19. September 2009  
Berlin  
Gerätturnen

Hambüchen auch bei zweiter Championstrophy vorn

Europameister contra Vize ...!!
Unter dem Jubel der gut 3.000 Zuschauer in der Berliner Max-Schmeling-Halle gewann Mehrkampf-Europameister Fabian Hambüchen (Niedergirmes) auch die zweite der vier Veranstaltungen in diesem Jahr.
Mit 91,575 Punkten verwies er seine stärksten Konkurrenten, den Russen  Maxim Dewiatowski (Europameister 2007), der am Reck patzte, deutlich auf Rang zwei, gefolgt von dem jungen britischen Vize-Europameister 2009, Daniel Keatings, der bis zur Halbzeit sogar führte, aber nach einigen Barrenproblemen und einer Sicherheitsübung am Reck mit 88,475 den dritten Rang belegte.
Hinter Enrico Pozzo (ITA; 87,725) und Tim Hagerty (USA;87,475) bestätigte Helge LIebrich (TSV Süßen) seinen Einsatz mit einem engagierten Mehrkampf (86,875) und zeigte sich am Ende mit seinem 6. Platz voll zufrieden...

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Maxim Dewiatowski und sein Trainer Alexander Zimmermann aus Leninsk-Kusnezk

Überraschend weniger Zuschauer als erwartet (ca. gut 3.000 statt der angegebenen 5.000; vielleicht war es auch die Preisvorgabe der Schwäbischen Veranstalter, mit bis zu 30,- € /Ticketpreisen), machten allerdings dieses Defizit durch enorme Stimmung wieder wett, denn immerhin gab hier der aktuelle Mehrkampf-Europameister von Mailand, Fabian Hambüchen erstmals seine Visitenkarte ab. Exakt in der Stelle, wo in gut 1 1/2 Jahren die übernächsten Europameisterschaften stattfinden sollen, traf er auf ein durchwachsenes Feld von fünf europäischen Konkurrenten, von denen letztlich am Ende nur noch ein Trio um den Sieg stritt.
Denn von vorn herein stand fest, dass weder der Italiener Enrico Pozzo (4.), noch der US-Amerikaner Joseph Hagerty, (Rang 8 der US-Meisterschaften) und auch nicht der sich überraschend für diesen Wettkampf qualifizierte Deutsche Helge Liebrich, das Potenzial auf Sieg oder Spitzenplätze hatten. Trotzdem muss man dem 21-Jährigen Helge Liebrich, der aus Süßen stammt, vom Berliner Boden-Olympiasieger Roland Brückner dort einst entdeckt wurde und jetzt in Stuttgart bei Anatoli Jarmowski und Valeri Belenki trainiert wird, allerhöchstes Lob zollen: Ein nahezu fehlerloser Wettkampf (kleiner Patzer Sprung), den muss man eben erst einmal machen!

Nikki Böschenstein: ... kurz danach, 'entschärfte' er sich am Pauschenpferd

Seine schärfsten Konkurrenten dagegen büßten Boden ein:
- Keatings vergriff sich am Barren beim Übergrätschen, wurde weich im Handstand und musste laufen ...
... Dewiatowski überstach am Reck Adler- 1/2 Drehung, dann Zwischenschwung und weiterer Punktabzug.

Rückschlüsse auf die im Oktober bevorstehende Weltmeisterschaften ließ diese Wettkampf nicht zu. Das geben weder Starterfeld noch Wettkampfcharakter her. In erste Linie war es eine Show, die - ein wenig zaghaft noch - aber die Medien doch wieder entdeckt zu haben scheinen (ZDF mit ca 45 Minuten und >> live beim Reck !!).