UCHIMURA & WERNJAJEW: |
Nach der ersten und wichtigsten Einzelentscheidung, dem Mehrkampf der Turner, der ganz im Zeichen der Giganten der Turnkunst Kohei UCHIMURA (JPN) und Oleg WERNJAJEW (UKR), wurde am ersten Finaltag der Männer die britische Hymne gleich zweimal gespielt, zweimal für Max WHITLOCK, der Gold am Boden und am Pauschenpferd gewann. Der Mehrkampfdritte Brite ist damit nicht nur der erste, sondern gleich Doppel-Olympiasieger seines Landes!
Mit unglaublichem Jubel feierte das Publikum dann die beiden ersten Turn-Olympiamedaillen der Brasilianer: Diego HYPOLITO auf dem Silberrang vor dem Debütanten Arthur MARIANO - hatte doch zuvor Schraubenkönig Kenzo SHIRAI (JPN) unerwartete Standunsicherheiten bei seiner superschwierigen Übung gezeigt. Der Weltmeister kam über Rang vier nicht hinaus, hinter ihm wurde - auch mit ungewöhnlichen Stabilitätsproblemen - Mehrkampfolympiasieger Kohei UCHIMURA nur Fünfter.
Erneut war es Max WHITLOCK der mit der schwierigsten Pferdübung (7.2) die gesamte Konkurrenz schlug, seinen Landsmann Louis SMITH und den Amerikaner Alexander NADDOUR auf die Medaillenränge verwies, nachdem der Mehrkampfzweite Oleg Werniajew seine Übung gleich zu Beginn verturnte.
FINALTAG 2: Da kamen mit dem Nordkoreaner RI, Se Gwang (Sprung) und dem griechischen Wel- und Europameister Eleftherios PETROUNIAS die Spezialisten zum Zuge
... und am letzten Finaltag ging am Barren endlich der goldene Traum auch für den Mehrkampfzweiten und besten europäischen Turner, OLeg WERNJAJEW in erfüllung, der Danell LEYVA (USA) und Russlands Denis BELJAWSKI auf die Medaillenränge vverweisen konnte.
3. FINALTAG: Hohes technisches Niveau am Barren, doch die Asiaten blieben überraschend medaillenlos.
Nun endlich, nach vier olympischen Reck-Finalanläufen, nach Bronze in Peking 2008, endlich der ersehnte Olympiasieg für einen der außergewöhnlichsten Turner aus Deutschland: Fabian HAMBÜCHEN holt Gold und musste als erster Starter lange warten. Mit der höchsten Schwierigkeit (7.3) und einer seinen berühmten "Uhrwerkübungen" gab er dem Kampfgericht kaum Abzugchancen. Erst der letzte Turner des Reckfinals, Danell LEYVA rückte ihm nahe, gewann Silber vor dem Briten Nile WILSON. Der Olympiasieger von 2012, Epke Zonderland (NED), musste leider alle Goldhoffnungen nach einem Sturz frühzeitig begraben ...
♦♦ GERÄTEFINALS, Männer | > Gerätefinals, Frauen |
* SONNTAG, 14. August 2016 (19.00 MESZ - 14.00 Uhr Ortszeit)
BODEN / Floor exercises >> STARTLISTE (1)
1. WHITLOCK, Max (GBR) (6.8) - 15,633
2. HYPOLITHO, Diego (BRA) (6.8) - 15,533
3. MARIANO, Arthur (BRA) (6.7) - 15.433 ...
> detaillierte Resultate
*v.li.: Diego HYPOLITO (BRA); Max WHITLOCK (GBR); Arthur MARIANO (BRA)
+++ -- Der Brite Max Whitlock hat seinem Land am Sonntag erstmals olympisches Gold im Kunstturnen beschert - und das gleich zweimal. Der 23-Jährige triumphierte in der Olympic Arena von Rio de Janeiro binnen zwei Stunden sowohl am Boden als auch am Pferd und holte damit sein drittes Rio-Edelmetall. Schon am Mittwoch hatte er im Mehrkampf Bronze gewonnen - als erster Brite in einem olympischen Mehrkampf. Am Boden siegte Whitlock vor den beiden Brasilianern Diego Hypolito und Neuling Arthur Mariano. Das Trio profitierte von den ungewohnt großen Fehlern der beiden japanischen Team-Olympiasieger Kenzo Shirai und Kohei Uchimura, die das Podest knapp verfehlten. Auch der Qualifikationsbeste US-Amerikaner Sam Mikulak konnte nicht an seine Vorkampfleistung anschließen und wurde nur Letzter.
PFERD / Pommel horse >> STARTLISTE (1)
1. WHITLOCK, Max (GBR) - (7.2) = 15,966
2. SMITH, Louis (GBR) - (6.9) = 15,833
3. NADDOUR, Alexander (USA) - (6.8) = 15,700
> detaillierte Resultate
*v. li.: Louis SMITH (GBR); Max WHITLOCK (GBR); Alexander NADDOUR (USA).
+++ ---: .Am Pauschenpferd doppelte der Weltmeister von Glasgow Max WHITLOCK golden nach und gewann vor seinem Landsmann Louis SMITH und dem US-Amerikaner Alexander NADDUR, nachdem es hier auch den Mehrkampfzweiten, Oleg Wernjajew mit Sturz kalt erwischte und der aktuelle Europameister Harutyun MERDINYAN (ARM) einen zu leichten Handstandabgang turnte ...
* MONTAG, 15. August
RINGE / Still rings >> STARTLISTE (2)
1. PETROUNIAS, Eleftherios (GRE) (6.8) = 16.000
2. ZANETTI, Arthur (BRA) (6.8) = 15,766
3.ABLIAZIN, Denis (RUS) (6.8) = 15,700
> detaillierte Resultate
+++ - An kaum einem anderen Gerät, als den Ringen kommen in den Finals die Spezialisten zum Zuge:
Alle drei Medaillengewinner schenkten sich nichts, hatten alle den gleichen Schwierigkeitswert (6.8) - nur der griechische aktuelle Welt- und Europameister Eleftherios PETROUNIAS (Foto, rechts >) zelebrierte sie am eindrucksvollsten und holte sich bei seinen ersten Olympischen Spielen mit der höchsten Ausführungsnote (9.2) die Goldmedaille und verhinderte somit eine erfolgreiche Wiederholung des Sieges des Brasilianers Arthur ZANETTI, der doch gerade vor einheimischer Kulisse seinen Triumph von London gern wiederholt hätte.
Der Chinese YOU, Hao bot mit 7.0 zwar die höchste Schwierigkeit an, konnte mit nur 8.700 Punkten in der Ausführung nichts daraus machen, wurde Sechster.
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SPRUNG / Vault >> STARTLISTE (2)
1. RI, Se Gwang (PRK) (6.4/6.4) = 15,691
2. ABLIAZIN, Denis (RUS) (6.4/6.2) = 15,516
3. SHIRAI, Kenzo (JPN) (6.4/5.6) = 15,499
> detaillierte Resultate
<< Nordkoreas Sprungspezialist, RI, Se Gwan, der im Vorjahr in Glasgow seinen WM-Titel von 2014 (Nanning) erfolgreich verteidigte, und den auch das deutsche Turnpublikum spätestens seit seiner WM-Bronzemedaille von Stuttgart (2007) kennt, holte sich als einziger Springer mit 2x 6.4 Punkten Schwierigkeitswert nun auch die olympische Goldmedaille - und zwar berechtigt:
* Im ersten Sprung zeigte er den Überschlag, Doppelsalto vw. mit 1/2-Schraube, aber nicht wie dessen Erfinder Marian Dragulescu nur gehockt, sondern gebückt - deshalb 6.4. Und im zweiten Sprung knallte er nach Kasamatsu-Ansatz nachfolgend einen Salto rw. mit ganzer Drehung, gefolgt von einem weiteren Salto rw. zum sicheren Stand heraus. Unschlagbar dieser Mann heute! 2012 hatte in London der Südkoreaner YANG, Hak-seon Gold gewonnen.
* Silber - wie in London 2012 - ging in Rio erneut an den Russen Denis ABLJASIN , der auch zuerst den zweiten Supersprung von Ri, Se Gwan zeigte, aber keinen gleichwertigen zweiten Sprung auf Lager hatte ( "nur" Rondat- 1/2-Drehung - Salto vw. gestr. mit 21/2-Schrauben.
* Bronze ging an Kenzo SHIRAI (JPN); auch ihm fehlte ein höherwertiger zweiter Sprung.
* Altmeister Marian DRAGULESCU (ROU) schaffte mit 36 Jahren noch einmal ein Olympiafinale bei seinen 5. Spielen! Eine Medaille, wie zuletzt in Athen vor 12 Jahren, blieb dem Oldy aber mit Rang 4 verwehrt. Sein letzter Sprung-WM-Titel stammt aus dem Jahre 2009 und im Vorjahr war es noch einmal ein Vize-WM-Titel in Glasgow (2015). Glänzend seine Kreation im 1. Versuch, sein "Dragulescu", aber eben gehockt. Im zweiten Sprung zeigte er auch denselben zweiten, wie Abljasin, den einst die weißrussische Turnlegende Vitali Scherbo eingeführt hatte...!
(* Ein starkes, begeisterndes Sprungfinale, das sich vor allem die Trainerkollegen des Turnnachwuchses genau ansehen sollten: Nicht, um solche Sprünge adhoc nachzuvollziehen, sondern um bei den jungen Nachwuchsathleten im Sinne einer "biologischen Anpassungschance" langfristig die athletischen und koordinativen Grundlagen dafür zu legen. Diese Erkenntnis trifft in ähnlicher Form auch auf die Situation am Boden zu!)
* DIENSTAG, 16. August (- ab 19 Uhr MESZ)
BARREN / Parallel bars >> STARTLISTE (3)
1. VERNIAIEV, Oleg (UKR) (7.1) = 16.000
2. LEYVA, Danell (USA) (6.9) = 15,900
3. BELYAVSKI, David (RUS) (6.9) = 15,783..
> detaillierte Resultate
→ Hier traf Danell LEYVA das "Lospech" des ersten Starters: Nichtsdestotrotz legte der frühere Cubaner, der in den USA lebt und dort von seinem Stiefvater trainiert wird gleich richtig los., viele lange Schwünge und am Ende ein perfekter Doppelsalto gehockt in den sicheren Stan: Das ergab 3 Zehntelpunkte mehr als in der Qualifikation und erstmal eine beeindruckende Führung ((6.9).
Beeindruckend auch die technische Qualität und Ausführung des Rumänen MUNTEANU, der aber inhaltlich zu wenig (6.6) anzubieten hatte. Alle erwartet den Holenangriff der Chinesen:
DENG, Shudi mit einer ganzen Serie von Salti - Dimitrenko, Tananka, Morisue, Belle - aber trotz +0,3 höherem Schwierigkeitsindex (7.2) blieb er in der Ausführung um -0,5 Punkte zurück. und sein Landsmann und aktueller Weltmeister YOU, Hao packte alles rein was er konnte: 7.4 höchste Schwierigkeit, aber beim Doppelsalto rw. gebückt überdrehte er und musste eine Rolle rw. auf der Matte dran hängen..
Russlands Europameister Davin BELJAWSKI setzte sich dann mit (6.9) und Endwert hinter Leyva und alle warteten gespannt auf den Ukrainer Oleg WERNJAJEW:
Der Barrenweltmeister von Nanning (2014) und Vize von Glasgow (2015) bot 7.1 an, und als er seinen schwierigen Abgang, Doppelsalto vw. gehockt mit 1/2 Schraube traumhaft sicher stand, war klar: Endlich das ersehnte Gold auch für diesen europäischen Ausnahmeathleten war realisiert, denn der junge Cubaner Manrique Larduet brach danach bei einer Felge-1/2-Drehung ein und Japans WM-Dritter Ryohei Kato überstach selbige in seiner Übung, ergo: Überraschend k e i n hochgelobter asiatischer Holmenkünstler auf dem Barren-Medaillenpodium in Rio!.
* DIENSTAG, 16. August
R E C K / High bar >> STARTLISTE (3)
1. HAMBUECHEN, Fabian (GER) (7.3) = 15,766
2. LEYVA, Danell (USA) (7.3) = 15,500
3. WILSON, Nile (GBR) (6.6) = 15,466
> detaillierte Resultate
* Nach Bronze und Silber nun auch Olympiagold für Hambüchen!
→ ... der erste Anrufer bei GYMmedia war der letzte deutsche Reck-Olympiasieger Andreas WECKER, der die herzlichsten Glückwünsche an Fabian HAMBÜCHEN aus seiner neuen Heimat in Oregon, an der Westküste der USA übermittelte, der vor genau 20 Jahren Reckgold in Atlanta holte. Wecker und Hambüchen sind die bislang einzigen deutschen Turner, die an vier Olympischen Spielen teilnahmen.!
Wer Turnen kennt, weiß, dass der erste Turner eines Gerätefinals nicht unbedingt das Glückslos gezogen hat. Doch Fabian HAMBÜCHEN spielte seine Tugenden aus. Bekannt für seine Wettkampfhärte, selbst das schwierigste Übungsgut sicher an die Stange zu bringen, zeichnet ihn schon lange aus. Hier in Rio hatte er das zweimal unter Beweis gestellt - und das dritte Mal hatte nun tatsächlich goldene Folgen: Alle seine Flugelemente technisch voll ausgereizt, voll auf Angriff geturnt, wirkte doch alles kontrolliert und mit Übersicht. Eine Schrecksekunde gab es beim "eigentlich" sicheren Stand - da drohte er fast nach hinten zu kippen, überspielte diese Marginalie aber clever. Das könnte es doch gewesen sein ...?!
Dann der "fliegende Holländer", Epke ZONDERLAND, musste seinem kühnen Programm schon nach dem zweiten Flieger, dem Kovacs-Salo gestreckt, Tribut zollen und stürzte ...!!
Nile WILSON (GBR) und Samuel MIKULAK (USA) überboten den Wetzlarer zwar leicht mit der Ausführungsnote, blieben aber in der Schwierigkeit hinter Hambüchen.
Zittern mussten die Deutschen nochmal beim letzten Turner der Konkurrenz: Vize-Weltmeister Danell LEYVA (USA) brachte, wie Fabian, 7.3 Schwierigkeit an die Stange, turnte aber sein Programm ziemlich ruppig und unsauber, hüpfte leicht nach dem Doppel-Tsukahara - und: blieb um -0,266 Punkte deutlich zurück, auf dem Silberrang..
Kein deutscher Turner vor ihm hat bei vier Olympiateilnahmen viermal im Reckfinale gestanden, hatte zuvor schon eine Silber- (2012) und eine Bronzemedaille (2008) gewonnen, also nun einen kompletten Olympiamedaillensatz jeden Glanzes an diesem Gerät! Einmalig!!
Fabian war Reck-Weltmeister 2007, Vize-Weltmeister 2013 und WM- Bronze-Gewinner 2010. dazu sechsmaliger Europameister , 9-facher Rekord-Mehrkampfmeister und 31-facher nationaler Gerätechampion seines Landes!!
! Ein JAHRHUNDERTTURNER, der nun seine unvergleichliche Laufbahn hoch verdient mit Olympiagold krönte und nach Hermann WEINGÄRTNER (1896) und dem Ex-Berliner Andreas WECKER (1996) der dritte deutsche Olympiasieger am König der Geräte ist !
<< Die "Neue Zürcher Zeitung" blickt mit Respekt auf die außergewöhnliche Karriere des Fabian Hambüchen und würdigt ausführlich sein " ...Lebenswerk., vollendet mit Gold"!
* ... siehe dazu auch unsere ► GYMmedia Reck-Statistik: "Champions All"
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* MITTWOCH, 10. August 2016 (16.00 - 18.55 Ortszeit)
♦♦ MEHRKAMPFFINALE, Männer | → GYMmedia Statistik: ► Champions All |
!! Das große olympische Goldduell Asien vs. Europa ...
Am zweiten Finaltag der Turner gewann der Olympiasieger von 2012 im Mehrkampf, Kohei UCHIMURA in einem dramatischen Finale den Zweikampf der Giganten, gegen den Ukrainer Oleg WERNJAJEW, der noch bis zum vorletzten Gerät geführt hatte! Noch nie hat es einen solchen hochkarätigen Zweikampf um Gold gegeben, bei dem beide Kontrahenten über 92 Punkte turnten (92,365 : 92,266).
Bronze ging an den Briten Max WHITLOCK, der mit 90,640 sowohl dem Russen David BELJAWSKI (90,498) als auch dem Chinesen LIN, Chaopan (90,230) das Medaillenpodest verwehrte. Damit wurde der historisch erste britische Turnweltmeister (2015: Gold am Pferd) auch erster britischer Turner, der eine olympische Mehrkampfmedaille gewann!
Der 6-malige Mehrkampfweltmeister (- seit 2009 in Folge) Kohei UCIMURA ist somit nach Viktor Tschukarin (1952 Helsinki und 1956 Melbourne) und nach Sawao Kao (JPN; 1968 Mexiko-City und 1972 München) erst der dritte Kunstturner der Olympiageschichte, der einen Mehrkampferfolg wiederholen konnte!
Es war ein Kampf auf Augenhöhe zwischen dem sechsmaligen Mehrkampfweltmeister und Olympiasieger von London (2012) Kohei UCHIMURA (JPN) und dem Herausforderer Oleg WERNJAJEW (UKR), ein echter Kampf der Giganten der Turnkunst auf einem bisher noch nie dagewesenen Niveau!
Obwohl nach der anfänglichen Führung des begnadeten All-rounders Uchimura durch die beste Bodenübung der Konkurrenz (15,766) alles für den Japaner lief, leistete er sich an Pferd und Ringen zwei "schwächere 14'er-Wertungen" (14.900; 14,733), was sein Gegner sofort zur Führung ausnutzte: Wernjajew erhielt dort 15,533 und 15,300 - Uchimura lag da nach der Hälfte der Geräte sogar auf Rang 3, denn auch der Brite Max WHITLOCK hatte sich noch dazwischen gedrängt. Mit einer senstionellen Pauschenpferdübung (15,875) gehörte er schon ab dem 2. Gerät mit zu den Medaillenanwärtern - zumindest auf Bronze, was er letztlich als erster Brite in der Geschichte realisierte!.
* von links: Oleg WERNJAJEW (UKR), Kohei UCHMURA (JPN), Max WHITLOCK (GBR)
Um Edelmetall bewarben sich aber noch weitere Top-Athleten:
* Russlands David Beljawski, zum Beispiel, der Fünfte von London 2012, schwächelte allerdings mit 14'er-Wertungen an Pferd und Ringen ein wenig, kämpfte sich aber mit der drittbesten Barrenübung (15,933) schlussendlich wieder auf den vierten Rang nach vorn (90,498).
* Chinas bester Turner war heute LIN Chaopan aus dem dem enttäuschten Bronzeteam auf Rang 5, dahinter sein Landsmann DENG, Shudi, der hinter der Tageshöchstwertung am Barren von Oleg Wernjajew (15,966) mit zweitbestem Wert als sechster Turner der Konkurrenz die 90-Punkte-Schallmauer durchbrach. Das hatte es bisher auch noch nicht gegeben!
* Beeindruckend, wie abgeklärt und konzentriert dann "King Kohei" im letzten Durchgang das Podium in Richtung Reck betrat, lag er doch rechnerisch um beträchtliche -0,891 Punkte hinter dem Ukrainer zurück. Mit Sicherheit hatte er diese mathematischen Fakten nicht im Kopf...! Als ruhe er förmlich in sich, peitschte der aktuelle Reckweltmeister seinen Körper in eine Weltklasseübung hinein, die alle Liebhaber des modernen Turnens ins Schwärmen brachte, solch' technische Bestlösungen bot er bei allen Elementen an, lehrfilmhafte Abläufe bis hin zum Superstand nach seinem Doppelsalto gestreckt mit Doppelschraube. Die Halle jubelte, doch lange wusste niemand, wie 's ausgehen wird...:
Beflügelt durch die Tageshöchtwertung am Barren von 16,100 Punkten, hatte Oleg Wernjajew die Führung eben noch einmal ausgebaut. Er musste als letzter Turner der Konkurrenz am Reck mindestens 14,900 Punkte turnen (- im Vorkampf waren es nur 14,300!) ... leistete sich dann beim Markelow eine kleine Instabiliät und stand auch seinen Abgang nicht sicher ... auch das Reckkampfgericht war eines der strengsten in der Halle, hatte bislang nur 7x Wertungen über 15 vergeben und: ... zog tatsächlich eine 14,800 ..:
Mit minus 99-Tausendstel-Punkten Rückstand verwandelte sich das erhoffte Gold für den Ukrainer in Silber. Das Zepter der Regentschaft des Turnkönigs, der seinen Thron seit 1999 als Weltmeister bisher weitere 5 Mal bestiegen hatte, bleibt damit weiter bei Kohei UCHIMURA in Asien, der stolz mit der japanischen Flagge seine Siegerrunde drehte. Auch wenn man als Betrachter geneigt ist, den fantastischen Ukrainer zu bedauern:
Wernjajew ist keinen Deut schlechter als Uchimura. Den Unterschied von -0,099 Punkten sind nur die Spitzfindigkeiten des Punktsystems. Das sollte man einfach vergessen und das 90'er-Sextett als die bewundernswerten Vertreter der modernen Kunstturnens gehörig feiern und würdigen.
Nicht so die "gefrusteten Chinesen": Deren Medien versuchten sofort in "analytischer Form" zu beweisen, dass die Kampfgerichte Uchimura um mindestens +0,6 Punkte zu gut bewertet hatten ...!
* Beide Schweizer Finalisten verpassten vielleicht sogar die große Chance, sich unter die Top Ten zu bringen: Eddy Yusof wurde mit 87,732 Zwölfter und verbesserte sich gegenüber dem Vorkampf um über 2,5 Punkte und um 11 Plätze und landete, mit Reserven, auf Rang 12. Pablo Brägger kam mit 87,373 Punkten auf Rang 16. Solche Platzierungen hatten Schweizer Turner in diesem Jahrtausend noch nicht wieder erreicht.
* Die Zeiten starker deutscher Mehrkämpfer scheinen vorbei zu sein: Der Silbermedaillengewinner von London, Marcel Nguyen, landete auf Rang 19, und erklärte den heutigen Auftritt gar zu "seinem letzten internationalen Mehrkampf" (86,031) und auch Andreas Bretschneider auf Platz 20 (84.965) (" ... eigentlich gehöre ich doch gar nicht hierher") konnte nicht an "alte", vergangene Zeiten anschließen, als die Hambüchen, Boy & Co. noch ihre All-rounder-Duftmarken auf und dicht an internationalen Medaillenpodest hinterließen.
(* → siehe auch unsere GYMmedia Statistik: ► Champions All)
Für Spannung sorgte jedoch der Chemnitzer Andreas Bretschneider, als er am Reck seinen dritten olympischen Versuch startete, seinen Bretschneider-Salto noch um eine Stufe schwieriger und damit als Weltneuheit zu zelebrieren: den Kovacs-Salto mit Doppelschraube statt gehockt (I), jetzt mit gestreckter Ausführung (II) zu zeigen: Fast gelang es, doch leider verpasste er mit der linken Hand knapp die Stange ... es wäre sonst nicht nur das schwierigste Turnelemnt der Welt geworden, für das man hätte die neue Schwierigkeitskategorie der "I"-Elemente eröffnen müssen. Sicher wird man von diesem "Bretschneider" künftig noch hören, denn dieser Mann gibt einfach nicht auf ...!
Da fehlte der Deutsche Mehrkampfmeister Andreas Toba schon heftig, der zumindest heute Mittelfeld-Ambitionen hätte geltend machen können.
Man sucht in Deutschland nun verzweifelt nach einer neuen, jungen Leistungsgeneration ...!
Insgesamt war dies ein hochkarätiges Mehkampffinale, das im Medaillenkampf keine Verlierer sah und als eines der hochkarätigsten in die Geschichte eingehen wird.
(c) gymmedia / -ehe-
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* Montag, 08. August 2016 (16.00 - 18.55 Ortszeit)
♦ MANNSCHAFTSFINALE, Männer |
* Qualifiziert waren - in der Reihenfolge der Vorkampfplatzierung:
CHN; USA; RUS; JPN, GBR; BRA; UKR; GER.
(Veränderter Modus: Je drei Turner pro Nation gehen im Finale jeweils an die 6 Geräte, d. h. - anders als im Vorkampf - gibt es keinen Streichwert: Jeder Fehler, jede Unsicherheit, jeder Sturz, gehen gnadenlos ins Protokoll.)
Nach einer 12-jährigen Goldabstinenz holten in der Rio Olympic Arena JAPANs Turner ihren insgesamt 7. Mannschaftsolympiasieg der Geschichte. Mit einer Steigerung von Gerät zu Gerät und mit 274,094 Punkten bezwangen sie die wiedererstarkten RUSSEN (271,453), die nach ihrem Olympiasieg vor 20 Jahren und der Bronzemedaille 2000 in Sydney danach dreimal auf Rang 6 landeten und nun erstmals wieder eine Silbermedaille gewannen. Bronze ging an die enttäuschten Chinesen (271,122), denen nach 2008 und 2012 der Hattrick, trotz schwierigster Inhalte, nicht gelang, denen aber diesmal die Brillianz und die durchgängige Stabilität fehlten und die den ausgeglicheneren und glücklichen Russen am Ende mit nur -0,331 Punkten unterlagen.
Nach der historisch einmaligen Serie von 5 x Teamgold der Japaner zwischen 1960 (Rom) und 1976 (Montreal sowie der letzten japanischen Goldmedaille 2004 in Athen feierten Japans Athleten in Rio de Janeiro ausgelassen ihren 7. Mannschaftserfolg:
* von li.: Koji YAMAMURO, Yusuke TANAKA, Kohei UCHIMURA, Ryohei KATO, Kenzo SHIRAI.
Hinter dem Medaillentrio Japan, Russland, China wurde der bronzene Olympiagastgeber von London 2012, Großbritannien (269,752) diesmal Vierter, vor den USA (268,560), die wie in London vor 4 Jahren Fünfte wurden.
Überhaupt als Männerriege erstmals für Olympia qualifiziert erzielte Gastgeber Brasilien auf Anhieb den 6. Platz (263,728), noch vor dem TurnTeam Deutschland, das wie zuletzt in London Siebenter (261,275) wurde.
Nach Verletzungsausfall eines Mannschaftsturners blieb der Ukraine, trotz eines genialen Turners, wie Oleg Wernjajew, der aber nur zweimal zum Einstz kam, damit nur der 8. Rang in diesem Mannschaftsfinale.
+++
* JAPAN steigerte sich nach seinem Startgerät Pferd von Durchgang zu Durchgang, glänzte besonders an Spung (46,199) und Barren (46,766) - hier nur noch übertroffen von den Chinesen (47,866) mit dem Tageshöchstwert von YOU, Hao (16,166), die dafür aber überraschende Schwächen an ihrem Startgerät Boden zeigten. Japans Schlussgerät Boden war der dritte Gerätesieg, und der überragende Kenzo Shirai (Tageshöchstwert 16,133) sorgte mit seinen über 20 Längenachsendrehungen in seiner außerirdischen Bodenkür am Ende für die verdiente Goldmedaille!
* RUSSLAND bejubelte Silber, war beste Nation an den Ringen und zweitbeste an Pferd und Sprung, offenbarte vielleicht nur am Reck ein paar inhaltliche Defizite , blieb aber - außer Beljawski's Schritt außerhalb der Bodenmatte, fast fehlerlos! Lohn für beherrschte Schwierigkeiten - Silber, wie schon mal 2000 in Sydney.
* CHINAS Männer, zuletzt zweimal Olympiasieger, gaben sich enttäuscht über Bronze: Sie boten zwar von allen Teams in der Summe die schwierigsten Inhalte an (durchscnittlich 6.62 aller 18 Übungen!), konnten die Qualität aber nur an den Ringen und besonders eindrucksvoll am Barren umsetzen. Durch zuviele Stabilitätsfehler an Boden, Pferd und Sprung zogen sie letztlich im Medaillenkampf den Kürzeren!
* Großbritanniens Paradegerät war - trotz eines Absteigers von Louis Smith - das Pferd: Beste Nation, höchster durchschnittlicher Schwierigkeitsindex (6.96), dank der Superübung eines Max Whitlock (15,400). Inhaltliche Schwächen an den Ringen und im Vergleich zu Medaillenkandidat China auch am Barren, ließen aber diesmal nicht mehr als Rang vier zu!
* Die USA-Riege fehlte diesmal ein "Durchreißer"! Zwar alles gut, alles durchschnittlich, nur an Sprung und Barren schafften sie mit jeweils dem drittbesten Nationenwert Anschluss - Danell Leyvas Recksturz aber, nach dem Konterhecht, besiegelte dann das Endergebnis: Rang 5, so wie zuletzt in London (2012) und 1996 (Atlanta). Ihre Silbermedaille (Athen 2004) ist eben auch schon 12 Jahre her ...!
* Brasilien war der erfrischende Neuzugang in der "Olympic Family" im Männerturnen: Zum ersten Male überhaupt qualifizierte sich eine südamerikanische Männerriege für die Olympischen Spiele und erreichte gar auf Anhieb das Mannschaftsfinale, und wie: An Pferd, Ringen und sogar am Reck waren sie besser als die deutschen Männer; am Reck sogar besser als die Russen und die USA - summa summarum +2,5 Punkte vor Team Deutschland und ein erstaunlicher Rang 6!
* Die deutsche Riege, die den verletzten, sicheren Mehrkämpfer Andreas Toba vermisste, turnte solide durch. Auch wenn Andreas Bretschneider nicht erneut bei seinem waghalsigen Element Kovacs-Salto + Doppelschraube = "Bretschneider" abgestürzt wäre - viel mehr eh' wäre nicht drin gewesen: Substanziell reichten die Inhalte an mindestens 4 Geräten nicht an die Top-Nationen heran, nur Barren hob sich etwas ab (5.) und Reck wäre etwas mehr möglich, Stabilität vorausgesetzt! Dochdie Topnationen machen hier 1,3 bis 1,5 Punkte mehr: im Schitt ihrer Schwierigkeitsindizes liegen sie auch einen ganzern Punkt höher!) Glanzleistungen vollbrachten Marcel Nguyen, der erneut und als einziger den vollen Mehrkampf turnen musste, 15,466 am Barren turnte und Youngster Lukas Dauser, der mit dem Höchstwert an den Holmen von 15,500 glänzte (- aber auch da turnten eben schon 7 Athleten bessere Werte...)!
Und wieder staunte die Welt über diesen "Mr. Zuverlässig", Fabian Hambüchen, der bei seinen vierten Olympischen Spielen, nicht nur wieder der Stabilisator des Teams war, sondern am Reck, gemeinsam mit dem Chinesen Zhang, Chenglong und dem Briten Nile Wilson den Gerätehöchstwert am Reck von 15,666 ablieferte.
Mit Spannung wird das abschließende Reckfinale erwartet, mit ihm, bei seinen letzten Olympiaauftritt, seinem vierten olympischen Reckfinale einer unvergleichlichen Karriere ...!
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* Samstag, 06. August
♦ Qualifikation, Männer |
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* Gruppe 3 / Endstand (UKR, SUI, CHN, RUS; MX1, MX2)
China und Russland drängten sich, wie erwartet, ins bis dato Führungstrio nach Durchgang zwei hinein, ohne dass man die marginalen Teamwerte überbewerten sollte:
CHINA vor USA, RUSSLAND, JAPAN und GROSSBRITANNIEN sind erneut die Medaillenkandidaten und liegen aber nur 2,3 Punkte auseinander. Wer welche Medaille unter Finalbedingungen erreicht (3 Turner/Gerät, o h n e Streichwert) entscheidet am Montag die Tagesform.
Ob das grandiose brasilianische Überraschungsteam auf Rang 5 (- nur 0,6 Punkte hinter den Briten), das als erstes südamerikanisches Land bei den Männern die Finalrunde erreicht (Frankreich draußen, Rumänie nicht dabei) eine ähnliche Leistung wiederholen kann, gar zu einer Medaille greift, käme einer Sensation gleich, aber - nichts scheint unmöglich.
Auch nach 24-jähriger Team-Abstinenz der Schweizer schien es nicht unmöglich: Nach dem 6. Rang zur WM 2015 in Glasgow und dem Gewinn von Bronze zur EM 2016 in Bern sollte es doch ein realistisches Unterfangen sein. Doch fünf Stürze und weitere Patzer waren dann doch zuviel des "Schlechten", um sich unter den besten acht Nationen platzieren zu können: Rang 9.
Zu den glücklichen deutschen Männern, die durch ihren "Helden von Rio", Andreas Toba, der trotz Kreuzbandabrisses (!) für sein Team am Pferd noch die höchste Wertung ins Protokoll brachte, und die damit Finalqualifizierung absichern half (8.), fehlten den Eidgenossen am Ende nur -1,256 Punkte ...
Die wahrhaftigen Könige des modernen Turnens!
Es war dies auch ein Traumwettbewerb des europäischen Ausnahmeturners Oleg WERNJAJEW (UKR), den man wohl schon vor dem Mehrkampffinale auf eine Stufe mit Turnwunder UCHIMURA stellen kann
Im Mehrkampf unglaubliche 91,964 Punkte !!
Am Barren Höchstwert des Tages (16,166) - alle anderen Geräte über 15 Punkte, außer am Boden ( "nur" 14,833). Damit schafft nicht nur die Ukraine wieder das Teamfinale, sondern der begnadete Mehrkämpfer steht in weiteren vier Olympia-Gerätefinals: Bester am Barren (- Marcel Nguyen verpasst hier als 11. nur um 0,034 Punkte die besten Acht!); 5. am Pferd, und jeweils 7. an Sprung und Reck. Er kann d e r Turner diese Spiele werden!
Damit wiesen sowohl er, als auch Kohei Uchimura nach, dass in den komplexen technischen und athletischen Grundlagen des Mehrkampfes an allen Geräten die Zukunft des modernen Kunstturnens liegen muss, und nicht in einer weiter zu forcierende Spezialisierung der Einzelgeräte. (Danach sollten alle Strategien des Weltverbandes betreffs Wertungs- und Wettkampfmodi vorrangig ausgerichtet werden!)
Man achte deshalb auch erstrangig auf d i e s e wahrhaftigen Könige des modernen Gerätturnens, auch wenn Fabian HAMBÜCHEN nun als hoffnungsvoll Führender am Einzelgerät Reck bei seiner 4. Olympiateilnahme (- nach Andreas Wecker erst der zweite deutsche Turner, dem dies gelang!), Medaillenhoffnungen hegt: Der 28-jährige Ausnahmeathlet war als 9-maliger Deutscher Rekord-Mehrkampfmeister zwischen 2005 und 2015 bis eben auch noch ein solch' bewundernswerter Allrounder!!
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* Gruppe 2 (GBR, FRA, USA, GER; MX5, MX4)
Die USA-Riege übertrumpfte Japan in der zweiten Gruppe noch um einen guten Punkt und ist sicher wieder im Medaillenkampf vorn zu erwarten. Erwartet stark Olympia-Dritten (2012) britischen Männer, nur ca. 0,6 Punkte hinter Japan auf Rang drei, gefolgt vom Überraschungsteam Brasilien, das sich auf einen erstaunlichen, zwischenzeitlichen Rang vier platzierte und damit erstmals und definitiv das Achterfinal erreicht hat. Alle Plätze danach, sind aber vor der letzten Gruppe noch offen!
Um den Finaleinzug mussten die deutschen Männer zu diesem Zeitpunkt noch bangen, deren Vorkampf sich zu einem Drama gestaltete:
Gleich im ersten Durchgang, und ausgerechnet an seinem Hoffnungsgerät Reck, stürzte Andreas Bretschneider bei seinem Kovacs, gehockt + 2 Schrauben ab - aus der Traum vom Olympiafinale für den Mann, der eigentlich eine der spektakulärsten Reckübungen anzubieten vermag.
Fabian Hambüchen dagegen turnte am Reck wieder wie ein Uhrwerk, mit vollem Risiko und setzte sich mit 7.3 (!) Schwierigkeit und 15,533 Punkten an die Wertungsspitze und kann hoffnungsvoll Richnung Reckfinale blicken, übertraf er doch damit den Briten Nile Wilson und sogar Olympiasieger Epke Zonderland!
Ob die 15,466 Punkte für Marcel Nguyen (5.) am Barren zum Finaleinzug reichen, werden wohl erst die Athleten der 3. Gruppe entscheiden.
Dann aber das Drama: Toba, der Held von Rio!
Bei einer unglücklichen Landung in seiner ersten akrobatischen Reihe am Boden (2. Gerät) verdrehte sich der Deutsche Mehrkampfmeister Andreas Toba (Foto, rechts) das rechte Knie: Kreuzbandriss, die erste Diagnose...!
Zum Erstaunen aller trat er aber am Pauschenpferd wieder humpelnd auf's Podium, bestieg doch tatsächlich den Gaul und - ... turnte dort die beste Übung der deutschen Männer an diesem Tag, an diesem Gerät...!! Chapeau!
Fassungslosigkeit bei den Experten und im Publikum ob dieser Energieleistung und mentalen Stärke dieses Mannes (- ... schon sein Vater Marius Toba, Olympiafinalist Ringe 2000, Sydney war so ein "harter Hund" ...!). Dieser mentale Husarenritt rettete dem Team +0,8 Punkte, die im Kampf um den Finaleinzug noch von größter Bedeutung sein könnten. Auf alle Fälle riss er damit seine Teamkollegen unwahrscheinlich mit ...!
Mit seinem kämpferischen Einsatz erinnerte der Hannoveraner an den "Helden von Mexiko 1968, Willi Jaschek, der damals ebenfalls verletzungsbedingt, nach einem Riss der Achillessehne am Boden, mannschaftsdienlich unter Schmerzen weiterturnte ...!
Hätten die Franzosen an ihrem letzten Gerät Boden nicht so versagt, hätte das für Team Deutschland aber schon hier das vorzeitige Aus bedeuten können ...! Platz 5, vor der letzten Gruppe!.
Das traurige Missgeschick des Andreas Toba's ist einer der traurigen Momente der Tage in Rio:
Tobas sensationeller Einsatz könnte so aber noch von außerordentlicher Bedeutung werden, denn in der 3. und letzten Gruppe (- siehe oben) kamen noch China und Russland sowie die Ukraine und auch die ehrgeizige Schweizer Riege könnte den deutschen Turnern den Weg ins Mannschaftsfinale noch verbauen. ... die dritte Qualifikationsgruppe des Abends in Rio sollte darüber entscheiden!
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* Gruppe 1 (JPN, BRA, KOR, NED; MX3, MX6)
Topfavorit Japan mit Superstar Kohei Uchimura musste bereits in der ersten Vormittagsgruppe ran, legte mühelos vor und setzte mit 269,294 Punkten die erste Duftmarke. Uchimura kam - trotz eines Reckabsturzes - als bislang einziger Turner über die 90-Punktegrenze: = 90,498 und setzte sich als erneuter Goldfavorit des Mehrkampfes in Szene. Dazu schaffte er letztlich aber nur das Finale am Boden (15,537), denn am Barren fiel er nach der 3. Gruppe noch raus.
Zwei Finalplätze errang dagegen Schraubenkönig Kenzo Shirai (Boden: 15,333; Sprung: 15,283). Die vierte japanische Finalchance wird sicher Ryohei Kato wahrnehmen, der am Barren 15,500 erreichte und nach dem Reckabsturz von Uchimura dort knapp am Finale vorbeischlitterte ...
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