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vorschau - letzter Wettkampftag
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Mit jeweils zwei Begegnungen in den Staffeln Nord und Süd strebt die 2. Bundesliga ihrem Saisonhöhepunkt zu.
Dabei kommt es in der Staffel – Süd mit der Begegnung TSV Monheim – FC Bayern München zum großen bayerischen Turnduell. Steckt in diesem Wettkampf nicht schon genug Brisanz, so kommen diesem Wettkampf im Hinblick auf den Aufstiegswettkampf sicherlich noch zusätzliche Aspekte hinzu. Im zweiten Wettkampf kommt es in der Begegnung OSC Augsburg – TSG Grünstadt zum Showdown hinsichtlich dem Klassenerhalt.
In der Staffel – Nord kommt es in der Begegnung SV Halle – TUS Leopoldshöhe zum Treffen der beiden ungeschlagenen Mannschaften. In einer weiteren Begegnung empfängt der Tabellenvierte die KTV Koblenz-Niederwörresbach den Siegerländer KV.
VOBERICHTE:
Aufstiegsfinale erreicht – Anspannung steigt
Ob Fussballer, Basketballer oder Turner, ein bevorstehendes sportliches Großereignis erfasst Sportler, Trainer und das enge Umfeld im Prinzip auf die gleiche Weise. Die dennoch vorhandene sportartenspezifische Besonderheit einer wichtigen Vorstartsituation soll der Blick in unsere „Artistenstube“ zeigen.
Spannung ist wichtig im Kunstturnen, ein Zustand, der den Athleten zur Konzentration und Entschlusskraft führt / führen soll. Übernervosität und Verkrampfung (Überkonzentration ) werden bei uns durch immer wiederkehrende Rituale vor dem Wettkampf abgebaut. Wochen vorher ist der Kopf mehr und mehr auf die Präzision der schwierigen Bewegung fixiert die gelingen oder verfehlt werden, die zwar zigmal geübt und dennoch stets eine Kleinigkeit anders ablaufen. Und gerade diese Kleinigkeit entscheidet. Der Mensch ist keine Maschine, obwohl er wie diese durchaus präzise Leistung erbringen kann, leider aber nicht mit der Konstanz. Perfektion bleibt das Ziel, ein Zustand, bei dem der Übungsvortrag spielerisch erscheint, das Gesetz der Schwerkraft gleichsam aufgehoben. Die geistige Aufmerksamkeit ist immer dabei, heute wie früher, aber die enorme Entwicklung der Schwierigkeit der aneinander gereihten Bewegungsfolgen erlaubt nur noch geringe bis geringste Fehlerquellen. So ist es äußerst schwer auf dem Pauschenpferd das Gleichgewicht zu halten, während man über die Pauschen wechselt, oder gar auf einer seinen Körper balancierend kreist. Pauschenpferd ist deswegen ein sehr gefürchtetes Gerät, obwohl es im Gegensatz zum Boden, Sprung oder gar Reck so gut wie keinen Mut abverlangt.
Was die Bewertung der Übungen durch die Kampfrichter betrifft, ist festzuhalten, dass man heute z. B. keine Wertung über 8,80 Punkten erhält wenn die Übung nicht Höchstschwierigkeiten enthält, wie z. B. am Boden Salto rückwärts gestreckt mit 2 ½ Drehungen. Am Reck muss man gar Doppelsalto über die Reckstange zum Wiederfassen, einen Salto gestreckt mit 1 ½ Drehungen zum Wiederfassen oder gar einen Doppelsalto gestreckt mit zweifacher Schraube als Übungsabschluss zum Stand bieten. Das Fliegen und Drehen um die Körperachsen lässt sich auch noch durch die darauf folgenden Bewegungen in punkto Schwierigkeit erhöhen. Wer hier nicht Präzision in Vollendung abliefert „verturnt“ und hat keine Chance. Doch jede Leistung lässt sich erarbeiten und behutsam vom Leichteren zum Schwierigen aufbauen und „einschleifen“. Diese Programmierung braucht Trainer mit Entwicklungsweitblick für die Talente, Zeit, Beharrlichkeit, Fleiß und Auseinandersetzung mit sich selbst. Willen – alles Merkmale, die auch auf die Persönlichkeitsentwicklung einwirken. Diese Tugenden gelten für alle auf Spitzenleistung trainierenden Sportler, ob Fussballer, Basketballer oder Turner etc. Es fasziniert, wenn – wie jetzt bei uns – die Spannung zum Finale steigt, sich jeder auf seine Art und Weise mit der Herausforderung konfrontiert, die da lautet: erfolgreichen Gelingen beim Aufstiegswettkampf in die 1. Bundesliga am 07. Dezember.
Es knistert athmosphärisch und gerade deswegen bin ich überzeugt, dass unsere Turnartisten eine gute Figur machen werden beim Antreten insbesondere gegen SV Halle und dem TB Oppau, die als Favoriten gehandelt werden. Wir wünschen bei allem Risiko viel Glück !
Bericht: Uli Hager
KTV Koblenz/Niederwörresbach gegen Siegerländer KV
Am kommenden Samstag um 16.00 Uhr treffen die beiden Teams der KTV Koblenz/Niederwörresbach und der Siegerländer KV in der Universitätssporthalle am Mozartplatz in Koblenz-Oberwerth aufeinander. Nachdem die Siegerländer KV im letzten Jahr die Begegnung zwischen diesen beiden Mannschaften für sich entscheiden konnten, brennen die Turner vom Niederrhein auf die Revanche. In Bestbesetzung dürften sie auch aufgrund der bisher geturnten Punktzahlen als Favorit anzusehen sein, da sie bereits mehrfach die 190 er Grenze mehr als angekratzt haben.Mit Attila Lörick wird auch der ungarische Gastturner der Mannschaft aus Koblenz an den Start gegen, der am letzten Wochenende auch bei den Einzelweltmeisterschaften in Debrecen die Farben Ungran vertreten hat. Die Siegerländer, die auf ihren verletzten Gastturner Vladimir Virski nur eingeschränkt zurückgreifen können, möchten in diesem Wettkampf auch wieder ihren Jugendturnern die Startmöglickeit geben, damit diese Wettkampferfahrung sammeln und in den kommenden Jahren einen soliden Grundstock für die Mannschaft aus dem Siegerland bilden. Bereits vor dem letzten Saisonwettkampf blickt man im Siegerland positiv auf die diesjährige Saison zurück. Ging man pessimistisch zu Beginn in die Saison rein, so haben die Wettkämpfe doch gezeigt, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet, mit eigenen Leuten eine neue Mannschaft aufzubauen.
Bernd Krombach