* HEUTE: |
♦ Zum 40. Male seit 1957 ermittelten Europas Turnerinnen ihre kontinentalen Meisterinnen und zum dritten Male (nach 1959, Krakow, Frauen) und 1969 (Warschau, Männer) war Polen Gastgeberland: Diesmal empfing Szczecin in der Wojewodschaft Westpommern die ca. 250 Athleten (150 Männer; 100 Frauen) aus 39 Nationen, diesmal im zweijährig wechselnden Modus sogenannter "Einzelmeisterschaften" (ohne Mannschaftswertung), die seit 2005 (Debrecen) nun zum 8. Male in dieser Art ausgetragen werden. Titelverteidigerin im Mehrkampf von 2017 war die Britin Elissa DOWNIE, aber statt Russlands WM-Fünfter Angelina Melnikowa (RUS) erkämpfte sich die Französin Melanie DE JESUS DOS SANTOS den begehrten und wervollsten Titel vor Downie und Melnikowa!
♦ Bei der 41. EM der Männer war der zuletzt zweimalige Champion und Titelverteidiger Oleg WERNJAJEW (UKR) nicht am Start. So dominierten die russischen Stars: Mit der besten Tagesform verwies Nikita NAGORNI seinen Lansmann und aktuellen Mehrkampf-Weltmeister Artur DALALOJAN auf den Silberrang und als Champion am Barren holte er sich noch die Medaillenspitze dieser EM als erfolgreichster Athlet mit 2x Gold, wie auch sein Landsmann Denis ABLJASIN Doppel-Europameister (Ringe + Sprung). wurde.
Fazit: Zwingende Überlegenheit der russischen Turnnation mit dem Gewinn von 7 der insgesamt 12 möglichen EM-Titel. Deutschland medaillenlos wie schon zur Vorjahres-EM in Glasgow.
♦♦ 41. TURN-EM, Männer 2019
♦ 13. / 14. April -
GERÄTEFINALS, Männer:
RUSSLAND dominierte an beiden Finaltagen der Männer mit je 2 Geräteerfolgen und Mehrkampfsieger Nikita NAGORNI, der sich Gold am Barren holte und sein Landsmann Denis ABLJASIN mit Gold an Ringen und Sprung waren die beiden erfolgreichsten Turner dieser EM, wie auch insgesamt sich die russischen Männer anschicken, wieder zu echten Titelkontrahenten im kommenden WM-Fight 2019 der asiatischen Topnationen Japan und China zu werden - das wird extrem spannend in Stuttgart!
Nur der Brite Max WHITLOCK verhinderte am ersten Tag mit Gold am Pferd den totalen Tagestriumph der Russen und das mit Tageshöchstwertung und am Schlusstag war der "fliegende Holländer" Epke ZONDERLAND auch vom Ex-Weltmeister Tin SRBIC nicht zu schlagen. Ansonsten: 5x Gold für Russland!
Der Schweizer Benjamin GISCHARD verpasste am Boden als Vierter nur um -0,3 Punkte die Bronzemedaille und wurde am Abschlusstag 5. im Sprungfinal. Am Barren reichte es diesmal für Christian BAUMANN zu Rang 6 (14,566). Deutsche Turner verpassten allesamt alle Gerätefinals ...!
* R E S U L T A T E:
BODEN: 1. DALALOJAN, Artur (RUS) - 15,100
PFERD: 1. WHITLOCK, Max (GBR) - 15,533
RINGE: 1. ABLJASIN, Denis (RUS) - 14,966
SPRUNG: 1. ABLJASIN, Denis (RUS) - 14,950
BARREN: 1. NAGORNI, Nikita (RUS) - 15,466
RECK: 1. ZONDERLAND, Epke (NED) - 15,266
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* Freitag, 12. April
♦ MEHRKAMPFFINALE
Russischer Doppelsieg:
Nikita NAGORNI schlägt Weltmeister DALALOJAN
Es war ein Kampf der europäischen Turn-Giganten in Weltklasseformat: Da ging der aktuelle Mehrkampfweltmeister Artur DALALOJAN mit Bestwert am Boden zunächst in Führung, sein Landsmann und WM-Dritter Nikita NAGORNI fast gleichauf.
Dann leistete sich Dalalojan am Pauschenpferd nur eine kleine Schwäche - mit 13,966 die einzige Wertung unter 14,0 - und Nagorni übernahm mit höchster Ringewertung der Konkurrenz (14,733) nach dem dritten Gerät die Führung und gab sie nicht mehr ab. Obwohl Dalalojan noch einmal mit einer Traumübung am Barren (15,200)zu konterten versuchte, setzte Nagorni mit Tageshöchstwertung von 15,400 noch eins drauf - auch die abschließende beste Reckübung der Konkurrenz des Weltmeisters (14,733) reichte nicht gegen die glänzende Tagesform dieses Nikita Nagorni (14,533), gegen den heute einfach kein Kraut gewachsen war - verdientes Gold mit einem Punktevorsprung von +0,833. Und Weltmeister Artur Dalojan war deswegen keineswegs unglücklich über Silber, waren doch beide Edelmetalle Ergebnis eines der historisch stärksten Duelle um die europäische Turnkrone!
Keineswegs untergehen sollte dabei die überraschende Bronzemedaille des erst 21-jährigen Marios GEORGIOU aus Zypern - Commonwealth-Sieger 2018 - der sich und für sein Land mit 84,398 Punkten die erste EM-Medaille holte und sich gegenüber der WM vor einem halben Jahr um fast 2,5 Punkte (!) steigerte ...!
Die Briten verpassten mit Joe FRASER auf Rang 4 das Podium nur knapp, aber starke Türken unterstrichen durch Ahmet ONTER auf Platz 5 (84,299) und Ferhat ARICAN auf Platz 10 (82,265) einen enormen Leistungsaufschwung.
Nach seinen beiden ersten Sechskämpfen wieder seit den Olympischen Spielen von Rio (2016) musste der Hannoveraner Andreas Toba auf Platz 11 allerdings konstatieren, dass man mit 82,231 Punkten und trotz eines bemerkenswert fehlerlosen Wettkampfes (!) über europäisches Mittelmaß nicht hinauskommt, andere Nationen sich dagegen rasant entwickelt haben ...
Die Schweizer Athleten belegten mit Eddy YUSOF Rang 14 (81,032) und Christian BAUMANN wurde 17 (80,098) - Pablo Brägger und Oliver Hegi (beide verletzt) fehlten schmerzlich ...!
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* Historische Mehrkampfbilanzen
Nach Maxim Dewiatowski (2007) und zuletzt David Beljawski war dies erst der dritte EM-Mehrkampferfolg für Russland in diesem Jahrtausend, der vierte Erfolg seit Alexei Bondarenko (1998, St. Petersburg) nach dem Ende der Sowjetunion.
Andreas Toba (11.) stand nach 2013 (Moskau; 7. PLatz) zum zweiten Male in einem europäischen Mehrkampffinale ...
>> Die Mehrkampfbesten der Turngeschichte
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* Mittwoch, 10. April
♦ Q u a l i f i k a t i o n
Erwartungsgemäß führten die beiden russischen Favoriten Weltmeister Artur DALALOJAN (87,930) und Nikita NAGORNI (87,165) die Ergebnisliste an, gefolgt vom Türken Ahmet ONDER (87,798) und Marios GEORGIU (CYP; 84,798).
Für die Schweiz turnten sich Eddy YUSOF (81,697) und Christian BAUMANN (81,697) als 12. bzw. 13. ins Mehrkampffinale.
Benjamin Giscard ist aussichtsreicher Dritter am Boden und erreichte als Achter das Sprungfinale. Am Barren ist Christian Baumann als 7. unter den besten Acht - als E1 (10.) schrammte er knapp am Reckfinale vorbei. (Nach EM-Startverzicht von Pablo Brägger musste auch Oliver Hegi nach einem Trainingssturz am Barren auf einen Mehrkampfstart verzichten und der Reck-Europameister war mit Rippenhämatom auch ohne jede Chance an seinem Spezialgerät! ...!)
Der Hannoveraner Andreas TOBA präsentierte sich erstmals seit Olympia 2006 wieder in einem Mehrkampf (82,265) und erreichte als 11. und damit einziger Deutscher das Mehrkampffinale. Nils Dunkel wurde nur 41. (76,632).
* Die Spitzenleistungen an den Geräten bestimmten erstrangig die russischen Turner, sowie der Brite Max Whitlock am Pferd, der Israeli Artur Dolgopyat am Boden und Igor Radiwilow (UKR) an den Ringen.
Deutschlands Turner verpassten alle Gerätefinals: Am dichtesten dran war noch Nick Klessing am Sprung (14,066) als Zwölfter (- damit E1) und Marcel Nguyen sowie Lukas Dauser als 10. bzw. 11. (jeweils 14,533) am Barren.
* Tagesaktuelle Informationen / Zusammenfassungen
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* Für die Schweiz traten an:
Eddy YUSOF, Oliver HEGI, Chistian BAUMANN, Benjamin GISCARD und Taha SERHANI.
(Pablo BRÄGGER fällt wegen Knieproblemen aus).
* Für Deutschland am Start:
Lukas Dauser (TSV Unterhaching), Marcel Nguyen (TSV Unterhaching), Andreas Toba (TK Hannover), Nick Klessing (SV Halle), Felix Remuta (TSV Unterhaching) und Nils Dunkel (MTV 1860 Erfurt)
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♦♦ 40. TURN-EM, FRAUEN 2019
* Sa/So, 13./14. April
GERÄTEFINALS, Frauen:
Erstaunlich starke Französinnen
Am ersten Finaltag glänzten die beiden Russinnen Maria PESEKA (Sprung) und Anastasia ILIANKOWA (Stufenbarren) nit jeweils Gold an beiden Geräten.
Ohne Seitz, Scheder und Bui waren die deutschen Turnerinnen bei dieser EM an ihrem ansonsten starken Gerät Barren nicht im Finale. Dafü fehlten der Schweizerin Iliara KÄSLIN weniger als ein Zehntelpunkt an der Bronzemedaille...!
Auch bei den Frauen gab es nach dem letzten Wettkampftag auch eine Doppel-Europameisterin: Melanie DE JESUS DOS SANTOS sicherte sich nach Mehrkampf auch den Titel am Boden (13,833), und hatte zuvor noch Silber am Balken gewonnen, übertroffen dort nur vom neuen Champion Alice KINSELLA aus Großbritannien (13,566). Mit Bronze an diesem Gerät für Lorette CHARPY (12.900) wurden die Französinnen sogar erfolgreichste Nation dieser EM, nachdem sowohl die Vorkampfbeste am Balken Giorgia Villa (ITA) ebenso scheiterte, wie auch die deutsche Ex-Balken-Weltmeisterin Pauline Schäfer, die das Gerät einmal unfreiwillig verlassen musste, einen durchgängig unsicheren Vortrag ablieferte und wurde nur Sechste (11.700) wurde ...!
* Journalisten-Kollege Volker Kreisl beschreibt in der "Süddeutschen Zeitung" den "schwarzen Sonntag" der Pauline Schäfer: >> Wackeliger Steg", die nach Trennung von Trainerin Gabi Frehse im vergangenen Jahr zwar in Chemnitz weiter bleiben will, die WM-Vorbereitung jedoch teilweise nach Köln, bzw. Stuttgart verlagern will. (>> P. Schäfer strebt Veränderungen an (sport.de).
* R E S U L T A T E:
SPRUNG: 1. PASEKA, Maria (RUS) - 14.516
BARREN: 1. ILIANKOVA, Anastasia (RUS) - 14,833
BALKEN: 1. KINSELLA, Alice GBR) - 13,566 (6. Pauline Schäfer (11,700)
BODEN: 1. DE JESUS DOS SANTOS, Melanie (FRA) - 13,833
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* Freitag, 12. April
♦ MEHRKAMPF-FINALE, Frauen:
In Abwesenheit der WM-Vierten des Vorjahres Nina Derwael (BEL) als der besten Europäerin zur WM 2018 in Doha (QAT) und ohne Russlands erfahrene Alija Mustafina, sah zunächst alles nach einem Titelkampf zwischen der WM-Fünften, Angelina MELNIKOWA (RUS) und der Titelverteidigerin von 2017, Elissa DOWNIE (GBR) aus, die auch nach den ersten beiden Durchgängen in Szczecin in Führung lagen. Mit Spannung erwartete auch man die EM-Debüts der jungen Italienerinnen im Elitebereich, die z. B. im Vorjahr mit Giorgia Villa die Junioren-Europameisterin stellten. Auch Frankreichs Melanie de Jesus dos Santos kündigte mit der zweithöchsten Qualifikationsmarke Medaillenambitionen an. Einen starken Eindruck hinterließ auch bisher die Ukrainerin Anastasia Bachinska.
Doch am letzten Gerät setzte sich mit einer imposanten Bodenübung die junge Französin Melanie DE JESUS DOS SANTOS durch, die die höchste Bodenwertung von 13,600 erzielte und mit dem Hauch von +0,068 Punkten noch an der Titelverteidigerin Elissa DOWNIE vorbeizog. Nach Marine Debauve (2005, in Debrecen) kommt dakit nun zum 2. Male in der Geschichte eine Mehrkampf-Europameisterin aus Frankreich!
Russlands Angelina MELNIKOWA mühte sich nach Kräften, zelebrierte auch das schwierigste Programm am Boden, riskierte dabei alles,sah dabei sehr ernst und angestrengt aus und leistete sich dabei viele kleine Landungsfehler und Unsicherheiten, so dass sie sich am Ende mit Bronze begnügen musste.
Italiens junge Garde glänzte mit Rang vier und sechs durch Alice D'AMATO und Giorgia VILLA,.Dazwischen platzierten sich die zwei Ukrainerinnen Anastasia BACHINSKA (5.) und Diana VARINSKA (7.). Nach einer völlig verkorksten Bodenübung kämpfte sich Russlands zweite Turnerin, Angelina Simakowa, noch auf Platz 9 vor, hinter der zweiten Französin Lorette Charpy......
Ilaria Käslin (SUI) musste nach wenig optimalen Auftritten an Barren und Boden mit Platz 18 zufrieden sein.
Für Deutschlands Neuling Lisa Zimmermann (24./ 47,788) aus Chemnitz ging es wohl in erster Linie um das Sammeln von Erfahrung und das "Schnuppern" von EM-Luft bei ihrem Debüt.
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>> Europas Mehrkampfbeste der Turngeschichte
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* Donnerstag, 11. April
♦ Qualifikation, Frauen - Durchgänge 1 - 4;
Schon vor dem letzten Durchgang des Abends markierten die beiden Britinnen mit Titelverteidigerin Elissa DOWNIE (53,965) und Amelie MORGAN (53,699) dass mit ihnen im Medaillenkampf zu rechnen sei. Dritte war bis dahin die Ukrainerin Anastasia BACHYNSKA (43,499). Doch in der letzten Gruppe übernahm Russlands WM-Dritte, Angelina MELNIKOWA die Führung (55,166) und auch Frankreichs Melanie DE JESUS DOS SANTOS (55,032) zog noch an den beiden Britinnen vorbei, ebenso wie Großbritanniens Alice KINSELLA (54,432), die damit ihre nun 5.-platzierte Landsfrau Amelie MORGAN aus dem Mehrkampffinale verdrängte. Was für ein starkes britisches Trio in Szczecin !!
Bei ihrem EM-Debüt schlug sich die Chemnitzerin Lisa ZIMMERMANN mehr als achtbar und qualifizierte sich als beste und einzige deutsche Turnerin auf Rang 20 (50,765), gefolgt von der besten Schweizer Mehrkämpferin, Ilaria KÄSLIN (Rang 21; 50,432), die sich zudem als Fünfte (13,266) ins Balkenfinale turnte.
Den einzigen Gerätefinalplatz fürs deutsche Frauenturnen realisierte Ex-Weltmeisterin Pauline Schäfer am Balken, sogar mit Sieg- bzw. Medaillenambitionen, liegt sie doch mit 13,666 Punkten nur -1/10 hinter der führenden Junioren-Europameisterin des Vorjahres, der Italienerin Giorgia Villa auf Rang 2. Für einen besseren als den 20. Rang am Stufenbarren reichte es für Pauline aber vor allem inhaltlich nicht - nur 4.9 in der Schwierigkeit sind da zu wenig ...
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Für die Schweiz treten an:
Ilaria KÄSLIN, Stefanie SIEGENTHALER und Anina WILDI. Nach Kreuzbandriss von Leonie Meier nominierte der STV die Aargauerin Annie WU nach.
(Giulia Steingruber ist nach ihrer Vorjahresverletzung noch nicht wieder wettkampffähig und strebt die WM-Teilnahme in diesem vorolympischen Jahr an.
Für Deutschland bei den Frauen am Start:
Pauline Schäfer, Lisa Zimmermann (beide TuS Chemnitz-Altendorf); Emelie Petz (TSG Backnang) und Leah Grießer (TG Neureut).
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