Simone Owens-BILES zum 21. Mal als WM-Turn-Queen gekürt! |
Mit einer Verzögerung von über 30 Jahren gab es 1934 in Budapest die Premiere des weiblichen Geschlechts im internationalen Kunstturnen. Nun finden in Antwerpen (01.10. - 08. 10.), parallel zu den Männern, die 43. TURN-WELTMEISTERSCHAFTEN der Frauen statt. Auch hier galt zunächst das erstrangige Interesse jenen 9 Ländern, die sich zu dem bereits qualifizierten WM-Medaillentrio des Vorjahres (USA - GBR - CAN) das Olympiaticket für die max. möglichen 12 Nationenstartplätze holen.
* Nach Team-Gold und Mehrkampfsieg sowie zwei weiteren Gerätetiteln an Balken und Boden hatte die US-Amerikanerin Simone OWENS-BILES als vierfach gekrönte Welt-Turnkönig das Zepter wieder voll in der Hand! Mit dem Sprungsieg (- v o r Biles!) sowie Silber im Mehrkampf und am Boden sowie Bronze am Balken stand ihre die Brasilianerin Rebeca ANDRADE als elegante Konkurrenz kaum nach und dieses Spitzenduo gab am letzten Finaltag auch nur einen Sieg, den am Stufenbarren, an die technisch brilliante Chinesin QIU Qiyuan ab (* siehe unten →).
* Das Mehrkampffinale der Frauen gestaltete sich wie erwartet zu einem grandiosen Auftritt der Ausnahme-Athletin Simone Owens-BILES, die mit 58,399 Punkten ihren insgesamt 21. WM-Titel gewinnt, nach ihrem ersten Mehrkampferfolg hier in Antwerpen (2013), nun an der selben Stelle das 6. Mehrkampfgold ihrer Laufbahn! Es wurde die erwartete spannende Auseinanandersetzung mit der Titelverteidigerin aus Brasilien, Rebeca ANDRADE (56,766), die wie zu Olympia in Tokio nun auch hier zur WM Silber holte und die zweite USA-Turnerin und Vorjahres-Vize, Shilese JONES (56,332) diesmal auf den Bronzeplatz verwies.
* In der ersten WM-Entscheidung bei den Frauen hatten die favorisierten USA-Turnerinnen mit 167,792 Punkten schon das 9. Mannschaftsgold der Turngeschichte geholt. In einem spannenden letzten Durchgang fielen die mitfavorisierten Chinesinnen durch einen schwachen Sprungdurchgang zurück auf Rang vier. Erstmals gewann BRASILIEN mit Silber eine WM-Mannschaftsmedaille und verwies mit 165,530 Punkten FRANKREICH auf den Bronzeplatz, das sich mit 164,064 Punkten noch um fast 2 Punkte auch an den Chinesinnen vorbei geturnt hatten, und erstmals wieder nach 73 Jahren (1950 Silber in Basel) und zum zweiten Male überhaupt eine Teammedaille erkämpften.
Team Deutschland hatte bereits am Montag auf einem enttäuschenden Rang 13 die Olympiaqualifikation für Paris verpasst, wie auch Deutschlands Balkenhoffnung, Pauline Schäfer-Betz ihre Medaillenhoffnungen nach einem Sturz aufs Gerät am letzten Finaltag begraben musste.
⇒ Die Chronologie der Ereignisse ... :
♦♦ DER MANNSCHAFTSWETTBEWERB, FRAUEN
(FINALE, Mittwoch, 04. Oktober)
* Das war die Ausgangssituation --: Zusätzlich zu den bereits bei den 42. WM in Liverpool 2022 qualifizierten drei Medaillengewinnern, Weltmeister USA, Vize GROSSBRITANNIEN und Bronzegewinner KANADA kämpfen nun in Antwerpen weitere 9 Nationen um die begehrten olympischen Quotenplätze.
* Deutschland landete im Vorjahr in Liverpool gerade mal auf Rang 12 und tritt in diesem Jahr stark gehandicapt an: Nach Achillessehnenriss von Elisabeth Seitz, und der Syndemoseband-Verletzung von Ex-Europameisterin Emma Malewski müssen die deutschen Mädchen nicht nur diese beiden Ausfälle verkraften: Zu allem Übel zog sich beim Podiumstraining am Freitag (29. 09.) die Chemnitzerin Lea Quaas noch eine Knieverletzung zu, deren Folgen bei ihrem geplanten Einsatz an zwei Geräten für das Mannschaftsprofil einer erwünschten Olympiaqualifikation absolut nicht zuträglich sind ...!
.
* Mittwoch, 04. Oktober: ►STARTLISTE
♦ DAS MANNSCHAFTSFINALE FRAUEN
GOLD-Team USA: Der 9. WM-Titel, der siebente in direkter Folge!!
* E R G E B N I S S E:
1. USA - 167,729
2. B R A S - 165,530
3. F R A - 164,064
4. CHINA - 163,162
5. ITALY - 162,997
6. GREAT BRITAIN - 161,864
7. NETHERLANDS - 159,563
8. JAPAN - 157,469
► Detaillierte Resultate
.
Wie eingangs beschrieben, gab es einen hochspannender Medaillenkampf eines Quartetts, zu dem statt Großbritannien sich überraschend die Französinnen gesellten.
Traurige Britinnen erlebten heute durch zuviele Instabilitäten einen traurigen Absturz, auch weil ihre Spitzenturnerin Jessica Gadirova schon am ersten Gerät Sprung mit Sturz und dann in Folge keinen guten Tag hatte. Die ihre Mannschaften mitreißenden Führungsturnerinnen Brasiliens mit Mehrkampf-Weltmeisterin und damit Titelverteidigerin Rebeca ANDRADE (24) und ihre schon 32 Jahre alte Teamgefährtin Jade BARBOSA im stolzen Leistungsalter von 32 Jahren (!!), so auch Frankreichs Melanie de Jesus DOS SANTOS schufen eine kämpferische Atmosphäre in ihrenTeams, wie es den anderen Mannschaften nicht gelang, auch weil dort gerade die leistungsstärksten nicht ohne Instabilitäten blieben und somit als Punktebringer ausfielen, wie z. B. Alice D'Amato für Italien (Sturz am Sprung) oder Balken-Olympiasiegerin Sanne Weavers für die Niederlande.
Aber Chinas absolute Stärken am Stufenbarren mit traumhaften Supertechniken und ihren atemberaubenden schwierigen Balkenübungen reichten nicht aus, um den anfänglichen Kontakt zur souveränen Spitzennation USA aufrecht zu erhalten: Sie disharmonierten mit ihren "Schwächen" an Sprung (Inhalte) und am Boden (Sprungkraft), die einfach auch die athletisch/körperlichen Merkmalen dieser zierlichen, oft noch juvenilen Körpertypen mit deren begrenzten physischen Potenzialen dramatisch zu überfordern scheinen.
** ... und so ganz nebenbei aber genüsslich anerkennend registrierten die Statistiker und Medien den neuen Erfolgsrekord der unglaublichen Simone Owens-BILES, im reifen Leistungsalter einer 26-Jährigen:
Dieses 9. US-Team-Gold - das 7. in ununterbrochener Folge - bedeutet für sie das 20. WM-Gold ihrer insgesamt 26 WM-Medaillen, und mehr noch:
Mit ihren nun 33 Medaillen bei Olympischen Spielen und bei Weltmeisterschaften, ist sie nun im reifen fraulichen Hochleistungsalter von 26 Jahren ( -und dieses Prädikat galt bisher nicht immer so!) ist sie alleinige Rekordhalterin der Geschichte als erfolgreichste Turnerin: Bislang lag sie mit der sowjetischen Legende Larissa LATYNINA gleichauf. Deren Anteil aber von allein 18 Olympiamedaillen bleibt wohl doch weiterhin unerreicht ( ... auch, wenn man bedenkt, dass dass es zu Latynina`s Zeit nur alle 4 Jahre Weltmeisterschaften gab und damit in 12 Jahren maximal 4 WM-Teilnahmen möglich waren, während in den letzten 12 Jahren nun in Antwerpen schon die zehnte WM läuft.)
* Überblick über
► Alle WM-Mannschaftsentscheidungen der letzten Jahre
+ + +
.
♦ Sonntag/ Montag 01./02. Oktober
* Qualifikation, Frauen
Schon der erste von 10 Durchgängen am Sonntag gestaltete sich zu einer Lehrvorführung des modernen Frauenturnens, zelebriert von den US-Amerikanerinnen, angeführt vor allem von der "außerirdischen" Simone BILES, die an Boden und besonders am Sprung ihre Explosivität demonstrierte und ihren Doppelsalto rw. gebückt in gigantischer Höhe zelebrierte:
Die einzige Frau der Welt, die diese Höchstschwierigkeit von den Männern ("YANG Wei") übernommen hat, (* ... den der chinesische Seriensieger YANG Wei vor 20 Jahren als erster in gebückter Form erfunden hatte, den einst vor ihm Griechenlands Olympiasieger Ionassis MELASINIDIS in gehockter Form kreiert hatte!)
Die Sicherheits-Anwesenheit ihres Trainers auf dem Podium kostete sie zwar einen halben Punkt Abzug, aber die bei den Frauen mit 6.4-D-Wert festgelegte Superschwierigkeit erbrachte natürlich die haushohe Führung - nicht nur am Sprung, sondern Biles glänzte mit ihren athletischen, koordinativen Fähigkeiten auch an Balken und Boden, aber - man unterschätze die schlanke, technisch-elegante Vize-Weltmeisterin des Vorjahres, Shilese JONES, nicht, die zwar nicht so schwierig wie Biles turnte, dabei aber wie die personifizierte "Leichtigkeit des Seins" auftrat, die scheinbar mit spielerischer Lockerheit ihre Akro am Boden zelebrierte und die Ästhetin unter den Topfavoritinnen zu sein scheint, auch wenn sie im Mehrkampf hinter Biles (58,865) einen fast 2 Punkte Rückstand anerkennen musste (56,932) ...
Dass man mit den Italienerinnen, den Holländerinnen und vor allem mit den Britinnen rechnen musste, bestätigte sich schon am ersten Qualifikationstag ...
* Erwartungsgemäß setzten sich am Ende der 3. Gruppe des 1. Wettkampftages die Britinnen hinter den USA, aber auch klar vor den Italienerinnen in Szene, insbesondere auch durch die Vorjahresdritte, Jessica GADIROVA (56,766), die bis auf knapp zwei Zehntelpunkte an die beiden führenden US-Amerikanerinnen Biles und Jones herankam.
Und am zweiten Tag setzten sich noch die in der allerletzten Gruppe (10) gesetzten Chinesinnen mit imponierenden Bestleistungen an Barren und Balken auf Rang drei und verdrängten Brasilien mit der sich in guter Form befindlichen Titelverteidigerin Rebeca Andrade sowie Italien und die Niederlande auf die Folgeränge.
Der unglückliche Ausgang mit der um -0,101 Punkte-Differenz verpassten Olympiaqualifikation auf Rang 13 der deutschen Turnerinnen, ist das Ergebnis keineswegs fehlender kämpferischer oder Willensanstrengungen zuzuschreiben - im Gegenteil: Alle Mädchen gaben ihr Bestes, was eben im knallharten internationalen Leistungsvergleich nicht reicht, wie unten beschrieben ...:
+ + +
♦ Qualifikation, Frauen - Tag 2
* ENDSTAND nach Durchgang 10: (1-12 für OG Paris qualifiziert)
1. USA-171,395; 2. GBR-166,130; 3. CHN- 165,663; 4. BRA-164,297;
5. ITA-162,395; 6. NED-161,19; 7. FRA-160,930; 8. JPN-158,497;
9. AUS-157,896; 10. ROU-157,795; 11. KOR-157,297; 12. CAN-157,229;
13. GER-157,128; 13. MEX-154,628; 15. HUN-153,563; 16. ESP-152,895;
17.BEL-151,662; 18 SWE-150,263; 19. RSA-147,997; 20. AUT-147,830;
21. CZE-147,063; 22. FIN-145,296; 23.TPE-145,230; 24. ARG-145,197.
► Detaillierte Team-Resultate
►► Einzelmehrkampf: Qualifikation
. * Geräteergebnisse & Final-Qualifikantinnen:
► SPRUNG ► BARREN; ► BALKEN; ► BODEN
Deutsche Turnerinnen verpassen Olympia... nur um ein Zehntel !?
Tja, was soll man sagen: Tolle deutsche Mädchen, herausragende kämpferische Leistungen, aber eben nur das, was möglich ist, unter deutschen Spitzensportbedingungen: Denn es fehlte durchgängig an Inhalten, und bleibt somit eher - pardon - "Demonstration von Mittelmaß" - gemessen an internationalen Maßstäben! Tut weh, is' aber so!
- Am Sprung - ohne jegliche Finalambitionen: keine Turnerin bewarb sich mit einem 2. Sprung, Schwierigkeiten nicht über 4.2!
- Stufenbarren: Meolie Jauch, ja, 5.6 Schwierigkeit ist gut, aber da haben allein 20 Turnerinnen substanziell schon mehr zu bieten (Hier fehlte eben auch eine Eli Seitz schmerzhaft!).
- Balken: Nur hier hob sich eine als Wettkampftyp bekannte Pauline Schäfer-Betz als die momentan einzige deutsche Weltklasse-Athletin ab: Mit der am Ende viertbesten Balkenübung bisher, damit auch einzige deutsche Gerätefinalplatzierung! Und beste Mehrämpferin ist sie auch (17.), damit im Mehrkampffinale - für Sarah Voss (20.) reichte es dann auch noch, gerade so.
- Und am Boden? Da reichten eben auch schön choreografierte, ansehnliche Übungen nicht aus, hier wird bekanntlich gnadenlos über die akrobatischen Inhalte abgerechnet und so ist die Quittung am Ende doch ernüchternd: Alles gegeben, was möglich ist, doch letztlich hat's nicht für Olympia gereicht. Da sollte man jegliches Jammern ob der "Winzigkeit" der Punktedifferenz unterlassen und die vordergründig substanziellen, ja strukturelle Fragen nach den Voraussetzungsbedingungen für Weltspitzenleistungen stellen!
(Leider fiel Deutschland im aktuellen Olympiazyklus eher mit inszenierten und dramatisierten Themen über selbstverschuldete, weil unbeherrschte Prozesse der Leistungssportgestaltung auf, die - statt im eigenen Verantwortungsbereich sachlich zu klären - kampagneartig über Medienkanäle verunsachlicht wurden. Dabei sind viel Kraft, Zeit und Ressourcen verloren gegangen, die letztlich nicht zielführend waren, und Sachlösungen verhindert haben, wie die aktuellen WM-Ergebnisse verdeutlichen. Man komme also nicht allein mit der Begründung der "Verletzungsausfälle", sondern analysiere tiefgründiger! Wenn's - pardon - die "Alten" nicht mehr allein richten können: Wo bleibt ein leistungsstarker Nachwuchs ...??
Doch ebenso geht es am Beispiel des für Deutschland dritten, noch unsbesetzten Olympia-Einzelstartplatzes auch um die noch längst nicht ausgeschöpften Leistungspotenzale einer Elisabeth Seitz und einer Emma Malewski (wie die Beispiele Biles, Andrade und Barbosa beweisen), die mit ihren Stärken, ihrer Reife und Erfahrung sich dem Ansturm einer jugendlichen Hoffnungsträgerin, wie Helen Kevric mit gar nicht so geringen Chancen ihrer Persönlichkeitsprofile wohl stellen sollten.
(-ehe)
Und in Antwerpen nahm es kein Wunder (- Deutschland noch auf Rang 10 - ), als in den letzen beiden Vorrundengruppen mit Frankreich, Japan und China noch jene drei leistungsstarken Teams kamen, die entsprechend der inhaltlichen Leistungsdefizite die Deutschen auf die unglückliche 13. Position verschoben!
Zwar zitterten auch die Japanerinnen bei ihrem Balkendurchgang ein wenig, konnten es aber mannschaftlich kompensieren, zogen dann sogar als Achte noch ins Teamfinale ein. Und im letzten Tagesdurchgang marschierten die Chinesinnen erwartungsgemäß durch auf Rang drei und liebäugeln zu Recht nach acht Jahren mal wieder mit einer Teammedaille, und auch die Französinnen zogen sogar noch an den Japanerinnen vorbei und wurden Siebente.
Einen Absturz erlebten zwar auch Kanada als vorjähriger Bronzegewinner ohnehin qualifiziert, aber mit Rang 12 retteten sie sich wenigstens noch "ehrenhalber" unter die Top-12 der "Olympic Family".
Ein mathematischer Hauch von -0,101 Punkte Differenz machte für Deutschland am Ende den Unterschied. Unglücksplatz 13 bedeutet:
Keine Olympiateilnahme für die deutschen Turnerinnen, ein Zustand, den es zuletzt 2004 in Athen gegeben hatte - doch leider stellt diese Tatsache keine Überraschung dar und ist keineswegs allein nur mit den bekannten Verletzungsausfällen (Seitz, Malewski) zu begründen.
Bleiben zunächst die beiden tröstlichen Mehrkampffinalplatzierungen von Pauline Schäfer-Betz (17.) und Sarah Voss (20.; - beide sind lt. FIG-Regelung damit namentlich als Einzelstarterinnen für Paris qualifiziert, ein dritter Startplatz kann demzufolge national noch ausgeturnt werden)
Und am Balken besteht zunächst aktuell hier in Antwerpen noch eine Medaillenhoffnung für Kämpfertyp Schäfer-Betz als Viertplatzierte am Balken, als die wohl eleganteste und souveränste Präsentatorin ihrer Inhalte, allerdings auch die, mit der niedrigsten Schwierigkeit (!) gegenüber der superstarken USA- (Biles) und der chinesischen Konkurrenz.
Spannend! Wie diese Balkenentscheidung am Ende wohl ausgehen wird...?
+ + +
* Freitag, 06. Oktober 2023
* Ausgangssituation : Liverpool erlebte 2022 mit Rebecca ANDRADE die Krönung der ersten brasilianischen Mehrkampf-Weltmeisterin der Geschichte, die im Jahr zuvor bereits olympisches Silber in Tokio gewonnen hatte. In Abwesenheit der Titelverteidigerin Angelina Melnikowa und der sanktionierten Russinnen und ohne der pausierenden Simone Biles belegten Shilese JONES (USA) und Jessica GADIROVA die Medaillenränge vor Alice Kinsella (GBR) und Elsabeth Black (CAN), die allesamt auch in Antwerpen 2023 wieder zu den Favoritinnen gehören werden. Deutschlands einzige Finalistin 2022 in Liverpool Karina Schönmaier belegte damals Rang 22.
In diesem Jahr haben sich Pauline Schäfer-Betz (17.) und Sahra Voss (20.) qualifiziert ...
* Überblick über ► Alle WM-Mehrkampfentscheidungen der letzten Jahre
* E R G E B N I S S E :
1. BILES Simone (USA) - 58,399
2. ANDRADE Rebeca (BRA) - 56,766
3. JONES Shilese (USA) - 56,332
4. QIU Qiuyan (CHN) - 54,799
5. D'AMATO Alice (ITA) - 54,265
6. THORSDOTTIR Eythora (NED) - 54,098
... 22. VOSS Sarah (GER) - 50,799
... 24. SCHAEFER-BETZ Pauline (GER) - 49,932
► Detaillierte Resultate
Wenn auch die Ex-Französin Kayla NEMOUR die nun seit Juli für Algerien startet, mit einer Knaller-Barrenübung begann und in Führung ging, Simone BILES an diesem Gerät auch gelassen einen -0,7 Punkte-Rückstand registrierte, folgte dann aber der erwartet soveräne Durchmarsch an den Folgegeräten durch die Ausnahmeathletin:
An Balken, Boden und Sprung ließ die souveräne Top-Favoritin die Konkurrenz überlegen hinter sich. Ihre Teamkameradin und Vorjahres-Vize-Weltmeisterin Shilese JONES bot insbesondere im Medaillenkampf gegen die brasilianische Titelverteidigerin Rebeca ANDRADE weniger inhaltliche Substanz an - am Boden sogar einen halben Punkt weniger, der ihr dann in der Endabrechnung fehlte. Und so, wie schon 2022 in Liverpool, zog die Brasilianerin auch in Antwerpen an Jones vorbei, obwohl auch sie am Boden ihre Abgangsreihe mit Doppelsalto rw. gebückt überdrehte und außerhalb landete. Trotzdem war die Freude der 24-Jährigen über die Silbermedaille riesig, denn auch ihr war klar, das momentan eine Simone Biles in dieser Form niemand gefährden kann.
Überraschend war, dass die Vorjahresdritte Jessica Gadirowa (GBR) nicht angetreten war. Alice Kinsella vertrat sie aber auf Platz 6 würdig. Schwache Boden- und Sprungleistungen sowie ein Balkenabsturz ließen auch die zierliche Chinesin QIU Qiyuan auf Rang 4 (54,799) nicht zu einer echten Gefahr für das Medaillentrios werden. Und auch Italiens Star Alice D'AMATO hatte keinen guten Tag, verstürzte ihre 2. Akroreihe am Boden, hielt aber dann am Stufenbarren mit der drittstärksten Leistung (14,666) im letzten Durchgang den Schaden noch in Grenzen und wurde tröstliche Fünfte (54,265).
Allerding gab es allein im zweiten Durchgang eine zweistellige Zahl von Stürzen (!!), von denen u. a. auch die Kanadierin Elsabeth Black und die Französin Melani de Jesus dos Santos, wie auch die 32-jährige Flavia Saraiva betroffen waren, so dass man diesem WM-Finale das Prädikat "herausragend" wohl verweigern sollte. Heftig betroffen waren auch die beiden deutschen Turnerinnen Pauline Schäfer-Betz (am Boden) und Sarah Voss sogar 2x (am Barren), so dass sie über die Ränge 24 und 22, aber auch wegen der im Vergleich zur internationalen Konkurrenz unzureichenden Inhalte nicht hinauskamen. Kommentierenden und beschwichtigenden Stimmen, die in dem Start in einem WM-Mehrkampffinale nur so eine Art "Warmlaufen" für noch ausstehende Finalauftritte sehen, sollte man konsequent entgegentreten! Schließlich handelt es sich um d e n Jahreshöhepunkt dieser Sportart, auf den man eigentlich ganze Leistungssportkarrieren ausrichten sollte! So bleiben dies Platzierungen es am Ende eine bittere Quittung für das derzeit schwache Leistungsniveau des deutschen Frauenturnens!
- ehe -
♦♦ GERÄTEFINALS, Frauen (Sa / So, 07./08. Oktober)
* A U S B L I C K / R Ü C K S C H A U:
Nach den Sanktionen gegen Russland gingen zuletzt in Liverpool 2022- wie bei den Männern - alle Geräte-Titel an Turnerinnen aus vier verschiedenen Nationen:
Die Titelverteidigerinnen:
* Sprung: Jade Carey (USA), // * St.barren: Wei, Xiaoyuan (CHN)
* Balken: Hazuki Watanabe (JPN); // * Boden: Jessica Gadirova (GBR).
Führungsnation USA heimste dabei mit 1 Ttel, 3x Silber und 1x Bronze auch hier die meisten Medaillen ein.
Deutschlands Ausnahmeturnerin Elisabeth Seitz scheiterte als Vierte am Barren nur knapp an einer Medaille, nachdem sie 2018 in Doha Bronze gewann und seit 2010 insgesamt 5x in einem WM-Stufenbarrenfinale stand. Ein Achillessehnenriss verhinderte diesmal ihre aktive WM-Teilnahme.
* Historischer Überblick über die GERÄTE-WELTMEISTERINNEN:
►SPRUNG; ►St.BARREN ►S.BALKEN; ►BODEN;
+ + +
.
♦♦ GERÄTEFINALS FRAUEN
S P R U N G * Titelverteidigerin Rebeca ANDRADE (BRA)
* Quali.: ► Sprung;
ANDRADE Rebeca (BRA) (5.6/5.0) =14.750
BILES, Simone (USA) - (6.4/5.6) =14,549
YEO Seojeong (KOR) - (5.4/5.0) =14,416
► Detaillierte Resultate
** Biles startete mit großer Hoffnung wieder ihren Powersprung - Jurtschenko - Doppelsalto rw. gebückt - eine Anleihe aus dem Männerturnen ("YANG Wei") als erste Turnerin der Welt, aber sie überdrehte den Sprung und musste abrollen. Trotzdem führte sie bis zur zur letzten Turnerin: Rebeca ANDRADE markierte mit dem "Cheng" den Höchstwert schon im ersten Sprung und ging mit Sprung zwei auch um 2/10-Punkten an Biles vorbei. Nach 2021 ihr zweiter Sprungtitel!!
♦ TURN-WM-Geschichte:
►► Alle SPRUNG-Weltmeisterinnen
S T U F E N B A R R E N * Titelverteidigerin: WEI, Xiaoyuan (CHN)
* Quali.: ► St.Barren;
QIU Qiuyuan (CHN) - (6.7) =15,100
NEMOUR Kaylia (ALG) - (6.7) =15,033
JONES Shilese (USA) - (6.3) =14,766
► Detaillierte Resultate
** Zwei 16-Jährige bildeten die Spitze am Stufenbarren: QIU Qiuyuan setzte nach der 2-maligen Weltmeisterin WEI die chinesische Goldtradition fort und mit Kaylia NEMOUR holt die nach Algerien gewechselte Französin die erste WM-Medaille dieses afrikanische Land. Ex-Vizeweltmeisterin Shilese JONES (USA) beendete dieses Finale mit Bronze.
♦ TURN-WM-Geschichte:
►► Alle St.-BARREN-Weltmeisterinnen
S C H W E B E B A L K E N * Titelverteidigerin: Hazuki WATANABE( JPN)
* Quali.: ► B A L K E N;
BILES Simone (USA) - (6.5) =14,800
ZHOU Yaqin (CHN) - (6.5) =14,700
ANDRADE Rebeca (BRA) - (6.9) =14,300
► Detaillierte Resultate
►►
Alle BALKEN-Weltmeisterinnen
+ + +
B O D E N * Titelverteidigerin : Jessica Gadirova (GBR)
* Quali.: ► B O D E N;
* Nicht unerwartet turnte Simone BILES sprichwörtlich alles "in Grund ... " - besser auf den Boden: höchste Schwierigkeit (6.7) - das ficht auch eine unerlaubte Landung außerhalb der Mattengrenze nach einem ihrer Flüge fast unters Hallendach nicht an. Und nicht unerwartet setzen auch am letzten Gerät das Frauenduo aus Brasilien ein neuerliches Achtungszeichen: Rebeca Andrade vor Flavia Saraiva, Silber und Bronze an einem Gerät - das gab's auch noch nicht, owohl Andrade ihre Bronzemedaille vom Vorjahr nun wahrlich "versilbern" konnte.
BILES Simone (USA) - (6.7) - (14,633
ANDRADE Rebeca (BRA) - (6.1) =14,500
SARAIVA, Flavia (BRA) - (5.7) =13,966
► Detaillierte Resultate
►►
Alle BODEN-Weltmeisterinnen
+ + +
.