Auch wenn die Turner eigentümlicher Weise dazu "Mannschafts-EM" sagen - Einzeltitel wurden nämlich hier in Sofia auch vergeben: Die Männer ermitteln heute am Abschlusstag der kontinentalen Titelkämpfe 2014 ihre Geräte-Champions und es wurde der "Tag der Russen" und des Denis ABLJASIN. Der Titelverteidiger am Sprung von Moskau 2013 war nicht nur an diesem Gerät erfolgreich sondern hatte zuvor schon am Boden den Ex-Weltmeister Eleftherios Kosmidis bezwungen, sondern er wurde gemeinsam mit seinem Landsmann Alexander BALANDIN auch EM-Champion an den Ringen, so dass die Russen mit 4x Gold am Finaltag die Briten ziemlich heftig in die Schranken wiesen. Trotzdem war deren Max WHITLOCK am Pferd nicht zu schlagen, auch nicht von Ungarns Olympiasieger und Weltmeister Krisztian BERKI, denn der exzellente Pauschenkünstler turnte mit 7.3 Schwierigkeit auch den Höchstwert der ganzen EM mit 16,166 Punkten! Trotz brillianter Übung schaffte Oleg WERNIAJEW aus der Ukraine am Barren diesen Traumnwert nicht ganz, verhinderte aber einen weiteren russischen Erfolg mit der zweithöchsten Wertung von 15,966 Punkten. Dann spitzte sich das Reckfinale gleich zu Beginn durch einen traumatischen Sturz von Fabian Hambüchen zu, der glücklicher Weise ohne weitere, schwerwiegendere Folgen blieb: Der deutsche Reckspezialist konnte, als erster gestartet, seine Übung nicht fortsetzen. So triumphierte erneut Hollands Olympiasieger und Weltmeister Epke ZONDERLAND (15,866), der wieder die eifrigen britischen Medaillensammler Sam Oldham und Kristian Thomas auf die Medaillenränge verwies...
Am Vormittag des Abschlusstages der 36. TURN-EM der Männer in Sofia avancierten die britischen Jungen erwartungsgemäß zu den erfolgreichsten Junioren und eroberten allein 4 Gerätetitel. Erfolgreichster Akteur war aus dem Team des Mannschafts-Europameisters der Mehrkampfchampion Nile WILSON, der an Pferd, Barren und Reck weitere drei Goldmedaillen gewann. Vize-Europameister Russland musste sich heute mit dem Sprungtitel durch Nikita NAGORNY begnügen und mit nur einer Silbermedaille am Pferd durch Sergei Jeltkow, wurde damit aber hinter den abgehobenen Briten zweitbeste Nation. Dass auf Medaillenrang drei überraschend Österreich auftaucht, ist nicht nur ein Novum der Turngeschichte, sondern der außergewöhnlichen Ringeleistung des Grazer Vinzenz HOECK zu verdanken, der einen weiteren britischen Sieg eines Briten (Brinn Bevan) verhinderte und doch tatsächlich erster österreichischer Turn-Europameister der Junioren wurde!
Bereits nach dem 2. Gerät hatte RUSSLAND die Führung im Team-Finale der Männer übernommen, steigerte sich außer an Pferd und Sprung an vier Geräten erheblich und gab die Führung bis zum Ende nicht mehr ab. Nach Volos 2006 und Lausanne 2008 erkämpfen sich die Russen damit zum 3. Mal die Mannschaftsgoldmedaille.
Mit 267,959 Punkten wehrten sie die Angriffe GROSSBRITANNIENS ab, die besonders am Boden, am Pferd und am Reck gegenhielten, am Ende jedoch mit 265,953 eine ziemlich deutliche Differenz von -2 Punkten hinnehmen mussten.
Dahinter tobte ein heißer Kampf um die begehrte Bronzemedaille, die letzlich doch der Vorkampfdritte UKRAINE mit 262,087 Punkten für sich entscheiden konnte und damit seit 2006 erstmals eine Medaille gewann.
Anders als bei den Männer wurde im Juniorenbereich im Mehrkampffinale der neue Champion gesucht. Wie nach den Ergebbnissen des Vorkampfes nicht anders zu erwarten war, setzte sich mit 84,646 Punkten der britische Topfavorit Nile WILSON durch, der sich zwar an Boden und Pferd zu steigern wusste, an seinem Topgerät Barren aber 1,5 Punkte einbüßte. Da sich aber seine russische Konkurrenz auch nicht zu steigern verstand, wurde der Vorkampfvierte Valentin STARIKOV mit 83,540 dahinter Vize-Junioren-Europameister, da sein Teamkamerad und eigentlicher Hauptkonkurrent im Titelkampf, der Qualifikations-Zweite Kirill POTAPOW, nach schlimmen Fehlern an Barren und Reck regelrecht abstürzte und aur Rang 15 zurückfiel.
Am 1. Tage der 36. Turn-EM 2014 der Männer qualifizierten sich 7 der 8 Finalisten der letzten Team-EM (2012, Montpellier) erneut fürs Mannschaftsfinale am Samstag: Dabei verdrängten Finalneuling Niederlande als Sechste die Schweizer Riege, die als Neunte ausscheiden muss.
Vorn setzten die favorisierten Riegen erste "Duftmarken": Großbritannien vor Russland und Ukraine, dann Weißsrussland vor Frankreich und eben den Holländern. Deutschland voresrt auf Rang 7 ebenso im Finale wie auch die Rumänen, die vor zwei Jahren noch Dritte waren ...
Von den Deutschen Turnern schaffte einzig Fabian Hambüchen das Reckfinale, ....
Vierter Sieg in Folge seit 2008!
Wie schon in der Vorwoche bei den Mädchen gehört der 1. Tag der 36. TURN-EM 2014 in Sofia dem Nachwuchs:
GROSSBRITANNIEN schaffte mit einer Gesamtpunktzahl von 254,094 Punkten den vierten Mannschaftserfolg seit 2008 in Folge und wurde erneut Team-Europameister der Junioren.
Auf Platz zwei wie zuletzt, das Team RUSSLAND (252,395) und Bronze gewannen die zuletzt als Vierte medaillenlos gebliebenen Franzosen (246,402), die diesmal die Schweizer Jungen ganz knapp auf Rang 4 verdrängten (246,194).
Wie in der Vorwoche bei den Frauen gehört auch bei den Männern der erste Tag (Mittwoch) den Junioren. An deren Qualifikationen sind 149 junge Turner aus 36 Nationen beteiligt.
Am Donnerstag folgt die Qualifikation der Elite bei den Männern (174; 36 Nationen) für die Team-Entscheidung am Samstag ( - die besten acht Mannschaften) und für die jeweils besten Gerätefinalisten (8) des Sonntags. Die Junioren küren am Freitag ihren Mehrkampfeuropameister und suchen die Gerätebesten am Sonntagvormittag.