30. November 2003
Stuttgart / GER
Gerätturnen
21. DTB-Pokal: Großartiges Finale in Stuttgart
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Ryota Suzuki (JPN) - Sieger am Reck
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Mit wiederum hochklassigen Finals, die von über 6.000 Zuschauern gefeiert wurden, ging der 21. DTB-Pokal 2003 in Stuttgart zu Ende.
Das erste Finale gewann Kyle Shewfelt (CAN) am Boden, der im Winners Finale Isao Yoneda (JPN) bezwang.
Am Sprung der Frauen siegte Olympiasiegerin Jelena Zamolodschikova (RUS) vor Weltmeisterin Oksana Tschusowitina (UZB). Am Barren setzte sich Spezialist Mitja Petkovsek (SLO) gegen Philippe Rizzo (AUS) durch. Einen rumänischen Doppelerfolg gab es am Balken durch Catalina Ponor und Oana Ban. Zum zweiten Mal musste sich Philippe Rizzo geschlagen geben: Am Reck gewann Ryota Suzuki (JPN). Der 5. Platz am Reck durch Sven Kwiatkowski war heute die beste deutsche Platzierung.
Da jubelt selbst der Präsident: Rainer Brechtken inmitten des Jugendclubs
Am zweiten Finaltag war endgültig die für Stuttgart typische begeisterte Turn-Atmosphäre in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle eingezogen. Über 6.000 Zuschauer jubelten ihren Stars zu und feierten den letzten Tag des 21. DTB-Pokals.
DTB- Präsident Rainer Brechtken zeigte sich zufrieden. „Ich denke, wir haben hier wieder eine gute Veranstaltung erlebt.“ Auch aus Sicht der deutschen Turnerinnen und Turner sei es gut gelaufen. Bei den Männern sei man im Moment noch in der Phase der Vorbereitung in den zwei Zentren Stuttgart und Berlin. Die Aufstockung der Übungen klappe ganz gut, aber natürlich müssten im Moment noch Risiken eingegangen werden. Nächstes Jahr gehe es dann darum, Stabilität einzubringen. „Wir sind auf einem guten Weg in Richtung Athen.“ Bei den Frauen, bei denen ja nur zwei Einzelstarterinnen in Athen dabei sein dürfen, die vom NOK nominiert werden, sehe die Situation auch ganz gut aus. „Das NOK hat zwei Kriterien festgelegt, zum einen die Teilnahme an einen Weltcup oder EM- Finale oder alternativ ein Ausgangswert von 38,50 im Mehrkampf.“ Das Kriterium der Finalteilnahme bei einem Weltcup sei ja bereits von Lisa Brüggemann und Yvonne Musik erfüllt worden und es könnten durchaus auch noch weitere Turnerinnen folgen. In diesem Fall werde es dann im nächsten Jahr die üblichen Qualifikationswettkämpfe geben.
Sportliches Fazit
(liwo) Es zeigte sich, dass auch zu diesem späten Zeitpunkt des Jahres noch viele Weltklasse- Leistungen geboten wurden. Das Teilnehmerfeld war gemischt mit altbekannten Weltklasse- Athleten wie Svetlana Chorkina und Marius Urzica und auch neuen Gesichtern wie Li Di oder Emilie Lepennec. Svetlana Chorkina stand in allen vier Finals, verpasste dabei dreimal knapp das Winner’s Final. Es reichte am Ende für sie zu drei 3. Plätzen und einer Silbermedaille. Selbstbewusst kommentierte sie, dass sie mit ihrer Leistung trotzdem sehr zufrieden sei und wenn dies ein noch wichtigerer Wettkampf wie z.B. eine WM gewesen wäre, dann hätte sie schon gewonnen.
Es gelang keinem Athleten in diesem Jahr, zwei Finals zu gewinnen. Die 10 verschiedenen Sieger kamen aus 8 verschiedenen Ländern. Nur Rumänien und Russland können zwei Goldmedaillen mit nach Hause nehmen.
Auch Andreas Hirsch , DTB-Cheftrainer Männer, war beeindruckt von den vielen Weltklasse- Leistungen jetzt am Ende des Jahres. Er stellte aber auch klar, dass er zufrieden mit dem Abschneiden seiner Schützlinge war. Man sei auf dem richtigen Weg und müsse jetzt genau so weiterarbeiten.
Das GYMmedia-Team beim DTB-Pokal: Lisa Worthmann, Rainer Weishaar, Sven Karg. Redaktion: Sonja Schmeißer
Fotos: Volker Minkus
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Sven Kwiatkowski (GER) - heute mit Platz 8 und 5 (Reck)
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Boden Männer
Winners Final
1. Shewfelt Kyle CAN 9,862
2. Yoneda Isao JPN 9,162
Finale
1. Shewfelt Kyle CAN 9,775
2. Yoneda Isao JPN 9,687
3. Suciu Ioan Silviu ROM 9,662
4. Dragulescu Marian ROM 9,650
5. Sapronenko Evgeni LAT 9,625
6. Vyoral David CZE 9,412
7. Zozulia Roman UKR 9,387
8. Kwiatkowski Sven GER 9,062
9. Gal Robert HUN 8,987
Boden Männer
Dieses Finale fand auf einem hohen Niveau statt und das Publikum war begeistert von diesem Feuerwerk der Akrobatik!
Sven Kwiatkowski, mit Wildcard in dieses Finale gekommen, begann stark mit 2 ½ Schraube – Salto vw. – Salto vw. gehockt 1/1 Schraube und es ging dann auch gut weiter mit ÜS - Strecksalto vw. – Doppelsalto vw. gehockt (etwas tief gelandet). Mit nur leichten Problemen beim Stand der letzten Reihe brachte er seine Übung gut zu Ende (9.062).
Nach ihm folgte dann eine absolute Weltklasse- Übung von Marian Dragulescu aus Rumänien (AW 10; 9,650), mit Doppelstreck rw.+vw. geh.+1 1/2 Salto vw. zum Abrollen; Temposalto + rw. Streck 1 1/2+vw. Streck 1/1+vw. Streck 1 1/2+5/4 Salto vw. geh. zum Liegestütz; Abgang Doppeltsuka geh..
Kyle Shewfelt (CAN) (AW 10; Finale: 9,775, Winners Final: 9,862) begann furios mit Temposalto + rw. Streck 1 1/2+vw. Streck 1/1+vw. Streck 1 1/2; rw Streck 2 1/2+vw. Streck+1 1/2 Salto vw. zum Abrollen; Abgangsreihe Doppeltsuka gehockt...! Also wie der Shewfelt diese Bahnen austurnt, ist schon spitze, vor allem sein 3/2 Salto zum Abrollen ist ja schon richtig 'arrogant' mit der frühen Streckphase...!
Eine brilliante Übung zeigte auch Ioan Silviu Suciu (ROM) (AW: 10; 9,662); rw. Streck 1 1/2+vw. Streck 1/1+vw. Streck 1 1/2; rw. Streck 2 1/2+Salto vw.+1 1/2 Salto vw. geh. zum Abrollen; Fedorchenko; Abgang, Tsuka geh.. ... sicher, sauber, wenn er keine Standfehler drin hat, kann man kaum was abziehen....
Isao Yoneda (JPN) (AW 10; Finale: 9,687; Winners Final: 9,162) mit rw. Streck 1 1/2+vw. Streck 1/1+vw. Streck 1 1/2; rw. Streck 2 1/2+vw. geh.+1 1/2 Salto vw. geh. zum Abrollen; Fedorchenko; Abgang Tsuka gehockt, ... vielleicht war der Japaner ein wenig überbewertet, er turnt eine saubere Übung, aber es gibt durchaus einige Abzugsmöglichkeiten.
Im Winner’s Final zeigte sich Shefwelt nochmals verbessert und präsentierte eine brilliante Übung (9.862). Yoneda mit groben Fehlern in der ersten Bahn und großem Schritt am Ende der Übung (9.162). Somit war dieses Finale entschieden und der Sieg ging an Kyle Shefwelt.
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Jelena Samolodschikova (RUS)
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Sprung Frauen
Winners Final
1. Zamolodchikova Elena RUS 9,431
2. Chusovitina Oksana UZB 9,337
Finale
1. Zamolodchikova Elena RUS 9,362
2. Chusovitina Oksana UZB 9,275
3. Khorkina Svetlana RUS 9,268
4. Harmes Suzanne NED 9,081
5. Dos Santos Daiane BRA 9,056
6. Musik Yvonne GER 9,024
7. Soupe Nelly FRA 8,931
8. Yang Yun CHN 8,781
Sprung Frauen
Weltmeisterin gegen Olympiasiegerin - hochklassiger kann eine Winners Final-Besetzung nun wirklich nicht sein!
Die Siegerin an diesem Gerät in den letzten vier Jahren hieß Oksana Chusovitina. Auch heute erreichte die Weltmeisterin wieder das Winner’s Final, aber am Ende reichte es nicht ganz zum Sieg.
Oksana Chusovitina: 1. ÜS- Salto vw. 1 1/2 Schraube (9.200) ; 2. Tsukahara gestreckt 1 ½ Schraube, sicher gestanden (9.350).
Svetlana Chorkina: Jurtschenko 1 ½ Schraube, sauber präsentiert, aber kleiner Schritt bei der Landung (9.100); 2. Chorkina mit leichten Ausführungsfehlern, aber sicher gestanden (9.437).
Olympiasiegerin Elena Zamolodchikova: Jurtschenko Doppelschraube, sehr hoch, nur kleiner Hüpfer beim Stand (9.350); 2. Tsukahara Doppelschraube, sicher gestanden (9.362).
Yvonne Musik 1. Luconi gebückt, gute Ausführung, aber großer Schritt, um den Stand zu sichern (9.037); 2. Cuervo gebückt, mit leicht geöffneten Beinen (9.024).
Im Winner’s Final zeigten beide Starterinnen, Chusovitina und Zamolodchikova, nochmal gute Leistungen. Am Ende ging der Sieg knapp nach Russland.
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Lokalmatador Thomas Andergassen
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Barren Männer
Winners Final
1. Petkovsek Mitja SLO 9,775
2. Rizzo Philippe AUS 8,600
Finale
1. Petkovsek Mitja SLO 9,687
2. Rizzo Philippe AUS 9,637
3. Goncharov Valeri UKR 9,600
4. McClure Brett USA 9,425
5. Kryukov Nikolai RUS 9,100
6. Urzica Marius ROM 8,837
7. Maree Florent FRA 8,687
8. Andergassen Thomas GER 8,600
Barren Männer
Ein weiteres sehr hochklassiges Finale bei den Männern.
Mitja Petkovsek eröffnete dieses Finale mit einer Weltklasse- Übung, sicher geturnte Felgverbindungen, hoher Salto vw. gegrätscht in den Stütz, guter Doppelsalto Abgang (AW 10.000; EW 9.687).
Philippe Rizzo mit sicher geturnter Verbindung Healy von einem Holm – Healy; Felge – Belle; Doppelsalto Abgang mit kleinem Hüpfer (AW10.000, EW 9.637).
Valeri Goncharov mit Felge – Belle gebückt; leichte Probleme beim Healy von einem Holm – Healy; am Ende Doppelsalto gebückt Abgang mit Landungsstreckung in den sicheren Stand (AW 10.000, EW 9.600).
Thomas Andergassen: als 5. für dieses Finale qualifiziert, konnte seine Leistung nicht ganz bestätigen. Unsicherheiten bei der Felge mit 5/4 Drehung; Felge-Handstand – Belle (AW 9.700, EW 8.600). Petkovsek im Winner’s Final erneut mit einer starken Übung bis zum Ende mit sicheren Stand. Rizzo mit Sturz beim Healy von einem Holm. Somit war dieses Finale entschieden und der Sieger heißt Mitja Petkovsek.
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Catalina Ponor gewann das rumänische Duell
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Balken Frauen
Winners Final
1. Ponor Catalina ROM 9,587
2. Ban Oana Mihaela ROM 9,475
Finale
1. Ponor Catalina ROM 9,437
2. Ban Oana Mihaela ROM 9,287
3. Khorkina Svetlana RUS 9,225
4. Pavlova Anna RUS 9,037
5. Harmes Suzanne NED 9,025
6. Chusovitina Oksana UZB 8,925
7. Hobbs Vanessa GBR 8,812
8. Slater Allana
Balken Frauen Dieses Finale fand ohne deutsche Beteiligung statt. Aufgrund starken Nasenblutens konnte Lisa Brüggemann ihre Wildcard nicht nutzen und musste aus diesem Finale zurückziehen.
Catalina Ponor aus Rumänien zeigte eine schöne Übung mit nur sehr leichten Unsicherheiten in den gymnastischen Elementen. Twistüberschlag – Menichelli – Spreizsalto; freier ÜS vw. - Menichelli – Menichelli einarmig; Abgang Doppelsalto gebückt (AW 10.000/ EW 9.437).
Oana Ban mit einer spritzigen Übung; Menichelli – Flickflack – Schraubensalto gestreckt; leichte Unsicherheit beim Salto vw. gehockt; Abgang Doppelsalto rw. gehockt in den sicheren Stand (AW 9.900/ EW 9.287).
Svetlana Chorkina begann sicher und gut mit Spreizsalto gefolgt von Menichelli – Spreizsalto – Rulfova; Menichelli 1/1 Drehung; saubere Gymnastik; Abgang Auerbach mit Dreifachschraube, welche sie allerdings nicht ganz fertig drehen konnte (AW 9.800/ EW 9.225).
Viele Pfiffe vom Publikum bei der Wertung von 8.925 für Oksana Chusovitina, die eine gute und virtuos präsentierte Übung zeigte. Mit ihrem Ausgangswert von 9.500 war die Chance für sie, das Winner’s Final zu erreichen, allerdings nicht mehr gegeben.
Im
Winner’s Final zeigten die beiden Rumäninnen
Ponor und
Ban sogar noch verbesserte Leistungen, zwei sehr sicher und flüssig präsentierte Übungen. Am Ende machte wohl der ein Zehntel höhere Ausgangswert den Unterschied und der Sieg ging an Catalina Ponor.
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Aktuelle Weltrangliste, Frauen
Reck
Winners Final
1. Suzuki Ryota JPN 9,700
2. Rizzo Philippe AUS 9,662
Finale
1. Rizzo Philippe AUS 9,687
2. Suzuki Ryota JPN 9,650
2. Pegan Aljaz SLO 9,650
4. Yoneda Isao JPN 9,562
5. Kwiatkowski Sven GER 9,525
6. Jeltkov Alexander CAN 9,087
6. Tanskanen Jani FIN 9,087
8. Maras Vlasios GRE 8,887
Reck Männer Im Vergleich zu den vorher gesehene Finals bei den Männern an diesem Sonntag, fand das Reck- Finale auf nicht ganz so hohem Niveau statt. Trotzdem war das Publikum in der Schleyer- Halle begeistert.
Ryota Suzuki startet mit sicheren Ellgriff- Kombinationen; Adlerschwung 1/1 Drehung verbunden mit Markelov gestreckt; Abgang Doppel-Doppel gestreckt in den sicheren Stand (AW 10.000/ EW 9.650).
Philippe Rizzo am Anfang der Übung mit Adlerschwung 1/1 Drehung verbunden mit sauberen Ellgriff- Drehungen; Adlerschwung ½ - Deff; auch er mit dem Doppel-Doppel gestreckt Abgang, sicher gestanden (AW 10.000/ EW 9.687).
Aljaz Pegan mit virtuos geturntem Pegan; Tkatchev gebückt – Tkatchev gegrätscht – Gienger; Abgang Dreifachsalto gehockt mit tiefer Landung (AW 10.000/ EW 9.650).
Sven Kwiatkowski mit sicher geturnten Ellgriff- Drehungen; Kovacs 1/1 Drehung mit leichten Haltungsfehlern und der Abgang Doppel-Doppel gestreckt musste mit zwei Schritten rückwärts abgefangen werden (AW 10.00/ EW 9.525).
Am Ende des Finals gab es zwei 2. Plätze für Suzuki und Rizzo. Das Weltcup- Reglement schreibt in diesen Fällen vor, dass die Ausgangswerte sowie die Abzüge des B-Kampfgerichtes verglichen werden. Der Turner, der weniger Abzüge durch das B-Kampfgericht vorzuweisen hat, erreicht schliesslich das Winner’s Final. In diesem Fall gelang dies Philippe Rizzo. In diesem Winner’s Final wurden noch einmal zwei Weltklasse- Übungen geboten, beide Teilnehmer,
Suzuki (9.700) und Rizzo (9.662) brachten ihre Übungen sicher zu Ende. Der Sieg ging letztendlich knapp an den Japaner.
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Bericht Qualifikation (Freitag)