Hirsch gab Angriffsdevise aus, Bretschneider wollte Geschichte schreiben ... |
Ein fliegender Sachse in Nanning
Als heute bei den 45. Turn-Weltmeisterschaften der Männer 2014 die 8 besten Teams um Medaillen kämpften, waren China, Japan und USA erste Medaillenanwärter, aber beim WM-Wettkampfmodus bei nur 3 Turnern ohne Streichwert war auch eigentlich mehr möglich! So wollten z. B.die deutschen Athleten, die nach ihrem 6. Platz im Vorkampf nichts verlieren können, volles Risiko gehen! Und so plante - so wie die in Chemnitz trainierende Saarländerin Pauline Schäfer tags zuvor schon ein neues Balkenelement realisierte, nun ein weiterer Chemnitzer Turner, Andreas Bretschneider, am Reck ebenfalls eine Weltpremiere, die dann - erfolgreiches Gelingen vorausgesetzt - später seinen Namen tragen sollte: So wie "Gienger-" oder "Jäger"salto gäbe es dann einen "Bretschneider-Salto" ...
Was ist das für ein spektakuläres Ding, das manche der Experten lange für unmöglich hielten?
Was da schon eine Weile im Internet kursiert, was Andreas Bretschneider mit seinem Trainer Sven Kwiatkowski schon hunderte Male probiert und fast ebenso oft auch "in die Grube gesetzt" hatte, das ist ein Salto rückwärts gehockt, über die Stange - ein Kovacs-Salto also - ja, aber mit zusätzlichen 2 (!) Längenachsendrehungen...!!!
In letzter Zeit ist ihm dieses verrückte Ding immer öfter gelungen, so auch jetzt, im Training in Nanning. Da bejubelten ihn seine Konkurrenten regelrecht!
'Wir gehen volles Risko, unter dem Motto, 'wer nichts wagt, der nicht gewinnt'"!
... und so sah das Element unter Trainingsbedingungen lange v o r der WM aus:
Die Erfolgsqote des Sportsoldaten Bretschneider soll nun schon bei über 75 % liegen!
SPANNUNG war also ist angesagt, am Tag der TEAM-Entscheidung bei den Männer, inklusive im chinesischen Luftraum über der Reckstange, durch den geplanten ersten "KOVACSSALTO MIT DOPPELSCHRAUBE" durch den "fliegenden Sachsen" Andreas Bretschneider ...
Da war der Chemnitzer doch tatsächlich mit der festen Absicht ans Gerät gegangen, das "Ding" zu machen ... turnte, kam runter, und dachte, er hätte es gedreht, das Ding ... (?) ... doch tatsächlich war es nur eine Längenachsendrehung im Salto rückwärts über die Stange ... der Kolman-Salto, eben. Auch sonst waren seine anderen Flugelemente alle ein wenig dicht an der Stange, also - ein anderes Mal, eben. Frühestens bei der nächsten WM 2015 in Glasgow.
Das Attribut "fliegender Sachse" ist aber ohnehin stimmig, und wer den Andreas kennt, weiß: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben ...!
* Wie dieses Teamfinale 2014 sonst noch so lief, finden Sie hier beim Tagesreport auf unserer >> WM-Website