* Oct. 2002
update: 08-Jul-2008

Berlin

Andreas Hirsch: Deutscher Bundestrainer, Männer

- Ein Leben für das Turnen -

(- GYMmedia -)

 
Andreas Hirsch (GER) DTB
Geb.: dreieckr 08. 07.1958 
Club/Verein: dreieckr SC "Dynamo" Berlin / SC Berlin
Trainer: dreieckr Wolfgang Netsch/Heinz-Dieter Schulze/Gerhard Kaminski/
Lutz Landgraf
Wohnort: dreieckr Berlin
Beruf: dreieckr - Ex-Nationalmannschaft DDR
- Trainer seit 1983
- Bundes-Nachwuchstrainer 1996-02
- Deutscher Bundes-Trainer seit 2002
Hobbies: dreieckr - Turnen, Sport, Europa...
Familie: dreieckr - verheiratet, zwei Kinder


Andreas Hirsch - 
... zur Amtsübernahme 2002

Ein Leben für das Turnen
Natürlich wusste "Klein-Hirschi" 1966 noch nicht, als er mit dem Turnen bei Übungsleiter Wolfgang Netsch im TZ Berlin-Adlershof anfing, dass ihn diese Sportart bis ins nächste Jahrtausend begleiten, ja zu seinem Lebensinhalt werden sollte.

Hirsch, Barren
Andreas Hirsch 1976 mit 18 Jahren 

Zunächst war er 1972 eines der Top-Spartakiade-Talente der DDR, bevor er 1974 bis 1976 dreimal zu den 12 Besten der sog. "Jugendwettkämpfe der Freundschaft" gehörte. Dies waren die regelmäßigen internationalen Vergleiche der damaligen sozialistischen Staaten im Nachwuchs- und Anschlussbereich, aus denen heraus sich dann die späteren Stars des internationalen Gerätturnens entwickelten.

Sechsmal nahm Andreas Hirsch an  DDR-Meisterschaften zwischen 1976 bis 1982 teil
, war zweimal Fünfter, einmal Sechster des Mehrkampfes und dreimal DDR-Vizemeister an den Ringen.

Seinen ersten Länderkampf in einem deutschen National-Mannschaftstrikot absolvierte er bereits 1976 in Modena gegen Italien, weitere Auswahlaufgaben folgten u.a. in Wladimir gegen die Sowjetunion und gegen die Schweiz in Cottbus. 

Sein Vorbild damals war der sowjetische Wladimir Markelow, "... weil der technisch so sauber und mit viel Phantasie turnt".

Dann war er der DDR-WM-Ersatz-Turner 1978 in Strasbourg, doch es folgten dann einige weniger gute Jahre, bedingt durch Verletzungen. Viele Turniere bestritt er, so z,B. "Moscow News" und die "Dynamo-Spartakiade" (1981), den "Bernsteinpokal" in Riga und die "Internationalen Ungarischen Meisterschaften" (1982).
Sowohl 1982 als auch 1983 setzte ihn der DTV der DDR nur "außer Konkurrenz" beim "Cottbuser Turnier der Meister" ein - hier wäre er aber regulär beachtlicher Achter. bzw. Fünfter im Mehrkampf geworden!

Von einem Moncada-Turnier brachte er einmal eine Anregung mit, die er dort von einem sowjetischen Nachwuchsmann sah. Als "Hirschspinne" machte dieses Element dann mit den im Ringestütz auf die Hände aufgelegten Füßen national Furore, wurde auch von seinem Team-Kameraden Holger Zeig perfekt imitiert - international jedoch glänzte damit Stojan Deltschew und bekam das Element nach der EM in Wilnius offiziell als "Deltschew" anerkannt.

Die "Hirsch-Spinne" 1976 >>
die durch Stojan Deltschew 1977 
dann weltberühmt gemacht wurde.

Hirsch, Spinne


Coverboy Hirschi

Trotzdem wurde ihm mit diesem spektakulärem Element zumindest in der DDR-Sportliteratur als "Cover Boy" auf dem Titel eines Turnbuches des Rostocker Sporthistorikers Wolfgang Pahncke ein kleines Denkmal gesetzt.

"Ich war eigentlich nie der kühne Draufgänger", sagte er selbst über sich, "... sondern bei mir musste vorher immer alles im Kopf klar sein; 
Eigenschaften, die ihm dann in seinem Trainerberuf bei seinem Berliner Erfolgsclub unter der Mentorenschaft von Siegfried Wüstemann ab 1983 anzuwenden begann.

Mit dem Prädikat "Sehr gut" erwarb er 1986 sein Trainer-Diplom und galt immer als ein hervorragender Turnpädagoge im Umgang mit seinen für das Turnen zu begeisternden Jungen. Auch sein Sohn Robert profitierte zweifellos davon, wenn es diesem Talent auch leider durch eine unglückliche Folge von Verletzungen nicht gelang, international "ganz oben" anzukommen.

Als Rainer Hanschke 1996 das Bundestraineramt von Franz Heinlein übernahm, rückte der Berliner Trainer Andreas Hirsch ins Amt des Bundes-Nachwuchstrainers auf. Ihm gelang es mit seinen Schützlingen von den Junioren- Europameisterschaften seit 1998 wieder mit der ersten Medaille, 2000 mit zwei  und im Jahre 2002  sogar mit 5 Medaillen zurückzukehren.

Der begeisterte Europäer Hirsch hält viel vom internationalen Erfahrungsaustausch, war gefragter Lektor, wie Lernender, bei internationalen Trainerlehrgängen der Europäischen Turnunion UEG.
Verheiratet ist der Vater zweier Kinder auch mit einer Ex-Turnerin, die einst beim TSC Berlin als Simone Unger bekannt war und auch aus einer sportlichen Familie stammt: Vater Unger gewann mit der DDR-Fußball-Olympiaauswahl 1964 in Tokio die Bronzemedaille.
Nach dem Rücktritt von Rainer Hanschke Ende August 2002 werde der damals 44 Jahre alte Andreas Hirsch der seit 1950 dreizehnte deutsche Turn-Nationaltrainer des DTB, der 17. deutsche Auswahltrainer insgesamt, wenn man die Ämter von Albin Lätzer ( bis 1958), Karl-Heinz Zschocke (bis 1971), Peter Weber (bis 1983) und Dieter Hofmann (bis 1989) auf DDR-Seite mit in die gesamtdeutsche Bilanz einbezieht.

Hirsch_netusil
Als Nachwuchstrainer mit Kollegen Nesuil
aus der Tschechischen Republik

Hirsch, Ziesmer

Sein erstes Nahziel nach Amtsübernahme 2002 war die erfolgreichen Olympiaqualifikation zur WM in Anaheim 2003  für die Olympischen Spiele 2004 in Athen; 
sein traumatischstes Erlebnis auf diesem Wege
der folgenschwere Sturz seines Schützlings Ronny Ziesmer am 12. Juli 2004 im Olympiacamp Kienbaum. Als davon unmittelbar Betroffener ließ ihn dieses Ereignis sowohl seine Sportart als auch  das Leben überhaupt unter völlig anderen Prämissen sehen und werten...!!

Sein größter Triumph als Trainer waren bisher der dritte Mannschaftsplatz zur Turn-WM 2007 und der erste Vize-Meistertitel eines deutschen Turners im Mehrkampf durch Fabian Hambüchen, inklusive dessen Reckgold, dessen heller Glanz nun auch zu den Olympischen Spielen in Peking 2008 angestrebt werden soll....!
Geschickt nutzt und aktiviert Hirsch dabei den reichen Erfahrungsschatz seiner Trainerkollegen im Seniorenbereich ebenso, wie er auch das Vertrauen der ihm anvertrauten Spitzenturner erworben hat.
(c) GYMmedia/Eckhard Herholz
   
2002, aktualisiert 2008

dreieckr   Lesen Sie auch dazu: GYMmedia-Exclusive:
dreieckr   Interview zum Amtsantritt mit Andreas Hirsch  (2002)
dreieckr   Bericht Pressekonferenz (Berlin) zum Amtsantritt (2002)

dreieckr   Pressespiegel: "Vermittler auf dem Chefposten" (Berliner Zeitung vom 30.10.02)

 

Alle Deutschen Turn-Nationaltrainer

WM 1934 Martin Schneider (Magdeburg)
Männerturnwart der Deutschen Turnerschaft
OS 1936  Martin Schneider (Magdeburg)
 
- Reichsmännerturnwart - 
Betreuer: Eugen Kopp (Freiburg) / Martin Gebhardt (Frankfurt)

DDR / GDR 
(DTV der DDR)

  BRD / FRG
(DTB)
 
    OS 1952
 Albert Zellekens (Frankfurt/Main)
1955 - 1958 dreieckr  Albin Lätzer (Greiz)   1954/56
 Eugen Kopp     (Freiburg)
      1958
 Hardy Frenger  (Freiburg)
1958 - 1971 dreieckr  Karl-Heinz 
 Zschocke
 
(Riesa/Berlin)
  1960/62/64  Adalbert Dickhut (Rüsselsheim)
1971 - 1983  Peter Weber (Berlin)   1966 - 1974 dreieckr  Eduard Friedrich (Frankfurt/Main)
  1975/77
1977/80
 Vaclav Kubicka (Rüsselsheim)
 Wolfgang Dreyer
(Rödermark)
  1981/83/84/85 dreieckr  Philipp Fürst (Oppau)
1983 - 1989 dreieckr  Dieter Hofmann (Halle/Berlin)   1986/88  Vaclav Kubicka (Rüsselsheim)
  1988/89  Mauno Nissinen (Frankfurt/Main)

     Germany / Deutschland

1990
1991 - 1993 
dreieckr
dreieckr
 Franz Heinlein    (Ostfildern)
 Klaus Milbradt    
(Halle/Sa.)
1992 - 1996  dreieckr  Franz Heinlein    (Ostfildern)
1996 - 2002  dreieckr  Rainer Hanschke (Cottbus)
- seit 2002 -   dreieckr  Andreas Hirsch    (Berlin)
2020/2021 Valeri Belenki      (Stuttgart)

(gymmedia-statistics)  
* update: 2008, July 08
Update: 12. FEB 2023

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