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(update:
27-05-2000)

24th EUROPEAN CHAMPIONSHIPS 2000
Men's Artistic Gymnastics
May 24th - 28th,   Bremen/Germany, Stadthalle

24.EM, Kunstturnen, Männer, Bremen 2000


ALL AROUND FINAL  / MEHRKAMPFFINALE


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Alexander Beresch / Ukraine ist neuer Mehrkampf Europameister

Auch Titelverteidiger Alexej Bondarenko wusste, dass man nicht nur bei diesen Europameisterschaften fehlerlos turnen muss, um ganz vorne zu sei. Trotz einem starken Eindruck, den er am Boden hinterliess - beim eineinhalbfachen Salto vorwärts in die Bauchlage waren seine Füsse ausserhalb der Bodenmatte. Die Katastrophe für den Titelverteidiger passierte dann allerdings am Pauschenpferd - nur 9,05 Punkte nach kapitalem Fehler, und als er seine beiden Kovacs-Salti am Reck zu dicht an die Stange turnte, den gestreckten Doppeltsukahara nicht stand, da waren alle seine Medaillenträume geplatzt, und es kam für ihn nur der vierte Rang heraus.

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Nemow: Ohne Mehrkampfmedaille

Am ehesten hatte man zuvor Alexei Nemow vielleicht den Titel zugetraut, nachdem er steten Formanstieg im Weltcup-Frühling nach Schulteroperation nachgewiesen hatte, aber erst gelang es ihm an seinem Problemgerät Ringe nach Felge nicht, den Handstand zu fixieren und trotz guter Reckübung (- mit 3 Kovacs-Saltovarianten und Tkatschow- gebückt/gestreckt) verstolperte auch er denselben Abgang wie Bondarenko gründlich - Rang 5 vor dem stark turnenden Letten Igor Wichrow und vor dem WM-Dritten Jordan Jowtschew, der seine Chancen im 5. Duchgang mit einem Absteiger am Reck einbüsste.
Der noch nicht Zwanzigjährige Rumäne Marian Dragulescu aber ist der Shootingstar der letzten Monate. Riesenbeifall fand z.B. seine 1. akrobatische Reihe am Boden mit Doppelsaltogestreckt, direkt gefolgt von einem Salto vorwärts in die Bauchlage. Er ist einer der veranlagtesten Mehrkämpfer aus der jüngeren Garde und nach einer blitzsauberen Pauschenpferdübung (9,537) ging er an Bondarenko vorbei und erkämpfte mit Bronze die allererste Mehrkampfmedaille für einen rumänischen Turner.

Auch Iwan Iwankow war - wie Nemow - gut über den Winter gekommen, überraschte er doch bereits im März beim Weltcup einen sonst kaum zu bezwingenden Szilvester Csollany an den Ringen (Montreux) - bewies also schon dort enorme Kraftfähigkeiten. In Bremen gelang ihm sein Rondatsprung-Doppelschraube gut (kleiner Standhüpfer) und trotz einer starken Barrenübung - am Ende (9,737) fehlten ihm fast 2 Zehntel am ersehnten Titelgewinn. Silber für Iwankow!
Als grosser Schweiger ist er ohnehin bekannt: Alexander Beresch aus der Ukraine
zog eher unauffällig, aber nahezu ohne grössere Fehler seine Bahn durch diesen EM-Sechskampf. Nach dem 5.Durchgang war er mit seiner Bodenübung in Führung gegangen - sehr schön dort seine zweieinhalb Schraube, direkt gefolgt vonSalto vorwärts in die Bauchlage. Nervenstärke bewies er dann am Pauschenpferd mit wunderschönen Magyar-Wandern - erst vorwärts, dann rückwärts - herrlichen Russenwendeschwüngen, stockte nur eine Winzigkeit bei den Scheren, aber sicherte sich mit 9,700 und dem Gesamtresultat von 57,787 den Europameistertitel.

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Ivankow-Beresch-Dragulescu
Belarus-Ukraine-Romania

Es ist das zweite Mehrkampfgold für die Ukraine, nach dem Erfolg von Igor Korobtschinski 1992, der ihn nun in der Bremer Stadthalle als verantwortlicher Trainer als erster und heftig umarmte.

Für Sergej Pfeifer (Deutschland) liefen zunächst die ersten Geräte Barren und Reck sehr gut.

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Pfeifer: Starker Reckauftritt

Dann allerdings verturnte er sich bei Salto rw., eineinhalb Schraube, und wie schon im Teamwettbewerb war erneut der "Gaul" sein verflixtes Gerät: Erst touchierte er den Pferdrücken, musste Zwischenflanke einfügen und dadurch ging die Kombination als Werteil verloren und mit dadurch reduziertem Ausgangangswert von 9,5 bekam er am Ende nur 8,987 Punkte. An den Ringen waren Kraftrückstände (Kopfkreuz) unübersehbar, und seinen erst im Frühjahr erstmals in Dillingen zum Bundesliga-Auftakt gezeigten Überschlag-Doppelsalto setzte er "fast" auf den Hosenboden,. Zuwenig, um sein Ziel unter die Top Ten zu kommen, diesmal schon zu realisieren.
Dazu Bundestrainer Reiner Hanschke: "Ich glaube schon, bis Sydney werden wir alles noch stabil bekommen!"
Sergej Pfeifer selbst: "In Sydney wird es dann noch heftiger sein, was die Anspannung angeht, das weiss ich. Aber es war gut, dass ich einen solchen Wettkampf hier bestreiten konnte. Wenn ich stabiler werden kann, ist ein Platz unter den 10 besten Mehrkämpfern nicht unrealistisch".
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-ehe
23-02-2000

update: 27-05-2000