Tabellenführer TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau und KTV Obere Lahn kämpfen um den Titel!
Zwischen MTV Stuttgart und der KTV Straubenhardt geht's im sog. "kleinen Finale" um Bronze. Beides sind durchaus Begegnungen auf Augenhöhe. Beide Duelle haben echten Finalcharakter und überhaupt:
Das gesamte Niveau nationaler Mannschaftskämpfe des deutschen Kunstturnens, hat generell angezogen, vor allem, was die Außenwirkung, das Wettkampfambiente und die Zuschauerzugewandtheit betrifft, was insbesondere bei den Heimwettkämpfen dieses Finalquartetts ablesbar war. Zurecht investiert nun der Ausrichter, die Deutsche Turnliga, in dieses Finale 2013, wo sogar ein richtiges Turn-Podium stehen wird - im Gegensatz dazu eine Woche später, wo man beim DTB-Pokal wohl wieder "ebener Erde" agieren muss...
Paul Schneider |
* V o r s c h a u
Das DEUTSCHE MANNSCHAFTS-FINALE 2013
TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau - KTV Obere Lahn
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⇒ TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau: Einer der größten Vereine der ältesten Staufferstadt Schwäbisch Gmünd - ein starker, homogener Verein mit ca. 1.100 Mitgliedern - steht erstmals im großen Finale einer deutschen Mannschaftsmeisterschaft! Nach Bronze im Vorjahr, nachdem man gerade zuvor nach einem Saisonausflug in der 2. Bundesliga 2011 gleich den Wiederaufstieg geschafft hatte, nun im sechsten Erstbundesligajahr des Vereins seit 2005, nun sogar der Griff nach dem Meistertitel!
Das ist allein schon aller Ehren wert und das Ergebnis langer, geduldiger und aufopferungsvoller Arbeit des Trainers Paul Schneider. Diesen, vom Turnen beseelten Mann, hatte einst der "Vater des Wetzgauer Turnens", der verdienstvolle Otto Baur 1990 zum Verein geholt. Geduldige, nachhaltige Nachwuchsarbeit wurde dort in diesem, bereits 1920 gegründeten Verein, schon immer geleistet. In den 90'er Jahren erhielt man das "Grüne Band", 2009 wurde endlich die neue Halle im Unipark eingeweiht - Bedingungen, deren späte Früchte mehr und mehr nun zu reifen beginnen. > "Ich wollte immer Spitzensport betreiben!", sagte der verdienstvolle Senior seiner Heimatzeitung. Natürlich wird auch der OttoBaur voller Hoffnung mit nach Karlsruhe zum Finale reisen!
"Das wird ein absolut spannendes Ding, eine enge Kiste," - so Paul Schneider, der in der Europahalle Karlsruhe vor allem auf sein starkes, homogenes Quartett mit Helge Liebrich, Andreas Toba, und die beiden Gasttarter Andrei Munteanu aus Rumänien und den niederländischen Spitzenturner Bart Deurloo setzen wird. "Wer an welchem Gerät eingesetzt wird, das entscheiden wir vor Ort, schließlich ist das auch eine nicht unwichtige taktische Variante... darüber spricht man vorher nicht!"
⇒ KTV Obere Lahn: "Wettkampf auf Augenhöhe, wenn auch vielleicht mit leichten Vorteilen für Wetzgau" - das ist die Meinung des "Machers" der KTV Obere Lahn, Albert Wiemers, dessen Verein seit 2006 in der 2. Bundeliga turnte, 2011 den Aufstieg schaffte, 2012 den 5. Rang belegte und sich seit der Verstärkung durch Deutschlands Ausnahmeturner Fabian Hambüchen an die Spitze der ersten Liga katapultierte. Bis zum 6. und vorletzten Saisontag hatte man ungeschlagen die Tabellenspitze innen, musste dann aber letzten Sonntag gegen TV Wetzgau, und ohne Fabian Hambüchen, eine erste Niederlage kassieren.
* So äußerte sich Trainer Albert Wiemers vor dem Finale im >> Interview der Rems-Teitung
Hambüchen, Wiemers |
"Klar, ist es der Fabian, der uns so gut aussehen lässt," so Albert Wiemers, "aber wir haben dazu mit dem starken Weißrussen Andrei Lichowitzki, den 8. des Mehrkampfes der letzten WM in Antwerpen, der auch beim DTB-Pokal starten wird, aber dahinter steht auch eine sehr homogene, leistungsstarke Truppe, mit Fabian Lotz (- der zuletzt über 82 (!) Punkte turnte! - die Red.) dem Trainingspartner von Fabian Hambüchen, mit Sebastian Quensell, Thore Gauch oder mein Sohn Felix Wiemers - die haben schließlich auch alleine den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft. Das sind zwar national nicht die Top-Mehrkämpfer, aber jeder für sich, an seinem Gerät, ist schon eine Klasse für sich.... die Summe macht's dann eben, beim Score-System".
An Pferd, Ringen und Sprung mögen die Wetzgauer stärker sein, meint Wiemers. "Wir halten an den anderen drei Geräten gegen, und ... am Reck fällt die Entscheidung!, so der Trainer in freudiger Anspannung.
"Tatsächlich: Wie der Albert und seine Söhne Philipp und Felix die taktischen Einsätze planen und im Wettkampf geschickt einsetzen, das nötigt Respekt ab," so lobt Wolfgang Hambüchen, der natürlich seinen Sohn im Finale betreuen wird, das Geschick der KTV-Leute. "Anfangs war ich gegenüber dem Score-System auch skeptisch, aber jetzt bin ich überzeugt, dass es greift, die Ränge mitreißt, weil es einfach interessante taktische und psychische Komponenten mit ins Spiel bringt. Das ist nun echt eine Bereicherung in der Turnszene geworden, vor allem bei solchen bilateralen Mannschaftswettkämpfen. Nicht zuletzt dadurch sind die meisten Bundesliga-Wettkämpfe spannender und mitreißender geworden. Dieses Duell-System verstehen immer mehr. Wenn ich da an die Tristesse auf den Rängen bei der letzten EM in Moskau denke ...!"
Also: Spannender kann es vor und zu einem Turn-Finale nicht zugehen. Eine ausverkaufte Europahalle wäre da wünschenswert!
(c) GYMmedia / - ehe -
Dr. Karsten Ewald |
* Das sog. "Kleine Finale" - Kampf um Bronze
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⇒ Der MTV Stuttgart wurde zu Beginn der Saison schon ein wenig als Meisterschaftsfavorit gehandelt. Dafür sprach natürlich auch das Profil des Leistungsträgers Marcel Nguyen, sowie die für die Saison 2013 wechselseitig verpflichteten britischen Top-Turner Daniel Purvis und Kristian Thomas. Als man dann im Herbst noch die entscheidende Begegnung gegen die KTV Straubenhardt verlor, stellte nicht nur MTV-Geschäftsführer Dr. Karsten Ewald fest: " ... irgendwie haben wir unterwegs zu viele Gerätepunkte gelassen!"
Da nutzte das potenziell starke Mannschaftsergebnis gegen den noch aktuellen Meister TG Saar gar nix - und so rettete man hinter der punktgleichen KTV Straubenhardt wenigstens noch Rang vier und die Berechtigung, nun gegen sie den Kampf um Bronze zu bestreiten.
Weil auch die MTV-Frauen im Finale stehen, sind die Stuttgarter damit der einzige deutsche Turn-Verein, der in beiden Bereichen mit ganz oben dabei ist. Die Frauen als Titelverteidiger wollen den Sieg in Karlsruhe - die Männer nun bereits zum 5. Mal nach Bronze greifen. Nach 2004, 2006, 2008 waren sie das letzte Mal 2009 auf dem Bronzepodest - mehr war noch nicht drin.
Nun brennen die Schwaben natürlich gegen Straubenhardt auf Revanche für die unlängst - ohne Nguyen im Team - erlittene Niederlage.
Nach Meinung des Silbermedaillengewinners Marcel Nguyen, der zuletzt wieder gegen den SC Cottbus dabei war, " ... wird das ebenfalls ein gleichwertiges Duell auf Augenhöhe ...!" - wie er dies auch vor den Kameras von "regioTV" sagte:
* Youtube (00)
⇒ ... und die KTV Straubenhardt? Dreimal waren sie im letzten Jahrzehnt schon Meister, zuletzt Vize-Meister, 6x Vize, 1x Bronze - nach dem 9-fachen Meister SC Cottbus, der in diesem Jahr "indisponiert" gerade mal den Klassenerhalt sicherte, das erfolgreichste Erstbundesligateam. Immer standen sie seit 2002 auf dem Treppchen - das soll sich bitte auch 2013 nicht ändern! Eine harte Nuss, die da zu knacken ist, denn:
Trainer Alexei Grigoriev steht - im Gegensatz zu den Stuttgartern nicht seine stärkste Formation zur Verfügung. "Am Boden und Sprung fehlen uns mit Thomas Taranu und Andre Schaich zwei herausragende Turner." Ihm steht aber die ziemlich stabile Mannschaft der letzten Wettkämpfe zur Verfügung, wie Nationalturner Andreas Bretschneider (Chemnitz), ebenso wie Thomas Taranu an den Ringen oder auch Stepko und Stoljarow auf der Ausländerposition.
sollen die Spitzenpositionen besetzen. Auch Routinier Robert Weber, sowie der Kieler Jungstar Daniel Weinert, sowie Dimitri Walter, Anton Wirt und Vladimir Klimenko wollen ihre optimalen Leistungen abrufen. Dann scheint auch im kleinen Finale alles möglich ....
- ehe -
* Durch die Buchung des GYMevent-Services
durch Wetzgau und Stuttgart berichten wir am Samstag tagesaktuell aus Karlsruhe.
- die Redaktion
* ... alles zum ►DTL-Saisonverlauf 2013