20. März 2021  
Gent, BEL  
Gerätturnen

Auch in Belgien leiden aktuelle Turnerinnen unter Negativ-Kampagne

Auch Turnerinnen des aktuellen belgischen Frauenteams, (Team Belgym), die derzeit in Gent trainieren, bedauern das derzeitige negative Image des Turnens und ihres Teams, nachdem ehemalige Turnerinnen in den Medien über missbräuchliches Verhalten ausgesagt haben, dem sie zum Opfer gefallen sind. So wird nun auch die zweimalige Stufenbarren-Weltmeisterin Nina DERWAEL in einschlägigen Internet-Foren von ehemaligen Aktiven ebenso extrem angegriffen, wie auch weitere Mitglieder der Belgischen Nationalmannschaft. Diese haben sich nun entschlossen, ihre Situation in einem offenen Brief der Öffentlichkeit mitzuteilen. Obwohl Nina Derwael von dieser Aktion erst später erfuhr, hat sie sich mit ihrer Unterschrift solidarisch mit ihren Kameradinnen erklärt, die darum kämpfen, dass man ihnen glaubt und ihnen auf dem Weg, ihren sportlichen Traum zu erfüllen, keine Steine in den Weg legt:

Wir haben genug davon:
•    uns ständig von einem Gefühl der Ungerechtigkeit heimgesucht zu fühlen;
•    dass wir nicht genau sagen können, wie wir uns in dieser Situation fühlen, weil wir Angst haben, in den Medien und in den sozialen Medien angegriffen zu werden;
•    von den ehemaligen Turnern, die in unserem Namen sprechen, zum Schweigen gebracht zu werden, ohne uns jemals gefragt zu haben, wie es uns geht oder wie wir uns fühlen;
•    von den ehemaligen Turnerinnen zu hören, dass wir Angst haben zu sprechen, weil wir unseren Platz in der Olympiamannschaft nicht verlieren wollen;
•    von den ehemaligen Turnern zu hören, dass sie das tun, um uns zu helfen, während sie dadurch nur noch mehr Probleme für uns verursachen und unsere olympische Reise noch schwieriger machen und erschweren;
•    ständig zu hören, dass sich in den letzten 10 Jahren nichts geändert hat, obwohl das nicht stimmt. Wir können in einer guten Umgebung trainieren und haben viele Experten um uns herum, die uns jeden Tag dabei helfen, unsere Ziele zu erreichen und unsere Träume zu verwirklichen.
•    sich jeden Tag zu fragen, ob unsere Trainer in der Lage sein werden, mit uns weiter auf die Olympischen Spiele hin zu arbeiten;
•    jeden Tag mit all diesen Sorgen im Hinterkopf zu trainieren;
•    keine Kontrolle darüber zu haben, was um uns herum passiert, während unsere Zukunft hier auf dem Spiel steht;
•    sich ständig gestresst zu fühlen, während dieser Stress gar nicht existieren sollte;
•    in den letzten acht Monaten von all dieser Negativität umgeben zu sein;
Wir können nicht akzeptieren,
•    dass unsere Bilder von Instagram genommen werden, um in einem negativen Zeitungsartikel unseren Ruf und den unserer Trainer zu ruinieren;
•    dass unsere Teamkollegin Nina Derwael angegriffen wird und dass Lügen über sie verbreitet werden?
Ist es normal, dass sie bereits für eine Medaille kritisiert wird, die sie noch nicht einmal gewonnen hat?
Ist es normal, dass eine Hasskampagne gegen sie gestartet wurde, während sie so viel für unser Team und für das belgische Turnen getan hat?
•    dass jeder ein Urteil über diese Situation fällt, obwohl er nur eine Seite der Geschichte gehört hat?

Es ist ein sehr negatives Bild über das Turnen, über unser Team und über Nina Derwael entstanden. Das ist verheerend für uns!
Wir respektieren alle Aussagen von ehemaligen Turnerinnen, aber unsere Erfahrungen sind anders, und wir verdienen auch etwas Respekt.

Nina Derwael hat diesen Brief mit unterschrieben. Es war aber nicht ihre Idee.
Dies ist die Initiative der Nationalturnerinnen von Team Belgym, die derzeit in Gent trainieren:
Kéziah Langendock, Margaux Dandois, Charlotte Beydts, Jutta Verkest,
Lisa Vaelen, Noémie Louon, Julie Vandamme, Fien Enghels, Margaux Daveloose,
Jade Vansteenkiste, Maellyse Brassart
und Nina Derwael.

►► TEAM BELGYM  (Pre-olympic Belgian selection)
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
(C) gymmedia / -ehe-

)*  - Ähnlichkeiten zur Situation in Deutschland sind nicht rein zufällig!