* TURNSPORT AUSTRIA --: Wer im Kunstturnen ein Element zum ersten Mal bei einem Großereignis gut ausgeführt zeigt, wird damit namentlich in die internationalen Wertungsvorschriften als sog. "Konventionalausdruck" aufgenommen. Davor steht ein Prüfverfahren durch den Turnsport-Weltverband. Österreichs Nationalturnerin Alissa Mörz (21), die aktuell gemeinsam mit ihren Schwestern Charlize (18) und Collien (17) im Leistungszentrum Linz von Nationaltrainerin Gabi Frehse trainiert wird, hat dieses Kunststück geschafft: Ihr „Bücksprung mit ganzer Drehung zur Liegestütz-Beugelandung“ am Boden heißt nun offiziell „The M o e r z“ ...
Alissa Mörz gelang die Uraufführung „ihres“ Elements bei den diesjährigen 44. Europameisterschaften 2023 in Antalya.
Die 21-jährige Mattersburgerin, Tochter des Ex-Nationalteam-Fußballers Michael Mörz: „Ich freue mich riesig, dass mein Element anerkannt wurde und nun im neuen Code Of Points mein Name steht. Es ist eine große Ehre. In unserem Sport geht es meistens nur um Medaillen und Platzierungen, aber ein eigenes Element erfunden zu haben, ist eine wirklich coole Errungenschaft mit Langzeiteffekt.“
Der Welt-Turnsportverband FIG veröffentlichte dieser Tage insgesamt acht weitere neu anerkannte Elemente
→ vier Erfindungen bei den Frauen und → fünf Neuheiten bei den Männern.
Damit ist Alissa Mörz in bester Gesellschaft u.a. von Superstar Simone Biles, deren weltweit bewundertes → Rondat mit Doppelbücksalto im Sprungbewerb jetzt „Biles II“ heißt.
Dazu Österreichs Kunstturnerinnen-Sportdirektorin Eva Pöttschacher: „Die neuen Elemente machen jetzt international die Runde – und Alissa Mörz wird überall in einem Atemzug mit Simone Biles genannt.“
<< Österreichs Turn-Generalsekretär Mag. Robert Labner hat mal ein wenig in der rot-weißen Turnkiste gekramt und dabei folgendes gefunden:
Vor Alissa Mörz hatten es bisher vier weitere österreichische Turner*innen namentlich in die internationalen Kunstturn-Wertungsvorschriften, den sogenannten "Code de Pointage", geschafft:
* Birgit Schier - mit einer speziellen Stemme am Stufenbarren 1993,
* Thomas Zimmermann - mit einem höchstschwierigen Sprung über den Tisch 2001 (bis heute hat sein Überschlag mit Doppelsalto und halber Schraube zwischen den Salti - im Gegensatz zu dem strukturähnlichen "Dragulescu-Sprung"- der ebenfalls zur WM in Ghent Uraufführung erlebte, kaum Nachahmer gefunden),
* Marco Baldauf - glänzte 2015 mit seiner „Adlerstemme mit ganzer Drehung“ am Reck und
* Tanja Gratt - deren zwischen 2002 und 2005 geturnte Stufenbarren-Abgang-Variationen 2017 nachträglich ihrem Namen zugeordnet wurden.
* Quelle: TURNSPORT AUSTRIA / Mag. R. Labner
.(* ... kleiner Nachtrag:
Sowohl Tochter Tanja Gratt, wie auch ihre Mutter, Johanna Gratt als anerkannt renommierte internationale Kampfrichterin und Mitglied des TK der FIG, bereiten sich auf Olympia vor - wie auch die Mörz-Schwestern, Selina Kickinger, Bianca Frysack und Ringe-Ass Vinzenz Höck sowieso!
Da läuft derzeit 'was in Sachen Turnentwicklung, in Österreich. Wir bleiben aufmerksam!
- die Red.)