24. Mai 2008  
Berlin  
Gerätturnen

Boy und Tschussowitina gewinnen 1. deutsche Olympiaqualifikation

Vor einer verblüffend großen Kulisse von über 5.000 (!)  Zuschauern im Berliner Velodrom gewann der Cottbusser Philpp BOY die erste nationale Olympiaqualifikation der deutschen Turner.
In Abwesenheit des eine Auszeit nehmenden Fabian Hambüchen verwies er mit 89,550 Punkten den als überaus mehrkampfstark geltenden Saarländer Eugen Spiridonov (87,700) sowie seinen Lausitzer Klubkameraden Robert Juckel (86,200) audf die Plätze.
Mit fast drei Punkten Vorsprung düpierte bei den Frauen die mit 32 Jahren älteste Weltklasseathletin Oksana TSCHUSSOWITINA mit 60,050 die gesamte und im Durschschnitt fast 1 1/2 Jahrzehnte jüngere deutsche Konkurrenz:
Die beiden Tübingerinnen Marie-Sophie Hindermann (57,100) und Kim Bui (57,00) kamen auf die Plätze 2 und drei. Die vom Publikum stark unterstütze einzige Berlinerin Katja Abel, (25) wurde mit einigen Instabilitäten trotzdem noch Vierte ...

Phlipp Boy: ... mit sich und der Welt zufrieden!

... mit dem Highlight seiner Tageshöchstwertung am Reck (15,900) und der dort wiedergewonnen Sicherheit bei seiner Adler-Markelow-Verbindung, wo er " ... auch im Kopf... " wieder die noch zur EM in Lausanne sichtbaren Verunsiicherungen überwunden zu haben glaubt! Immerhin stolze 1,8 Punkte Vorsprung hatte Boy zu dem mehrkampfstarken Eugen Spiridonov.
"Ich möchte gern in Peking neben Fabian Hambüchen der zweite Mehrkämpfer des deutschen Teams sein", wagte Philipp schon einen Blick voraus. Mit seinen 89 Punkten läge er da bereits schon im vorsichtiz zu prognostizierenden Bereich einer Final-Qualifizierung.

 

1. WM-Qualifikation 2008
- Berlin, Velodrom, 24. Mai  -


* M e h r k a m p f, Männer
1. Philipp Boy       (SC Cottbus) 89.550
2. Eugen Spiridonov (TV Bous) 87.700
3. Robert Juckel (SC Cottbus) 86.200


4. Nguyen 86.150, 5. Liebrich 83.550; 6. Schmidt 83.100
7. Wirt 82.050; 8. Taranu 81.900; 9. Fahrig 81.300
10. Bretschneider 76.550; 11. Weber; Viktor 75.300

> Detaillierte Resultate, Mehrkampf, Männer

Derzeit kommt eben niemand aus dem Kreise der nationalen Konkurrenz an dieses Musterbeispiel an professioneller Einstellung heran!
Dass es natürlich mehr als bedenklich ist, dass - pardon - die gesamte übrige, zumeist weit über ein Jahrzehnt jüngere nationale Konkurrenz ihr nicht das Wasser reichen kann, mag, was deren Entwicklungsstand angeht, zwar bedenklich erscheinen, die Anerkennung für diese absolute Ausnahmeerscheinung, die bereits vor 20 Jahren in der UdSSR Landesmeisterin war, drei Jahre später mit 15 Jahren ihren ersten WM-Titel holte, mindert dieses Urteil absolut nicht - im Gegenteil!

Joeline MÖBIUS, Trainerin Gaby Frehse: ... hoch motiviert für die Meisterschaften im heimischen Chemnitz!

Anders als bei den Männern, wo sich bei der letztlichen Nominierung für die Olympischen Spiele 1. zu 2. Olympiaqualifikation wie 40 : 60 % verhalten sollen, sieht die anteilige Bewertung bei den Frauen Berlin : Chemnitz, wie 20 : 80 % vor.
Somit fielen die noch ziemlich häufigen Instabilitäten bei den jungen Damen heute noch nicht so ins Gewicht, so dass die Devise der mit den Leistungen ihrer fünf Mädchen heute recht zufriedenen Chemnitzer Trainerin Gaby Frehse wohl für die nächsten zwei Wochen für alle gilt: " ... Stabilität, Stabilität, Stabilität!"

. ... und lakonischer Kommentar des Ex-Nationalturners Ronny Ziesmer, der hier als journalistischer Beobachter und künftiger Olympia-Co-Kommentator des ZDF am Rande das Geschehens der Männer resümierte: " ... naja, da hatte Bundestrainer HIrsch in früheren Jahren bei vergleichbaren 1. Qualifikationen sicher ein paar Sorgenfalten mehr, als heute. Hier sollte man schon eine schlagkräftige Mannschaft draus basteln können!"
- ehe - / Gymmedia

* ... mehr zu diesem Wettkampf lesen Sie auch in einer thematischen >> GYMmedia-Vorschau mit spezieller Sicht auf die sächsischen und rheinischen Turnerinnen.