Eine der langjährigsten und erfolgreichsten deutschen Trainerinnen in der Rhythmischen Gymnastik, Barbara ROTHENBURG, beging heute in ihrer Heimatstadt Berlin ihren 75. Geburtstag.
Nach 45 engagierten Berufsjahren, zunächst als Grundschullehrerin und danach 30 Jahre als Trainerin im Leistungssport, war sie 2010 in den Ruhestand gegangen. Von der Pike auf hat die dynamische und engagierte Trainerin aus Leidenschaft stets die leistungsorientierte Rhytmische Gymnastik seit Ende der siebziger Jahre in Potsdam aufgebaut. Ausgestattet mit dem besonderen Blick und dem feinem Händchen machte sie sich insbesondere deswegen einen Namen, weil sie schon in den Anlagen kleiner, begeisterter Mädchen das schlummernde Talent erkannte und mit einer besonders hohen Erfolgsquote zum Leben zu erwecken vermochte .... :
Schon zu DDR-Zeiten baute Barbara Rothenburg aus dem Nichts in Potsdam ein erstes Trainingszentrum auf ...
Wen Barbara Rothenburg entdeckte, forderte und förderte, aus dem wurde in den allermeisten Fällen etwas!
Zahlreiche Spartakiadesiegerinnen, Deutsche Meistertitel, viele Delegierungen in die Leistungszentren der DDR und später in die Zentren nach Wattenscheid und Schmiden waren die Ergebnisse ihrer jahrzehntelangen überaus erfolgreichen und professionellen Trainertätigkeit.
Als letzte Verbandstrainerin der DDR gestaltete sie maßgeblich die Übergabe der sportlichen Substanz der Sportart in die neuen Strukturen des wiedervereinten Deutschlands mit.
Generationen von Gymnastinnen vermittelte sie bei aller Härte und Konsequenz des Spitzen- und Wettkampfsports vor allem die Liebe zu dieser schönen, ästhetischen, wenn auch entbehrungsreichen Disziplin. Noch heute halten solche Mädchen wie Ines Nausedat oder Ines Pommerening zu ihrer früheren Trainerin Kontakt.
Wenn erst aus Potsdam, dann ab 1990 aus den Händen der Landestrainerin in Berlin Gymnastinnen ihren weiteren Weg antraten, waren es zumeist auch die Leistungsträgerinnen, die sich über die Leistungszentren dann bei Europa- und Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen wiederfanden, als Einzel- oder als Gruppengymnastinnen.
Gern erinnern sich noch heute z. B. Jana Pagenkopf (Foto, li.) Mareike Eisermann, Melanie Hilse, Kami Manns, Tina Giese, Anja Naujoks oder Jeanine Fißler an ihre Berliner Trainerin Barbara Rothenburg, deren prägende Arbeit ihre Sportkarrieren überhaupt erst möglich gemacht hatte...
Mit einem ihrer vielen Jahrgänge: Barbara Rothenburg 2004 mit strahlenden Berliner Siegerinnen des Nordlichter-Wettkampfes in Hamburg. |
2010: Barbara Rothenburg und Daria Saifutdinova, die sich heute auf die WM 2015 vorbereitet ... |
Auch die Einzelgymnastinnen wie Lisa Ingeldeeva, Philine Schuder, Palina Roginski und zuletzt Darja Sulfutdinova, die sich gerade aktuell auf die kommende WM und auf Olympia vorbereitet, waren Zöglinge der Berliner Trainerin.
Barbara sagt heute, " ... sie habe zwar Ende 2010 ziemlich konsequent mit allem, was ihren Beruf ausmachte aufgehört ... ", aber wenn man mit ihr plaudert, kommt schon noch die alte Liebe zu ihrem Job durch, an die vielen internationalen Kontakte als Trainerin und langjährige Kampfrichterin, an Einsätze zur Aufbauhilfe in Afrika.
"Zweimal im Jahr nur noch, lasse ich mich noch bei der RSG sehen", sagte sie, "beim Mäusecup" der Jüngsten in Potsdam, und beim Berlin Masters."
Wenn sie auch als eine der erfolgreichsten deutschen Gymnastik-Trainerin weder vom Berliner Turnerbund noch vom Deutschen Turner-Bund in den Ruhestand verabschiedet wurde: Zum Mäusecup in Potsdam aber, da gab es damals einen überraschenden, bewegenden und herzlichen Abschied, zu welchem man dort, wo sie das meiste Herzblut vergossen hatte, auch viele ehemalige Überraschungsgäste und später erfolgreiche Gymnastinnen eingeladen hatte. "Das werde ich sicher nie vergessen, das war sehr rührend"!
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