Volker Rath |
Da bekam er schon feuchte Augen, der einstige ARD-Sportreporter, Kunstturn-Experte und "Sport-im-Dritten"-Moderator Volker RATH, als ihn heute zu seinem 70. Geburtstag einige seiner ehemals engsten Mitarbeiter besuchten:
So gratulierten ihm DOSB-Vize-Präsident und Ex-Weltmeister Eberhard Gienger, der ehemalige DTB-Pressechef Wolfgang Staiger und SWR-Reporterkollege Holger Kühner, allesamt in persönlicher Freundschaft und menschlicher Beziehung verbunden mit ihrem ehemaligen Mitstreiter ...
So war Volker Rath z. B. Moderator der allerersten Sendung "SPORT IM DRITTEN", die am 1. Januar 1978 auf Südwest 3 ausgestrahlt wurde, damals mit Redakteur Günter Wölbert und Regisseur Manfred Nägele ...
Geburtstagsrunde im 'betreuten Miteinander':
v.r.n.li.: Der Jubilär Volker Rath, Holger Kühner, Wolfgang Staiger, Eberhard Gienger
.... und in Erinnerung auch an einen Journalisten der zu den herausragenden Kollegen einer langsam auszusterben drohenden Zunft engagierter und streitbarer Fachreporter des scheinbar flüchtigen TV- bzw. Funkmediums gehörten, die auf der Basis profunder und verinnerlichter Kenntnisse über die zu reportierenden Sachlagen des Sports und der Gesellschaft nämlich sich e i g e n e Standpunkte, Haltungen und Urteile erlauben konnten!
Als der streitbare SDR-Reporter im Jahre 1994 vom damaligen DTB-Präsidenten Prof. Dr. Jürgen Dieckert nach der Dortmunder Turn-WM mit der hohen Ehrung des "Jahnbriefes" überrascht wurde, geschah dies für einen Mann, der sich besonders auch für das damals medial oft geschundene Kunstturnen einsetzte - eben weil er sich mühte um Zusammenhänge, mehr wusste als die Öberflächlichkeit des oft laut tönenden, flüchtigen Umfeldes.
Dieser Volker Rath, das war schon einer, der nicht " ... vor dem Phönixthrone kniete...", der den aufrechten Gang bevorzugte, auch wenn er manchmal jenen, die sich nicht mühten, ein wenig grandig vorkam:
Unvergessen bleibt seine Zivilcorage, als er einer der damals üblichen, oberflächlichen Vernichtungs-Moderationen des früheren WDR-Chefs Heribert Fassbaender zur Dortmunder Turn-WM 1994 als ARD-Reporter aus der Westfalenhalle auf dem Sender und live h e f t i g s t widersprach ...:
Volker RATH (1994): |
"Soviel Unsinn, wie in den letzten Wochen über das weibliche Kunstturnen gesagt und geschrieben wurde, habe ich niemals in meiner 30-jährigen Erfahrung als Reporter in diesem Bereich gehört und gelesen. Für mich ist dies ein weiterer Beweis dafür, wie mit Halbwissen, Oberflächlichkeit und Arroganz, falscher Betroffenheit und Pseudomoral ein zweifellos ernstes gesellschaftliches Problem zerredet und manipuliert wird. Ein Problem, das doch keineswegs auf den Sport beschränkt ist und im sportlichen Bereich keineswegs auf das weibliche Kunstturnen allein."Das sage erst mal einer, öffentlich, auf einem öffentlich-rechtlichen Kanal, gegen den Mainstream der damaligen Zeit!
... das war's dann auch als ARD-Live-Reporter, zumal der DTB seine TV-Rechte ans private DSF verkaufte, das sich dann ab 1995 temporär dem Kunstturnen widmete ...
Als Gesicht des Südens war Volker Rath, der auch ein ausgewiesener Fachreporter für Leichtathletik und Handball war, der selbst gespielt und in früher Jugend im Verein der Wied-Brüder (TSV Stuttgart-Münster) auch geturnt hatte, dem Publikum auch als Moderator von "Sport im Dritten" bekannt, später, bis zu seiner Pensionierung, dann in Hörfunkprogrammen von SWR 4.
In einer gepflegten Kursana-Wohnanlage mit stilvollem Ambiente betreuten Wohnens in der Nähe Stuttgarts, empfing der Jubilar am Sonntag seinen Besuch sichtbar glücklich und mit feuchten Augen, vor allem, als er sich Eberhard Giengers Handflächen - wie in alten Zeiten - ob vermeintlich noch vorhandener Turn- Hornschwielen zeigen ließ...
Ex-DTB-Pressechef Wolfgang Staiger, der Volker Rath - der selbst kaum noch familiäre Angehörige und keine Kinder hat - sehr oft besucht, brachte es auf den Punkt:
" Dieser Nachmittag, mit dieser Runde, hier bei Volker Rath, hat mir gezeigt, was Sport im Leben eigentlich ist und sein muss: Ein verbindendes, zutiefst menschliches Element...!"
* Eckhard Herholz
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