Ältester deutscher Olympiasieger |
Walter Steffens - Deutschlands ältester, lebender Olympiasieger aller Sportarten und Disziplinen – feierte am 26. Dezember in Barnstorf bei Bremen seinen 97. Geburtstag.
Steffens, der sich immer noch einer recht guten Gesundheit erfreut, holte mit der legendären Olympiariege von 1936 bei den Spielen in Berlin Olympisches Gold mit der Mannschaft und galt zu seiner Zeit als ein ausgezeichneter Pauschenpferdkünstler.
Auch am gesellschaftlichen Leben nimmt er regen Anteil; so engagierte er sich zuletzt in der Friedensliste deutscher Sportler gegen den Irakkrieg....
Walther Steffens, exzellenter Pferdkünstler seiner Zeit!
Walter Steffens galt als brillanter Pauschenpferdturner seiner Zeit, der die Eleganz und technische Perfektion der Übung für sich stärker gewichtete als das Turnen noch nicht stabiler Höchstschwierigkeiten. Innerhalb der Mannschaft übte er die „Sprecherfunktion“ aus – Probleme innerhalb des Teams griff er auf und war stets um einen raschen Konsens mit Turnern, Trainern und Verband bemüht. Bis ins hohe Alter leitete Diplom-Sportlehrer Walter Steffens in seiner eigenen Turnschule Trainer-Lehrgänge, die auf Grund seines methodisch didaktischen Geschicks stets großen Zulauf hatten.
Anfang 2003 gehörte Deutschlands ältester Olympiasieger zu den ersten Unterzeichnern des Friedensappells deutscher Sportler gegen den Irakkrieg, der in Folge mit nahezu 2.500 Unterschriften zur historisch größten Friedensaktion des deutschen Sports wurde!
Der nun 97-jährige Olympiasieger von 1936 Walter Steffens merkte schon sehr früh, dass er Interesse am Sport hatte.
So beschloss er Turner zu werde. Sehr zum Ärger seines Vaters begann er mit elf Jahren zu turnen, trainierte mit seinen 40 Kameraden im Saal eines Hotels mit Restaurant, einmal in der Woche und am Sonntag.
Seine Eltern wollten eigentlich einmal, dass er Maler werden sollte wie sein Vater und Großvater.
Um seine Eltern doch zu erfreuen, begann er dann auch eine Malerlehre im Familienbetrieb, vollendete diese jedoch nicht, da er sich bei einer Bremer Firma bewarb, um dort seine turnerischen Leistungen zu verbessern. Er trainiert sieben Jahre lang in Bremen, dann ging er nach Berlin, um in seiner Disziplin weiter zu trainieren, und mühte sich um die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1936. 300 Turner hatten sich beworben, um ins Turn-Olympiateam zu kommen - acht von ihnen wurden ausgewählt. Diese Athleten erhielten damals 2,50 RM ( ca. 1,25 €) pro Tag.
Für Walter Steffens war der Sieg wichtiger als das Geld - so war er einer der großen Gewinner mit der Mannschaft.
Zu den stärksten Konkurrenten Deutschlands gehörten damals in der heutigen Waldbühne - der olympischen Turnarena von 1936 - die Schweiz und Finnland; und auch der legendäre Slowene Leon Stukelj bezauberte dort besonders an den Ringen das Publikum...
Erstes Wende-Treffen 1990 in Leipzig - alle deutschen Turn-Olympiasieger: (v.l.) Köste, Schwarzmann, Janz, Volz, Behrendt, Gnauck, Brückner; (es fehlten: Bantz, Steffens) |
Der letzte Turner der deutschen Goldriege
Nach dem Olympiasieg begann er seine Laufbahn als Turn- und Sportlehrer, wie auch seine Frau und später seine Tochter, da die ganze Familie sportbegeistert war bzw. ist.
Walter Steffens unterrichtete an der Sportschule in Solingen bis zu seinem 75. Lebensjahr.
Von der 1936er-Goldriege sind nun zuletzt der legendäre 'Jahrhundertturner' Alfred Schwarzmann (2000) und im August 2004 auch gestorben.
Sehr interessant ist auch ein Interview mit Walter Steffens aus Anlass seines 90. Geburtstages (1998).
... empfängt schon seit Jahren Deutschlands ältesten Olympiasieger! |
So beging Walther Steffens nun als der letzte Turn-Olympionike der Spiele von Berlin 1936 in seinem Geburtsort Barnstorf seinen 97. Geburtstag - traditionell bei zünftigem Gänsebraten im Hotel Roshop am Markt - und ist damit der älteste lebende Olympiasieger aller Sportarten in Deutschland.
(c) E.Herholz/gymmedia
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)* -- Walter STEFFENS verstarb am 23.08.2006 im Alter von 97 Jahren in seinem niedersächsischem Wohnort Barnstorf, Kreis Diepholz.