22. August 2008  
Beijing, Köln  
Gerätturnen

Kölner Turnerin Chusovitina als deutscher TV-QuotenfrauLI NING Stiftung spendete 20.000 Euro

Chusovitina als TV-Quotenhit !!
Und schon wieder ist das Kunstturnen - neben der olympischen Eröffnungszeremonie, Reiten und Frauenfußball - auf das größte Interesse gestoßen.
Die höchste Einschaltquote bei ARD und ZDF erzielte der Finalauftritt der Kölner Turnerin Oksana Chusovitina am vergangenen Sonntag.
Den Sprung der 33-jährigen Ausnahmeathletin vom "Turnteam Toyota Köln" verfolgten gegen Mittag mitteleuropäischer Sommerzeit ca. 4,86 Millionen Zuschauer im ARD-Programm, das sind in der deutschen Quotenstatistik 41 Prozent!
Seit sie vor nunmehr 17 (!) Jahren mit dem Gewinn des WM Titels 1991 in Indianapolis am Boden und der Olympia-Goldmedaille des letzten sowjetischen Turnteams  der olympischen Geschichte 1992 in die Weltelite eintrat ...

... heiß begehrte Autogramme, kennt man doch Oksana Chusovitina weltweit als eine der dominierenden Persönlichkeiten der olympischen Geschichte!

... weisen Oksana Chusovitina bei ihrer 5. Olympiateilnahme - als eine der herausragendsten Persönlichkeiten der olympischen Geschichte aus:

480 Millionen sahen sie allein in China...!
Zudem wurde ihr in Peking eine große Ehre zuteil:
Sie wurde in die größte Talk-Show des chinesischen Fernsehens eingeladen, die regelmäßig 480 Millionen (!!!) Zuschauer sehen.
Die Lebensgeschichte der 33-Jährigen Turnerin und das Schicksal ihres einst leukämiekranken Sohnes Alisher haben die Chinesen bewegt. Oksana dürfte damit nicht nur die erfolgreichste deutsche Turnerin dieser Spiele sein, sondern auch die mit der größten Publikumsreichweite...

Olympiasieger Li, Ning
- heute ein erfolgreicher Geschäftsmann

Das Geld soll der weiteren Behandlung von Chusovitinas Sohn zugute kommen, der gegen die Erkrankung an  Blutkrebs erkrankt war.
Von den deutschen Medien oft als „Turn-Oma“ diskreditiert, kämpfte die 33-jährige Mutter bei den Olympischen Spielen in Beijing mit Sportlerinnen um die Medaille, die oft nur halb so alt sind wie sie.
Über die großzügige Spende von Li Ning, den sie bereits 1992 in Barcelona persönlich kennen lernte, sagte Chusovitina, " ... es ist für mich wie ein Wunder!"

Oksana, kurz nach ihrem Erfolg mit ZDF-Co-Kommentator Ronny Ziesmer im National Indoor Stadium in Beijing

Auch Kunstturner Fabian Hambüchen lockte viele Sportinteressierte vor die deutschen Fernseher:
Seine Reck-Übung im Finale an den Geräten sahen in der ARD  am Dienstagmittag 4,78 Millionen Zuschauer.
Dabei wurde mit 45,1 Prozent der höchste Marktanteil bei der Übertragung eines Wettkampfes erzielt, wie ein Sprecher sagte.

Was weltweit als telegener Quotenbringer gilt - übrigens längst nicht nur bei Olympia - hat es im medialen Sportalltag in Deutschland noch immer schwer:
Trotz eines unübersehbaren Hambüchen-Effekts:
* Deutsche Turn-Meisterschaften bekamen - selbst im Olympiajahr nur Platz in Nachrichten-Rubriken überregionaler Programme.
* Wenn überhaupt, kümmern sich bestenfalls regionale Sender vielleicht um Turnereignisse, wenn eigene Sportler am Start sind.
* Die attraktive und jüngste olympische Disziplin Trampolinturnen findet fast gar nicht auf deutschen Bildschirmen statt.
* Bei Olympia verstiegen sich die ZDF-Autoren der Rubrik "Hart aber unfair" sogar zu einer absolut gar nicht lustigen Verwendung einer Sturz-Sequenz der Olympiasiegerin Anna Dogonadze ... 
Mit Kenntnis der wahren Hintergründe einer - wie Chusovitina ebenfalls heraussragenden Weltpersönlichkeit des Sports - die trotz ihrer gesundheitlichen Probleme das olympische Finale erreichte, hätten sie vielleicht auf dieses Sujet verzichtet - wie gesagt: Kenntnisse darüber vorausgesetzt und: absolut nicht "T O L L"!
* E. Herholz; gymmedia