Am 22. November 2014 kulminierte die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Kunstturnen der Männer im Spitzenduell zwischen dem MTV Stuttgart und der KTV Straubenhardt. Wieder in Karlsruhe aber erstmals in der "dm-arena" gingen insbesondere die Schwaben hochmotiviert in diesen Wettkampf, lag doch der letzte Meistertitel bei den Männern schon 12 Jahre zurück: Die Männer um Routinier Thomas Andergassen lagen gegen die Schwarzwälder bereits nach drei Geräten deutlich vorn. "... und nach Sprung war eigentlich schon alles klar, da haben wir schon gar nicht mehr große taktische Überlegungen angestellt", so MTV-Trainer Valeri Belenki fröhlich, denn er hatte eine Riege hochmotivierter Turner an die Geräte geführt.
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So war es keineswegs nur der Einsatz des hochgelobten jungen Brasilianers Sergio Sasaki Junior, der zwar an allen Geräten zum Einsatz kam, aber bei seiner Bundesligapremiere an Pferd und Reck vorzeitig abging. Trotzdem wurde er mit 17 Punkten Top-Scorer dieses Finals!
Am Ende war es die Geschlossenheit der ganzen Truppe, die zu einem zumindest in dieser Höhe so nicht erwarteten deutlichen Punkteresultat von 59 : 17 zu Gunsten des MTV Stuttgart gekommen, der damit nach 12 Jahren Pause wieder den lang ersehnten Meistertitel holt!
... und irgendwie war man sich seiner Sache doch schon sicher, denn das Meistertrikot in Hoffnungsfarbe Grün, das der Philipp Sorrer (Foto, rechts) präsentierte, war natürlich schon vorher fertig ...!
... und so stellte sich das glückliche MTV-Team den ersten Pressefotos in der "dm-arena" zu Karlsruhe ...:
Sergio SASAKI JUNIOR (BRA) |
Der MTV Stuttgart konnte mit seinem momentan stärksten zur Verfügung stehenden Aufgebot an die Geräte gehen, wenn auch ihr absolutes Zugpferd Marcel Nguyen noch verletzungsbedingt pausierte doch als Motivator vor Ort agieren konnte. Da ihr US-amerikanischer Joker Donnell Whittenburg keine Freigabe von seinem Klub für dieses Wochenende bekam, gelang den Stuttgarter eine andere, interessante Verpflichtung:
Erstmals ging der Brasilianer Sergio SASAKI JUNIOR an die Geräte, (Foto, rechts >)
seines Zeichens WM-Siebenter der letzten WM in Nanning, Olympiazehnter 2012 in London, der bei den beiden letzten WM als jeweils Fünfter im Sprungfinale stand. Der fünffache Pan-American-Juniorensieger von 2009, der bereits im selben Jahr seine erste WM (London) bestritt, ist jetzt erst 22 Jahre alt, war schon eine Woche zuvor angereist, und trainierte bereits im Kunst-Turnforum mit dem Schwabenteam. Tatsächlich wurde er mit 17 Punkten auch Top-Scorer des Finals, obwohl er an Pferd und Reck patzte und vorzeitig abstieg.
Trotzdem gingen sowohl Boden (10 : 0) als auch Pferd (12 : 1) deutlich an die Stuttgarter! Nur am Reck mussten sie mit 10 : 8 eine etwas heftigere Gegenwehr erwrten, dank dreier gewonnener Duelle durch Brian Gladow, Paul Ruggieri Und Wladimir Klimenko, doch hier riss Sergio Sasaki Junior als letzter Turner, trotz eines Sturzes mit 10 : 0 Punkten gegen Andreas Bretschneider alles raus, der das Gerät mit nur 7,20 Punkten verlassen musste...!
Zu Recht fürchtete also zuvor der sportliche Gegner Straubenhardt diese Verstärkung und so schob der Deutsche Mannschaftsmeister des Jahrgangs 2011 schon im Vorfeld den Männern um Sebastian Krimmer, der erstmals wieder an drei Geräten starten konnte, sogar die Favoritenrolle zu.
Denn auch die Straubenhardter mussten mit Verletzungsausfällen zurecht kommen: Ihnen fehlten die Berliner Verstärkungen durch Lukas Dauser, der nach seiner Blinddarm-OP noch nicht wieder wettkampffähig ist, und auch Brian Gladow war nur an Boden und Reck einsatzfähig.
Der US-Amerikaner aus dem Team der Universität von Illinois, Paul Ruggieri III, hatte eben seit Februar 2014 eine Knieverletzung in diesem Jahr überwinden müssen. Weiterhin stand den Straubenhardtern noch der internationale Dauerbrenner und Barrenspezialist Anton Fokin zur Verfügung.
Das "Kleine Finale" um Bronze:
Wie auch bei den Frauen: Ebensolche Spannung gab es im Kampf um die Bronzemedaille im "kleinen Finale" um die Bronzemedaille:
Hier setzte sich der Fabian Hambüchen-Klub KTV Obere Lahn gegen die TG Saar durch, die in einem spannenden Schlagabtausch immer wieder aufschloss. Die Entscheidung fiel an den Ringen, wo der Bronzemedaillengewinner Obere Lahn letztlich mit 39 : 30 die Oberhand behielt. Auch hatte Fabian Hambüchen als Top-Scorer des kleinen Finals die Nase mit 20 : 19 Punkten gegenüber Oleg Wernjajew vorn.
(c) gymmedia / -ehe-
... kleine mediale Randnotiz:
Turnen findet in der ARD doch noch statt und zwar vorrangig in der Show "Groß gegen Klein." Ein kleiner Turner macht mehr Liegestütze als ein Schauspieler.
Andreas Toba gewinnt einen Kreisflankenwettbewerb (62 in einer Minute) gegen einen jungen Herausforderer (59).
Na ja, jetzt könnte "man" sagen, besser als nichts, wenn dem die Tatsache nicht entgegen stehen würde, dass auf der ARD-Sportseite keine Zeile von den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften zu finden war. "Fast Food Turnen" in Shows scheint zu genügen. (WoSta)
... nur e i n e der vielen unzufriedenen Reaktionen über die desaströse Lage umfassender medialer Sportberichterstattung in Deutschland!
** NACHTRAG (13. Dez 2014; Bergisch Gladbach) )
Die KTG Heidelberg steigt mit einem knappen Punktsieg ( gegen den TSV Monheim (304,200 : 301,750) - bei Gleichstand in der Score-Points-Wertung (34 : 34) als auch der Gerätewertung (6 : 6) - in die 1. Turn-Liga der Männer in der Saison 2015 auf.