Willi Jaschek |
Vital und voller Energie, so traf GYMmedia den ‚Helden von Mexiko‘, den Heusenstammer Willi JASCHEK, unlängst bei den Aufstiegskämpfen zur 1., 2. und 3. Bundesliga im westfälischen Hamm. Er betreute die Mannschaft von Eintracht Frankfurt, gemeinsam mit Winfried Glaser, dem ebenfalls unverwüstlichen Mannschaftskollegen von Willi Jaschek. „Der Trainer der Mannschaft, Julian Olariu, musste mit seinem Jugendturner Marvin Lauer nach Kienbaum und da habe ich mir gedacht, wenn ich die Jungs betreue, kann ich ein wenig von dem zurückgeben, was man mir einmal gegeben hat.“ Dabei dachte er wohl auch an seinen verstorbenen Trainer Heinz Höf.
Der "Altstar", der Youngster, der Coach:
Willi Jaschek, Kevin Wittig, Julian Olariu
Willi Jaschek betreute seine Frankfurter Jungs beim Aufstiegskampf |
Trotzdem klang Willi Jaschek etwas verbittert, als sein Stammverein TSV Heusenstamm ins Gespräch kam. Der Vorstand, der TSV war 1965 immerhin Deutscher Mannschaftsmeister des DTB, in dem Turner wie Willi Jaschek, Werner Becker, Winfried Glaser und Gerhard Hofmann zu Hause waren, hatte dem Trainer Julian Olariu gekündigt. Aus finanziellen Gründen, so die offizielle Begründung. Aber man legte wohl dort keinen Wert mehr auf Leistungssport. Daraufhin wechselte die Abteilung geschlossen zur Eintracht nach Frankfurt.
„Wir haben bei diesem Aufstiegskampf wohl die jüngste Mannschaft am Start und nahezu alle stammen aus Heusenstamm“, war Willi Jaschek ein wenig stolz auf seine Turner. Erfolgreich war die junge Frankfurter Mannschaft dann auch noch, wie sich später herausstellen sollte, denn die Eintracht qualifizierte sich für die 2. Bundesliga. Übrigens eine Mannschaft mit Zukunft, obwohl ihr großes Talent Kevin Wittig an diesem Wochenende wegen einer Verletzung gar nicht dabei sein konnte.
Willi Jaschek, Ende der 1960'er Jahre |
Willi Jaschek, hatte sich vor 45 Jahren, bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko, bereits am ersten Gerät einen Achillessehnenriss zugezogen, turnte dann trotzdem weiter und sicherte damit der Mannschaft des DTB den achten Rang. Bei seiner Rückkehr feierte ihn die westdeutsche Presse als ‚Held von Mexiko‘. Willi Jaschek vertrat außerdem den DTB bei drei Welt-, zwei Europameisterschaften und 34 Länderkämpfen.
Der Kampfgeist des Heusenstammers prägte auch sein berufliches Leben. In der Offenbacher Firma „Nordlicht Lichtwerbung“ war Willi Jaschek seit 1978 Geschäftsführer. Als Sponsor unterstützte er lange Jahre seinen Heimatverein TSV Heusenstamm. „2009 habe ich die Firma verkauft und habe nun als Privatmann wieder mehr Zeit, um mich auch dem Turnen zu widmen“, so der agil und jung gebliebene Meisterturner der 1960'er Jahre.
(c) gymmedia / Jürgen Uhr