Anfang der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts arbeitete er bei der Post, später auch bei der Polizei, möglichst immer dort, wo seine Turnerlaufbahn günstigste Bedingungen fand, denn er gehörte von Mitte der Dreißiger bis in die Fünfziger hinein zu Deutschlands besten Turner, stand in Länderkampfriegen gegen Finnland, Ungarn, Italien. Besonders am Pferd, an Barren und Reck beherrschte er Weltklasseübungen seiner Zeit. Nach ihm wurde z. B. der aus der Riesenfelge hoch getriebene Salto-Abgang gestreckt als der "Stangl"-Salto genannt.
Nachdem "Inno" Stangl ein Jahr nach den Olympischen Spielen Deutscher Vize-Mehrkampfmeister hinter seinem ewigen Rivalen Konrad Frey und vor
Walther Steffens geworden war, wechselte der Oberwachtmeister der Polizei kurzzeitig nach Breslau als Sportlehrer an eine Schule, kehrte dann aber nach weniger als einem halben Jahr zum TSV 1860 München zurück, weil ihm das Kultusministerium eine Stelle am Klenze-Gymnasium besorgt hatten. Doch er war kaum zu Hause, ständig zu Wettkämpfen, Schauturnen und NS-Kampfspielen unterwegs, oft deswegen vom Dienst befreit, wie sich sein Sohn
Heinz Stangl später erinnerte.