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Sieger in Zürich: TENG, Haibin / HAN, Bing
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Chinesisches Paar beendet rumänische Serie
Kein geringerer als Chinas Pferd-Olympiasieger Teng, Haibin und seine erst 15-jährige Partnerin Han, Bing beendeten beim Internationalen SWISS CUP 2005 in Zürich die zuvor jahrelange rumänische Erfolgsserie und verwiesen das aktuelle rumänische Paar Izbasa / Selariu auf Rang zwei.
Der Schweizer Niki Böschenstein belegte mit seiner französischen Partnerin, der Boden-Europameisterin Isabelle Severino den 4. Platz dieser attraktiven Paarturn-Konkurrenz....
SWISS CUP 2005
Die Turnierleitung hatte nach gründlicher Überlegung entschieden, den Beginn des SWISS CUP am heutigen Sonntag bereits auf 11.30 Uhr vorzuverlegen, da am gleichen Tag die Finalspiele des ATP-Tennisturniers in Basel ausgetragen wurden, kam es so zur Terminüberschneidung. Durch diese Verschiebung wurde jedoch die Fernsehübertragung durch das Schweizer Fernsehen gesichert.
Dabei hatte es für die schweizerisch-französische Paarung sogar einen Platz auf dem Treppchen geben können, hätte der französische Trainer von Böschensteins Partnerin Isabelle Severino im Finale nicht am Schwebebalken engesetzt, wo die amtierende Boden-Europameisterin leider vorzeitig das Gerät verlassen musste und nur 8,250 Punkte erhielt. Somit verfehlten die beiden nur knapp den Einzug in dieses Paarturnfinale
Die übrigen Schweizer Teilnehmer verpassten das Finale der besten 4 Paare nur sehr knapp:
Melanie Marti und dem bulgarichen Routinier Jordan Jowtschew fehlten am Ende gar nur fünf Hundertstelpunkte, der rein Schweizer Paarung Ariella Kaeslin/Patrick Dominguez nur 0,125 Punkte. Melanie Marti wurde ein Sturz am Balken zum Verhängnis, Ariella Kaeslin leistete sich zwei Patzer an Sprung und Boden. Dafür überzeugte der Genfer Patrick Dominguez mit drei Noten über Neun, darunter einer 9,425 am Boden und einer 9,55 im Sprung.
Chinesischer Sieg - gute Schweizer
STV-Bericht von Erwin Hänggi -
2700 Zuschauer erlebten in der ausverkauften Zürcher Saalsporthalle hervorragenden Sport, aber auch ein Dutzend Stürze. Die Schweizer hielten sich gut. Mit etwas mehr Wettkampfglück wären sogar noch bessere Klassierungen möglich gewesen. Auf jeden Fall brauchten sich die vier gestarteten Schweizer, die alle in zwei Wochen an die Einzel-Weltmeisterschaften nach Melbourne reisen werden, in diesem Weltklassefeld nicht zu verstecken.
Im Finale turnten die französischen Turnerinnen auf Weisung des Trainers (im Hinblick auf die WM!) den Balken, obwohl Emilie Lepennec als Olympiasiegerin am Stufenbarren und Isabelle Severino als Boden-Europameisterin mit ihren Spezialdisziplinen noch Siegeschancen hatten. Prompt stürzten sie vom Balken (8,75 und 8,25), so dass ihnen die Plätze 3 und 4 blieben. Profitiert hat vor allem das rumänische Paar mit der 15 Jahre alten Sandra Izbasa und Razvan Selariu (22), die Zweite wurde.
Das chinesische Paar HAN, Bing (15) und TENG, Haibin (20) - der Pferd-Olympiasieger 2004 und -Weltmeister 2003 - gab sich im Final keine Blösse:
Die kleine Turnerin steigerte sich auf dem Balken auf 9,65, Teng am Pferd auf 9,85. Beides waren die Höchstnoten aller Übungen, beide –logischerweise – mit dem Ausgangswert 10. 1985 hatte letztmals ein chinesisches Paar, damals in St. Gallen, den Swiss Cup gewonnen: LI, Ning und Yang, Yinli. Der Bezug der aktuellen chinesischen Turner zum Star der achtziger Jahre: Sie tragen die Bekleidung seiner Sportlinie!
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Niki Böschenstein, 9,9 AW am Barren!
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Zu den Leistungen der Schweizer
Niki Böschenstein (20) turnte sehr stabil, hatte keinen einzigen Sturz und turnte erstmals die schwierige Barrenübung voll durch (Ausgangswert 9,9, Note 9,55).
Melanie Marti (19) fehlte zusammen mit Jordan Jowtschew (32) 0,05 Punkte, um an Stelle von Rumänien in die Endrunde zu kommen. Die Glarnerin glänzte mit ihren Stufenbarrenübung, stürzte jedoch nach dem Salto in den Seitstand vom Balken.
Das rein schweizerische Paar mit den beiden EM-Finalisten 2005 beim Sprung lag nach drei Durchgängen nur 0,125 hinter dem finalberechtigten Platz 4. Patrick Dominguez (21) mit 9,425 am Boden und gar 9,55 beim Sprung lieferte die Spitzenresultate. Ariella Kaeslin (18) stürzte nach dem schwierigen Sprung (8,75) und am Boden unglücklich. Schade.
Erwin Hänggi, Medienverantwortlicher Kunstturnen STV
Swiss Cup 2005. Internationaler Paarwettkampf.
- Zürich, 30. Oktober 2005, Saalsporthalle -
F I N A L E
1. Han Bing/Teng Haibin (CHN) 19,50 (Balken 9,65; Pferd 9,85)
2. Sandra Izbasa/Razvan Selariu (ROM) 18,90 (Boden 9,50; Ringe 9,40)
3. Emilie Lepennec/Yann Cucherat (FRA) 18,40 (Balken 8,75; Barren 9,65)
4. Isabelle Severino/Niki Böschenstein (FRA/SUI) 17,66 (Balken 8,25; Sprung 9,30).
Qualifikation. Stand nach drei Runden:
1. Han Bing/Teng Habin 56,05
2. Lepennec/Cucherat 55,80
3. Severino/Böschenstein 54,80
4. Izbasa/Selariu 54,20, alle für den Final qualifiziert
– Ausgeschieden und klassiert:
5. Melanie Marti/Jordan Jovtschev (Sz/Bul) 54,15 (Marti mit Sprung 9,175, Stufenbarren 9,15, Balken 7,90; Jovtschev mit Ringe 9,65, Sprung 9,20, Boden 9,075)
6. Ariella Kaeslin/Patrick Dominguez (Sz) 54,075 (Kaeslin mit Sprung 8,75, Balken 8,925, Boden 8,425; Dominguez mit Boden 9,425, Sprung 9,55, Ringe 9,00)
7. Aisha Gerber/Rafael Martinez (Ka/Sp) 53,675 (Martinez u.a. mit Reck 9,55)
8. Katia El-Halabi/Thomas Andergassen (De) 51,70 (Andergassen u.a. mit Pferd 9,60, El-Halabi u.a. mit Balken 6,90).
Stand nach zwei Runden:
1. Lepennec/Cucherat 38,075
2. Marti/Jovtschev 37,175
3. Han Bing/Teng Haibin 36,825
4. Kaeslin/Dominguez 36,55. 5. Severino/Böschenstein 36,525. 6. Izbasa/Selariu 36,225. 7. El-Halabi/Andergassen 35,90. 8. Gerber/Martinez 35,625, alle für Halbfinal qualifiziert.
– Ausgeschieden und klassiert:
9. Sakiko Okabe/Naoya Tsukahara (Jap) 35,50 (Okabe Sprung 8,90, Stufenbarren 7,90, Tsukahara Ringe 9,225, Sprung 9,475). 10. Marina Proskurina/Andri Isajew (Ukr) 34,475 (Proskurina Sprung 9,125, Balken 8,65, Isajew Ringe 8,75, Pferd 7,95).
SWISS CUP 2006 Letztmailg fand dieses weltbekannte internationale Event in der Züricher Saalsporthalle statt, die auch in diesem Jahr wieder restlos und sehr zeitig ausverkauft war.
So erfolgte der
Umzug ins neue Hallenstadion Zürich im kommenden Jahr (5. November 2006) und eröffnet somit den Organisatoren neue Möglichkeiten, ist man doch in der meist ausverkauften Saalsporthalle stets an räumliche Grenzen gestossen.