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Andreas Bretschneider - sensationelle Doppelschraube im Hocksalto, heute bei der Team Challenge in Stuttgart |
Es ist die eigentliche sportliche Sensation des Tages:
Da dreht ein Sachse in etwa 3 Meter Höhe im freien Raum einen Rückwärtssalto, gehockt und fügt dem noch zwei (!) unfassbare Längenachsendrehungen hinzu. Andreas BRETSCHNEIDER, heißt dieser Mann, der nun realisierte, was selbst ausgewiesene Fachleute für schier unmöglich hielten!
Für dieses Husarenstück in mitten einer an sich schon hochkomplizierten Reckübung stehen dem Athleten dafür weniger als zwei Sekunden zur Verfügung, muss der 65-kg-schwere, in Rotation befindliche Körper "geführt" in den freien Raum und dann sofort "geordnet" an der Stange mit den Händen wieder abgefangen werden, und nur Bruchteile von Sekunden später wirken in der unteren Senkrechten das 5- bis 6-Fache des Körpergewichts, ziehen also 300 Kilopond nach unten, und nicht der Bruchteil einer Sekunde Zeit bleibt da, um innezuhalten: die Reckkomposition muss ja weiter geführt werden, denn die nächsten Schwierigkeiten dieser Eskapaden im Raum folgen ja im Sekundentakt ...! Irre!
Gemessen an so manchen hochgepuschten Schein-Sensationen des sportlichen und medialen Alltages - ist diese Leistung des Nationalturners Andreas Bretschneider von der KTV Chemnitz wahrlich eine beispiellose Sportsensation!
Der 25-jährige Schützling von Ex-Meister Sven Kwiatkowski, Sechster des WM-Finals von Antwerpen (2013) und zweimaliger Challenge-Cup-Sieger, hat es verdient, dass auch sein Name für dieses Element der neuen "H"-Schwierigkeitskategorie (bisger A - G) aufgenommen wird in die Reihe der Konventional-Ausdrücke der Internationalen Wertungsvorschrift, als "Bretschneider-Salto".
Damit würde er sich einfügen als 13. Turner in die Reihe kühner deutscher Erfinder vor ihm, wie z. B. Quast-Drehung, Jäger-Salto, Gienger-Salto, Winkler-Salto am Reck, der Reichert-Salto oder der "Tippelt" am Barren, der Nikolay-Kreisel am Pferd oder zuletzt der "Fahrig" am Boden.
Als erstes Element der neuen Schwierigkeits-Kategorie "H" - damit als das derzeit schwierigste Turnelement - ist die Anerkennung durch den Weltverband bereits zur WM 2014 in Nanning (CHN) erfolgt. Weil aber dieser Challenge-Teamcup hier in Stuttgart gewissermaßen "nur" im Rahmenprogramm stattfand und nicht offizieller FIG-Wettkampf ist, steht die offizielle Namensvergabe des "Bretschneider-Saltos" noch aus. Die Geister streiten sich noch ... verdient aber, hätte der kühne Flieger diese Ehrung in jedem Falle!
(c) gymmedia / - ehe-