MTV Stuttgart souverän - zieht als Top-Favorit ins Finale |
Nach den beiden Frühjahrsterminen der Deutschen Turn-Bundesliga der Frauen treffen sich insgesamt 23 Mannschaften mit den besten Turnerinnen Deutschlands - von dritter bis erster Liga - an diesem Wochenende in Berlin. In der Berliner Sporthalle am Sachsendamm stand dabei am Samstag, der Erstliga-Wettkampf der besten 8 Clubmannschaften Deutschlands im Mittelpunkt, bei dem sich der Titelverteidiger MTV Stuttgart als souverän erwies und als Topfavorit ins Finale zieht, doch sich vor einem TuS Chemnitz-Altendorf in Bestform am Finalrag (5. 12.) in Karlsuhe sehr in Acht nehmen sollte ...
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Bestandsaufnahme und Weichenstellung fürs Finale
Interessant war dabei die Frage,
- wie sich das Spitzentrio mit dem punktgleichen Titelverteidiger MTV Stuttgart und der TG Karlsruhe-Söllingen (beide mit 24:04 Punkten an der Tabellenspitze) des Angriffs der TuS Chemnitz erwehren wird, die mit den beiden Top-Turnerinnen Pauline Schäfer und Sophie Scheder anrücken wollte und die immerhin als Sieger des letzten Bundesligakampfes in Traunreut den Rest des Feldes ziemlich düpiert hatten - doch leider musste Sophie Scheder den Wettkampf ganz auslassen. Das Publikum wollte schon alle vier WM-Turnerinnen sehen Seitz, Schäfer, Grießer und Scheder. Die aber erklärte uns, warum sie nicht an die Geräte konnte:
* GYM v i d e o --: Sophie Scheder
... Sophie Scheder agierte also heute nur als Teambetreuerin! Schonung war angesagt.
Die andere Frage war, ob Mannheim oder Köln das Viererfinale erreichen würde, und - nicht unwesentlich für die Gastgeberinnen - die TSG Steglitz kämpfte um den Klassenerhalt, musste aber ziemlich verletzungsgeschwächt antreten ...!*
Kim Bui, Elisabeth Seitz und die Ex-Meisterin und heutige Kampfrichterin Joeline Möbius beim fröhlichen Wiedersehen |
Der Spannungsbogen in der 1. Bundesliga bestand zwar auch in der Frage:
Wer schafft neben dem Spitzentrio den Sprung ins Vierer-Finale von Karlsruhe (- am 5. Dezember)?
Da ging es zwischen der TG Mannheim und dem TZ DSHS Köln zwar hoch her, aber obwohl heute in Berlin die Kölnerinnen mit 2,15-Punkten Vorsprung hinter dem siegreichen Titelverteidiger MTV Stuttgart und dem TuS Chemnitz die Oberhand behielten und Dritte wurden, reichte den Mannheimerinnen heute auch ein 5. Platz, um doch als Vierte in der Endabrechnung der Tabelle in das Liga-Final-Quartett einzuziehen. Stuttgart, Chemnitz, Karlsruhe-Söllingen ungefährdet davor.
Spitzenreiter MTV Stuttgart dominierte drei Geräte!
Das Endergebnis verdanken die Titelverteidigerinnen vor allem einer gut aufgelegten Tabea ALT,
die stolze 57.400 Punkte ins Protokoll einbrachte und sehr erfreut war nicht nur Trainer Robert Mai über das drittbeste Mehrkampfergebnis durch Emelie PETZ (52,50), gleich hinter Pauline SCHÄFER (55,800, mit Tageshöchstwertung von 14,800 am Sprung), ist sie doch mit 12 Jahren die jüngste Turnerin der gesamten 1. Liga!
WM-Teilnehmerin Leah Grießer punktete als Vierte (52,400) für Karlsruhe-Söllingen und auch mit Naja Schulze aus Halle - die übrigens jetzt von der früheren Deutschen Mehrkampfmeisterin Conny Schütz trainiert wird - war Chemnitz Cheftrainerin Gabi Frehse einverstanden, auch damit, dass mit der Österreichischen Gaststarterin Lisa Ecker die Chemnitzerinnen als einziges Team drei unter die Top Ten brachten.
Aug' in Auge: Frehse - Schäfer: kurz vor ihrem Angang, Sprung rw. ins Spagat! |
In der Gerätewertung ließ sich der MTV nur den Schneid am Sprung von den Chemnitzerinnen abkaufen; die Sächsinnen, wiederum ließen außer den Schwäbinnen kein anderes Team an sich vorbei. Rechnet man das einmal für das Finale am 5. Dezember in Karlsruhe hoch, wird es bestimmt zwischen diesen beiden Teams einen interessanten Titelkampf geben.
Heute ließen sowohl der Meister (Stufenbarrenabsteiger durch Elisabeth Seitz - ohne Boden), wie auch der Verfolger Chemnitz (Pauline Schäfer nach Doppeldrehung am Balken, dafür aber gelungener Schäfersalto) - noch einige Schwächen erkennen, die sie am Finaltag tunlichst vermeiden sollten!
Insbesondere die Berliner Mädchen von der TSG Steglitz schafften ein kleines Wunder, mit dem sie selbst wegen mehrere Verletzungsaufälle nicht mehr gerechnet hatten: Obwohl sie hinter Hauptkonkurrent SSV Ulm heute nur Achte wurden - in der Endabrechnung der Tabelle aller drei Saisonwettbewerbe ließen sie die Ulmerinnen doch noch knapp hinter sich und schafften damit den Sprung in die Relegationsrunde: Somit ist das Ziel Klassenerhalt absolut noch in Sicht!
Vergleicht man jedoch einmal die Ränge dieser Bundesligasaison: Da gab es zu Saisonbeginn in Herzogenried und im Mai in Traunreut wesentlich vollere Hallen und dort vor allem ein riesige, emotionale und mitreißende Stimmung: Die hätte man sich heute in der diesbezüglich sehr "zurückhaltendenen" Sporthalle am Sachsendamm insbesondere für den Kampf der Steglitzer Mädchen wohl auch gewünscht. Dass es die Berlinerinnen trotzdem geschafft haben: Glückwunsch!
>> Ergebnisse 3. Wettkampftag
(c) gymmedia.de / -ehe-
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* Aus Berliner Sicht - der Klassenerhalt ist noch möglich!
... die Mädchen der TSG Steglitz, in Wettkampfgemeinschaft mit dem DTB-Turnzentrum Berlin-Hohenschönhausen (SC Berlin), schafften - wenn auch knapp - in der Endabrechnung doch noch vor dem SSV Ulm den ersehnten Relegationsplatz ...! Ihre beste Turnerin , Lina Deiß brachte als 14. mit 48,500 die meisten Punkte ins Protokoll ein!
Obwohl ihre beiden Leistungsträgerinnen Michelle Timm und Anudari Platow nach Veletzung noch nicht wieder voll einsetzbar waren, und Lea Wolf, Lina Deiß und Rebecca Koschny an ihren starken 5. Platz beim 2. Wettkampf im Mai in Traunreut noch nicht so ganz wieder anschließen konnten, stehen sie in der Relegationsrunde in zwei Wochen.
* GYM v i d e o --: Erstliga-Chace für die Berlinerinnen ...?!
Die Berlinerinnen sind übrigens das einzige Bundesligateam, das ohne "Fremdeinkäufe" auskommt, also komplett
auf "Eigengewächse" setzt. Ein Grund mehr ihnen dafür die Daumen zu Drücken!
♦ T A B E L L E (v o r dem 3. WK-Tag):
1. MTV Suttgart - 24:04 / 417,00
2. TG Karlsruhe-Söllingen - 24:04 / 405,50
3. TuS Chemnitz-Altendorf - 20:08 / 400,80
4. TG Mannheim - 18:10 / 397,45
5. TZ Sporthochschule Köln - 10:18 / 386,35
6. TSV 1861 Tittmoning I - 06:22 / 379,90
7. TSG Steglitz - 06:22 / 378,45
8. SSV Ulm 1846 - 04:24 / 374,75
Oksana Chusovitina, Lina Philipp, Elisa Hämmerle |
Die meisten Zähler für die Eintracht sammelte erwartungsgemäß die Österreicherin Elisa Hämmerle, (auf dem Foto, rechts) mit 53,40 Punkten als drittbeste Vierkämpferin hinter Lina Philipp (Hannover/54,25) und der mehrmaligen Weltmeisterin Oksana Chusovitina (TV Herkenrath/53,45), die mit 14,75 Punkten an ihrem Spezialgerät Sprungpferd auch die Tageshöchstnote erzielte.
Hämmerle war anzumerken, dass sie direkt von der WM kam und daher im Wettkampf-Rhythmus ist. Sie turnte ausgeglichen, nicht mit vollem Risiko, aber schon sehr schwierige Übungen (Sprung 13,95; Balken 13,60; Boden 13,20). Lediglich am Barren turnte sie auf Anweisung der Trainerin eine Sicherheitsübung.
► Ergebnisse 2. Bundesliga / 3. WK-Tag