Staatssekretärin Brigitte Zypries: Vorsitzende der DTB-Ethik-Kommission

♦ GYMmedia hatte Gelegenheit zu einem Kurzinterview mit der Darmstädter Politikerin:
Wie kam es zu Ihrer Bereitschaft für dieses Amt? Hängt dies eventuell mit eigener (früherer) persönlicher Bindung an eine Turn- oder Gymnastikdisziplin zusammen?

Brigitte Zypries --:  Nein, über Schulturnen bin ich nicht hinausgekommen. Im Rahmen meiner Funktion als Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern war ich beim Deutschen Turntag 1998 in Lübeck-Travemünde und 2000 in Leipzig. Seitdem habe ich guten Kontakt zum Deutschen Turnerbund; ich kenne insbesondere Rainer Brechtken schon lange. Nun hoffe ich, dass ich als erste Ethik-Beauftragte dem DTB nützlich sein kann.
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Der DTB verpflichtet sich mit einem „Ethik-Code“ zur Umsetzung und Wahrung der dort postulierten Grundsätze und Werte: Wo sehen Sie persönlich mögliche Schwerpunkte Ihrer Einflussnahme?

Brigitte Zypries --: Zunächst mal will ich als Ansprech- und Vertrauensperson zur Verfügung stehen, wenn es um mangelnde Transparenz oder Integrität geht. Die weitere Ausgestaltung der Grundsätze kann nur im Diskurs erarbeitet werden – Ziffer 6 – Partizipation – gilt auch für mich.
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Der 5-Millionenverband DTB ist ein faszinierendes Gebilde, das Menschen vom Vorschulalter bis zur Turn-Oma umfasst: Vom Nachwuchs – bis zum Spitzensport, vom Breiten- bis zum Seniorensport: Wie beurteilen Sie den Wert dieses komplexen „Gebildes“ für eine westeuropäische, moderne Gesellschaft? Gilt es da auch ethische Grenzen zu erkennen und einzuhalten …?

Brigitte Zypries --: Die Bedeutung von Sport und Bewegung für die persönliche Entwicklung und das gesellschaftliche Miteinander kann nicht hoch genug geschätzt werden. Sport verbindet Menschen verschiedener Altersgruppen, unterschiedlicher Herkunftsländer und Kulturen, Menschen mit körperlichen oder geistigen Handicaps. Diese Werte müssen und wollen wir fördern, wie es Ziffer 1 des Ethik-Codes auch postuliert.
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... vielen Dank! Wir wünschen wenig Problemfälle!
(c) gymmedia / Eckhard Herholz

++ Good Governance
Der DTB - Hauptausschuss hat am 22. November 2014 im Zuge der Good - Governance - Bemühungen des DTB einen Ethik - Code für den DTB beschlossen. Der Ethik-Code wurde erstellt unter Mitarbeit von Sylvia Schenk, Arbeitsgruppe Sport bei Transparency international, die den Ethik-Code auch mit einer Grundsatzrede vor dem Hauptausschuss erläutert hat.
Der Beschluss des Hauptausschusses sollte durch den Deutschen Turntag bestätigt und in seiner Verbindlichkeit bekräftigt werden. In Fortführung des Ethik-Codes hat das DTB-Präsidium als weiteren Baustein die Erarbeitung von Verhaltensrichtlinien zur Integrität in der Verbandsarbeit im DTB in Auftrag gegeben.
Der Deutsche Olympische SportBund (DOSB) hat dazu, wiederum in Zusammenarbeit mit Transparency international, einen Muster-Entwurf für seine Mitgliedsverbände erarbeitet.
Diesen hat das DTB - Präsidium an die Belange des DTB angepasst und im April 2016 als Beschlussvorlage für den Deutschen Turntag verabschiedet.
(Quelle: D T B)

►► Ethik-Code für den Deutschen Turner-Bund