Johanna Quaas: ... simply the best! |
Die laut "Guinnessbuch der Weltrekorde" (Ausgabe 2012) älteste Wettkampfturnerin der Welt, die Hallenserin Johanna QUAAS, bestritt heute in Cottbus "definitiv ihren letzten Turn-Wettkampf" (- was ihr aber kaum jemand glaubte ...!) und ließ - wenige Tage vor ihrem 88. Geburtstag - in der Altersklasse der 75(!)-Jährigen - mit einem erneuten Sieg die gesamte und wesentlich jüngere Konkurrenz hinter sich!
"Das heißt aber absolut nicht, dass ich nun plötzlich aufhöre zu turnen oder aktiv zu sein", so die agile Alterssportlerin im ARD-Fernseh-Interview. "In einzelnen Teilen turne und trainiere ich meine Übungen weiter, aber es muss nicht unbedingt mehr für Punkte oder eben im Wettkampf sein! ... bei Meisterschaften aber, ist wirklich Schluss!"
Es war 1982 beim Harzer Bergturnfest in Blankenburg, als die ehemalige Hochschullehrerin und Trainerin mit damals schon 56 Jahren wieder die eigene Wettkampftätigkeit aufnahm. 1983 wurde sie in Leipzig erstmals Turnfestsiegerin. Es folgten ungezählte Wettkämpfe und zumeist Siege in ihrer jeweiligen Altersklasse. Als zur Jahrtausendwende der Deutsche Turner-Bund wieder Deutsche Meisterschaften auch für Seniorensportler zuließ, gewann sie bis 2010 insgesamt 11 Mal in Folge den Titel und war dabei meist ein ganzes Jahrzehnt oder mehr älter als ihre Konkurrenz.
... u. a. auch mit dieser Barrenübung begeistert die 88-Jährige Ausnahmesportlerin Johanna Quaas weltweit Millionen Youtube-Besucher
(www.gym-tube.com )
Im September 2012 wurde sie in London ins "Guinnessbuch der Weltrekorde" aufgenommen und erzählte dort über ihre 30 Jahre Wettkampftätigkeit als Seniorensportlerin als nunmehr "älteste Wettkampfturnerin der Welt":
* GYM-video: --- Johanna Quaas in London 2012:
Heute in Cottbus war das ein besonderer Wettkampf, das 28. Cottbus-Memorial 2013: "Hier gedenken wir derer, die nicht mehr dabei sind und ehren jene, die sich bis ins hohe Alter durch Turnen am Gerät fit und alltagstüchtig halten!" - so einer der Erfinder und langjährigen Organisatoren, Helmut Wetzel, den die Turnwelt als "Paarturner im Showteil des Challenge-Cups 2012 kennen lernte, als er als 70-Jähriger mit Johanna synchron turnte über Youtube dann die "digitale Weltkarriere" von Johanna begann ...!
Johanna Quaas' Leistungsfähigkeit, besonders aber ihre Lebenseinstellung und -philosophie fand dann über die modernen Medien Millionen Bewunderer in aller Welt. Letzten Monat begeisterte sie in einer Live-Sendung in Buenos Aires ganz Lateinamerika, trat während der letzten Turn-WM in Antwerpen fürs belgische Fernsehen in Aktion. Im Frühjahr agierte sie als Turnfest-Botschafterin in Mannheim.
Momentan plant ein rumänischer Sender im Dezember ihren Live-Auftritt in Bukarest, und müht sich um ein Zusammentreffen mit Turn-Ikone Nadia Comaneci. Es liegen für dieses Jahr noch TV-Einladungen und Anfragen für die reisefreudige Turnerin zu weiteren Live-Sendungen nach Istanbul, Honkong, Stockholm und vom japanischen Fuji-TV vor. NBC New York müht sich momentan um die Weltrechte an ihren lebensbejahenden Aktivitäten. TV-Macher Wolfgang Rademann schreibt sogar schon an einer Idee mit Turn-Oma "Hannchen" auf einer der ZDF-Traumschifftouren im kommenden Jahr....
Eleganz mit 87 Jahren: |
Aber: Abschied vom Wettkampfsport heißt für Johanna noch längst nicht Ende ihre Action-Zeit! Tägliches Training - manchmal sogar zweimal am Tag, bleibt weiterhin freudvolle Plicht, "... wenn es hier und da auch manchmal schon tüchtig zwickt und zwackt!" Zur Kür gehören nun eben ein paar mediale Auftritte mehr: "Das tue ich vor allem, um dem Gerätturnen mehr Beachtung zu verschaffen. Das ist nämlich nicht nur für Kinder oder Leistungssportler gut, gerade, wenn man es altersgerecht dosiert, eben auch für uns ältere Jahrgänge.
Wie heißt es doch so schön: Turne, turne, turne! Von der Wiege bis zur Urne...!"
(c) gymmedia / - ehe -
** Die äußerst turn-freundliche "Lausitzer Rundschau" widmete Johanna Quaas einen großen Artikel:
► Ihre letzte Kür!
der natürlich heute bereits in den Wandelgängen des Meisterclubs SC Cottbus aushing - letzterer übrigens hatte seine komplette Hallenausstattung den Freizeitsportlern zur Verfügung gestellt!
In einem ARD-Interview sprach die agile Seniorensportlerin über ihre aktuelle Situation und dass ihr letzter Wettkampf keineswegs einen generellen Abschied vom Aktivsein bedeute ...:
* GYM v i d e o --:
> www.gym-tube.de
28. Cottbus-Memorial 2013
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Insgesamt 107 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 37 Vereinen zählten die Organisatoren. Leider fehlten diesmal die Westvereine komplett, "... was wir unbedingt wieder ändern wollen!"- so TSV 1861-Ehrenpräsident Helmut Wetzel, an dessen Seite Simone Gypser und Susanne Söllenböhmer alle Fäden der Veranstalter souverän in den Händen hielten.
Die "GYM-City" Cottbus verfügt über ein gesundes Turngefüge verschiedener Ebenen, das vom Challenge Cup der internationalen Superstars, über den 9-fachen Deutschen Meisterclub SC Cottbus, ein traditionelles internationales Juniorenturnier, bis eben hin zu diesen besonderen Senioren-Sportlertreff reicht. Kaum eine andere deutsche Stadt kann auf solche komplexen, gewachsenen Turnstrukturen verweisen!
Sohn Michael und Ehefrau Sabine Köste überreichten den 'Köste Pokal" an Wolf-Dieter Kersten aus Freital. |
Sehr würdevoll geriet eine Ehrung der besonderen Art:
Alle Teilnehmer gedachten des im Vorjahr überraschend verstorbenen Leipziger Turn-Olympiasiegers Klaus Köste, der auch als Turnfestsieger und Deutscher Seniorenmeister seiner Sportart bis zuletzt treu geblieben war. Die Leipziger Turnerin aus seiner "Akademischen Turnriege", Sabine Branser, fand dazu bewegende Worte in Erinnerung an diesen großen deutschen Turner.
Einen seiner internationalen Pokale stifteten Ehefrau Sabine und Sohn Michael Köste als besonderen Wanderpokal: Dieser soll jährlich an jemanden überreicht werden, der nach einem schweren Schicksalsschlag sich wieder zurück ins Leben gekämpft hat. Als erster derart Geehrter bekam der langjährige Freizeitturner Wolf-Dieter Kersten vom TV Stahl Freital diesen besonderen "Köste-Pokal", der nach einer schweren Wirbelsäulenverletzung sich wieder schrittweise zur "Alltagstauglichkeit" zurückgekämpft hat! Eine ungewöhnliche, starke und sehr emotionale Art der Ehrung in Sportlerkreisen, die zutiefst im Sinne des verstorbenen Ex-Athleten Klaus Köste ist.
Insgesamt zeugte die gesamte Atmosphäre dieses besonderen Cottbuser Memorials mit seinen menschlichen und kulturell-sportlichen Akzenten vom hohen Wert des aktiven Gerätturnens in allen Altersbereichen und sollte künftig eine wesentlich höhere gesellschaftliche Wertschätzung in Zeiten z. T. erschreckender Bewegungs- und Geistesarmut erfahren.
* ERGEBNISLISTEN:
► Frauen, Wettkampf 1; ► Frauen, Wettkampf 2
► Männer, Wettkampf 1: ► Männer, Wettkampf 2
Das besondere Element
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Ein spezieller Gag des Gastgebers ist immer die Ausschreibung eines besonders originellen, selten geturnten oder fast vergessenen Turnelements, woran sich die Memorialteilnehmer in einem Sonderwettbewerb versuchen können.
Diesmal war es die "K n i e w e l l e" und deren Versuche sahen so aus ...:
* GYM - v id e o ---:
> www.gym-tube.de