Russland gewinnt RSG-Länderkampf bei Hallen-Einweihung in Schmiden

Siegte mit dem Team und im Einzel: Julia Golubenko aus Russland

LÄNDERKAMPF RHYTHMISCHE SPORTGYMNASTIK:
RUSSLAND - JAPAN - POLEN - DEUTSCHLAND
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Russland (147,923) hat erwartungsgemäß den Vierländerkampf anlässlich der Einweihung der Sporthalle in Fellbach-Schmiden gewonnen. Auf den Plätzen folgen Deutschland (140,462), Japan (126,280) und Polen (116,222).

Im Einzel siegte Julia Golubenko (RUS/45,383) vor Lisa Ingildeeva (Schmiden/44,349) und Jana Seledschik (RUS/43,785). Vierte wurde Klaudia Wittmann (Neu-Isenburg/40,690).
Am Nachmittag fand der feierliche Festakt zur Einweihung der neuen RSG-Halle statt.

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Johanna Gabor - Dritte des Juniorenwettkampfes

Zwar hatten sich bei den ansonsten starken Russinnen einige große Fehler eingeschlichen (gleich 2x Übungen ohne Gerät beendet!), jedoch reichte es am Ende für einen deutlichen Vorsprung vor der Konkurrenz.

Bei den Juniorinnen war die Russin Jewgenia Kanajewa (29,516) die Beste vor den beiden Deutschen Karolina Raskina (28,549) und Johanna Gabor (26,874).

Die Schmidenerin Karolina Raskina wurde Zweite bei den Juniorinnen

Juniorinnen
Interessant, dass im Siegerteam vor allem die Juniorin Jewgenia Kanajewa besonders auffiel. Sie zeigte sehr ausgereifte, stabile Übungen, mitreißend, charaktervoll und ausdrucksstark. Und das, obwohl sie als einzige Gymnastin des Wettkampfs vier Übungen turnen musste (da Russland nur eine Juniorin gemeldet hatte). Ihre starken Auftritte wurden mit hohen Noten belohnt - siehe Siegerlisten. Man darf gespannt sein, was man von dieser talentierten Gymnastin noch alles hören wird.
Überraschend konnte Karolina Raskina sich diesmal noch vor der Trainingsgefährtin Johanna Gabor durchsetzen. Wobei Johanna durchaus einen starken Wettkampf gezeigt hatte - siehe Siegerliste Juniorinnen!
Nein, es war bestimmt keine Schwäche bei Johanna, sondern eine tolle Tagesleistung bei Karolina, die auch beim Publikum heute Liebling zu sein schien.

MODUS:
Eine Mannschaft besteht aus 2 Juniorinnen und 2 Gymnastinnen der Meisterklasse. Jede Juniorin turnt 2, jede Meisterklasse 3 Übungen, so dass insgesamt 10 Übungen zu absolvieren waren. Dabei ist jedes Handgerät 2x pro Mannschaft zu turnen. (Für Russland turnte Evgenia Kanaeva alle 4 Juniorinnen-Übungen.)

Alle Resultate

>> Länderwertung, Teams
>> Einzelwertung, Elite
>> Einzelwertung, Juniorinnen

>>>> Ein Name, den man sich für die Zukunft merken darf: Jewgenia Kanajewa. Die Russin gewann bei den Juniorinnen klar. (Foto, rechts >>

Lisa Ingildeeva - heute Zweite im Einzel der Meisterinnen

Meisterinnen
Lisa Ingildeeva turnte vor Heimpublikum, als seien ihre Hüftprobleme vergessen und als sei die Strapaze der WM in Baku längst 'ausgeschlafen'. Jeder weiß, dass dies nicht so ist.
Aber Lisa gelingt es immer mal wieder, Top-Leistung auf den Punkt abzurufen. Das bei der WM eher verturnte Band gelang diesmal, noch schöner der Ball und - am besten diesmal die Keulen. Als wollte sie sagen 'jetzt zeig ich Euch, was ich noch alles kann!', so energiegeladen agierte sie, so energisch blitzte es aus ihren Augen.

Klaudia Wittmann turnte sehr konstant, was sich auch in den fast gleichbleibenden Noten wiederspiegelt. Ihre Stärke ist die sehr korrekte Ausführung der Elemente.

Auch wenn die Teams aus Japan und Polen mit recht deutlichen Abständen auf die jeweils Vorplatzierten folgten, waren die Gymnastinnen doch sehr interessant anzusehen.
Die Polinnen hatten ja ohnehin nur eine sehr kurze Vorbereitungszeit, waren sie doch für das aus Termingründen abgesagte Team aus Österreich eingesprungen.
Beim sympathischen Team aus Fernost - den Japanerinnen - lohnte sich besonders ein Blick auf die wirklich sehr originellen Choreographien.

Klaudia Wittmannbestach durch ihre Ausführung

Fazit
Mit dem Länderkampf-Modus hat man in Schmiden einen Wettkampf ähnlich der früheren Deutschen Mannschaftsmeisterschaften versucht, nur eben mit internationalen Teams. Ein Versuch, bei dem man vorher nicht wusste, wie er ankommen wird. Man darf sagen: er ist geglückt!

Das neue GymnastikForumFellbach war fast bis auf den letzten Platz besetzt, das Publikum beifallsfreudig, fair und begeistert. Und da der Wettkampf nach diesem Modus in starken zweieinhalb Stunden incl. Pause beendet war, blieb jeder bis ganz zum Schluss.
Außerordentlich groß war auch das Medieninteresse: Das Fernsehen des SWR war gleich mit zwei Teams da, ein Nachrichten-Team wegen der Halleneröffnung, ein Sport-Team für 'Sport im Dritten' mit Lisa Ingildeeva und Studiogast Magdalena Brzeska. R-TV Regionalfernsehen Baden-Württemberg zeichnete ebenfalls auf. Die Deutsche Presseagentur (DPA) und die örtlichen Tageszeitungen sowie zahlreiche Fotografen waren zugegen.
Die neue Wettkampfhalle hat sich bei ihrer Premiere hervorragend bewährt.

Bleibt nur noch zu sagen: Die Veranstalter - Deutscher Turner-Bund und Förderkreis RSG - hoffen, dass sie bei ihren internationalen Gästen einen guten Eindruck hinterlassen haben.

Yuka Endo aus Japan belegte den 4. Platz im Juniorinnen-Wettkampf

Ein verwirklichter Traum
Am Nachmittag hatte der Oberbürgermeister der Stadt Fellbach, Herr Christoph Palm, im Rahmen einer kleinen Feierstunde die umgebaute Wettkampfhalle offiziell eröffnet. Dazu hatte die Stadt Fellbach einige VIPs eingeladen, darunter auch die bis dato erfolgreichste deutsche Sportgymnastin Magdalena Brzeska.

Eines allerdings ist jetzt Geschichte: die ursprüngliche Aussparung in der Mitte der Wettkampffläche, international als „Schmidener Loch“ berühmt geworden, ist ein für allemal passé. 21 Jahre lang haben Generationen von Gymnastinnen, Trainer(inne)n und Verantwortlichen von der heute neu eröffneten Halle geträumt. Jetzt ist dieser Traum endlich wahr geworden.

Im neuen GymnastikForumFellbach wird es nunmehr das allbekannte 'Schmidener Loch' in der Hallendecke durch den neuen Dachaufbau nicht mehr geben !

TSV Schmiden: Halleneinweihung

Ein besonderer Dank gilt Herrn Oberbürgermeister Christoph Palm, der sich unermüdlich und mit Herzblut immer wieder für den Umbau und dessen Finanzierung eingesetzt hat.
Weiterhin dem Land Baden-Württemberg mit seinen Ministerien und Behörden. Mit Landes- und kommunalen Mitteln wurde der Umbau finanziert.

Übrigens: bei Sportgymnastik-Veranstaltungen firmiert die Schmidener Sporthalle künftig unter dem Namen GymnastikForumFellbach.

Bereits am Donnerstag und Freitag waren die Gastdelegationen aus Japan, Polen und Russland angereist.
Sowohl die Trainingshalle im Bundesstützpunkt und Landesleistungszentrum wie auch die neue Wettkampfhalle unmittelbar nebenan fanden bei den Gästen große Zustimmung und Anerkennung.
Die auf 12m angehobene Dachkuppel, die perfekte Beleuchtung und Klimatisierung (ohne Luftzug auf der Fläche!) wurden besonders gelobt: „Die Halle ist nicht wiederzuerkennen!“, so die bekannte russische Trainerin Vera Stelbaums und andere Gäste.

TSV Schmiden / Thomas Schütte

Zur Besetzung und für weitere Informationen siehe auch die .

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