matthias Fahrig
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EM-Aus für Sprungkünstler Fahrig
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Wenige Wochen vor den 33. Turn-Europameisterschaften in Berlin lichten sich die deutschen Reihen weiter: Nach einer Kieferoperation Anfang der Woche und der beruflichen Entscheidung pro Bundeswehr und deren Förderbedingungen, hat sich nun auch der aktuelle kontinentale Titelverteidiger am Boden und Sprung-Vize von Birmingham, Matthias FAHRIG (SV Halle) entschieden, auf einen Start zur EM Anfang April in Berlin zu verzichten.
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Konzentration auf London 2012!
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Nach der Kiefern-OP gestern und nach Auskunft seines Heimtrainings Uwe Ronneburg "... sei medizinisch damit nicht zu spaßen, sind Komplikationen nicht auszuschließen und eine gezielte WM-Vorbereitung bis Oktober 2011 wichtiger ... ".
Nach dem Achillessehnenriß von Fabian Hambüchen stehen nun der Cottbusser Vize-Mehrkampf-Weltmeister Philipp BOY und der Unterhachinger Marcel NGUYEN im Fokus der deutschen Erwartungen...
Es waren insgesamt vier Zähne, die Matthias gestern in einer OP los wurde, inklusive eines verwachsenen Weißheitszahnes, was das Ganze zu einer richtigen Kiefern-Op werden ließ.
Seine Zahnprobleme reichen zurück bis ins WM-Vorfeld 2010. Er wurde sie auch danach nicht richtig los.
"Matthias kam zuletzt so manches Mal nach einem Zahntermin an und konnte - nach Medikamentengabe - einfach am Nachmittag sportlich nicht belastet werden", so sein Trainer Uwe Ronneburg. "In der Summe war da auch schon ein erheblicher Trainingsrückstand vorhanden, der jetzt noch steigt: Frühestens Mitte nächster Woche können wir überhaupt erst wieder mit leichter Belastung beginnen, vor zwei Wochen ist kein normales Training wieder möglich. Wer Realist ist weiß - da sind die 'EM-Felle längst weggeschwommen...!"
Für den langfristigen Leistungsaufbau Richtung Olympia 2012 - wieder beginnend mit der Olympia-Qualifikation zur WM in Tokio (Oktober 2011) - ist das Auslassen der Einzel-EM sowohl für den Athleten, als auch das deutsche Turnen die richtige Entschedung, so schmerzhaft dies für die EM-Gastgeber auch sein mag.
Bevor Ende Februar seine Probezeit bei seinem momentanen Arbeitgeber in Halle auslief, hatte Matthias zudem einen Antrag bei der Bundeswehr gestellt, in die Sportfördergruppe aufgenommen zu werden. Zieht er dort jetzt seine 6 Wochen Grundausbildung durch, wären "freie, ungehinderte" Sicht und Bestbedingungen für das Ziel Olympiateilnahme London 2012 die Folge.
Und sieht man es mal noch weiter positiv:
Bei der momentane Stärke des deutschen Männerturnens sollten da nicht nur die Etablierten wie Boy oder Nguyen im Frühling von Berlin für EM-Überraschungen sorgen können!
* E. Herholz, GYMmedia INTERNATIONAL