23. Juli 2016  
Chemnitz, GER  
Gerätturnen

Deutlicher Sieg der deutschen Turnerinnen beim letzten Olympiatest

Zwei Wochen vor den XXXI. Olympischen Sommerspielen gewann die Olympiariege der deutschen Turnerinnen in der Richard-Hartmann-Halle zu Chemnitz in ihren letzten Olympiatest gegen die ebenfalls für Rio qualifizierte Equipe Tricoloré aus Frankreich mit deutlichem 6,6-Punkte-Vorsprung (174,250 : 167,950). Das nach den verletzungsbedingten Absage der Belgierinnen und dem Rückzug einer kompletten Nationalriege der Rumäninnen gebildete Mixed Team - bestehend aus Turnerinnen von Rumänien (Iordache, Ponor), Venezuela (Lopez), Österreich (Ecker) und Deutschland (Grießer) - kam hinter den Französinnen auf Rang 3 (166,80). Die für Rio nicht qualifizierten Schweizerinnen wurden Vierte (165,50), angeführt allerdings von ihrem Star, Giulia STEINGRUBER, die mit 58,050 Punkten beste Mehrkämpferin wurde. Vor der stimmgewaltigen Kulisse einer ausverkauften Wettkampfhalle entsprechen gefeiert, wurde Lokalmatadorin Pauline Schäfer Zweite mit 57,300 Punkten, gefolgt von der Stuttgarterin Elisabeth Seitz (57,150 und Newcomerin Tabea Alt (56,75, die sogar noch die beste Französin, Marine Brevet (56,750) auf Distanz halten konnte ...

Deutsche Turnerinnen bei der Ansprache ihrer Cheftrainerin Ulla Koch (re.) vor dem Länderkampf in der Hartmann-Halle Chemnitz.
(c) DTB

Zur Freude des gastgebenden TuS Chemnitz-Altendorf war die Richard-Hartmannhalle ausverkauft, genießt doch das beste Leistungszentrum Mitteldeutschlands hier einen guten Ruf. Ihre Akteure sind gut bekannt und werden auch durch die regionale Presse der Öffentlichkeit stets bestens und ausführlich vorgestellt, so dass die Stimmung auf den Länderkampfrängen entsprechend Spitze war ...!
Zufriedene Gesichter gab es auch im deutschen Team bei Trainer Robert Mai, der den Stuttgarter Teil (Seitz, Alt, Bui) betreute und bei Gabi Frehse, die in Chemnitz für Sophie Scheder und Pauline Schäfer verantwortlich zeichneten, denn: Diese beiden Zentren stellen im Verhältnis 3 : 2 die deutsche Olympiariege in Rio.
Auch Bundestrainerin Ulla Koch war insgesamt nicht unzufrieden mit dem Leistungsbild dieses Länderkampfes, das sich ihr 2 Wochen vor Olympiastart bot, auch wenn es hier und da noch ein paar Unsicherheiten gab:
So gelang Pauline Schäfer am Balken (14,700) zwar ihre Kreation, der "Schäfersalto-seitwärts" und wurde auch entsprechen bejubelt, aber einige Unsicherheiten und Wackler ließen noch Reserven erkennen, die in der verbleibenden Zeit des Feinschliffs der Übungen aber sicher abstellbar sind. Immerhin blieb sie, mit gleichem Schwierigkeitsindex, noch vor der inzwischen 28-jährigen Rumänin Catalina Ponor (14,500), die hier an drei Geräten (- außer Barren) antrat. Ihr Olympiasieg (2004) und ihr EM-Titel am Balken (200&) liegen allerdings schon mehr als ein Jahrzehnt zurück ...!
Sophie Scheder musste an ihrem Spezialgerät Barren (- mit höchstem Schwierigkeitswert: 6.6) eine kleine Unsicherheit nach dem Überflug kaschieren, was ihr sicher einen halben Punkt gekostet haben mag, tat dies aber mit Cleverness und sichtbarer Wettkampferfahrung (- 15,250).
Den Höchstwert erzielt an den Holmen die Stuttgarterin Elisabeth Seitz mit einer sehenswerten Übung (6.6  = 15,300).
Mehrkampf-Europameisterin und Sprungspezialistin Giulia Steingruber (SUI) setzte am Sprungtisch auch die Top-Marke des Tages (15,350) und glänzte ebenso am Boden (14,750), sicherte sich somit den Einzelsieg, was ihr als olympische Einzelstarterin für die Schweiz und für Rio sicher Mut machen dürfte.
(c) gymmedia / -ehe-

Glückliche Gesichter nach gelungenem Olympiatest!

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