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Challenge Cup-Auftakt 2015: Covergirl Kim Bui aber nicht dabei...! |
Nach dem Abschluss der A-Mehrkampf-Weltcups 2014/15 mit dem American Cup in Arlington (USA), deren neue Serie erst wieder im Frühjahr des Olympiajahres 2016 gestartet wird, veranstaltet der Turn-Weltverband F.I.G. in diesem Jahr insgesamt 7 sogennante Challenge-Cups (Einzelgeräte). Den Auftakt vollziehen im März das 39. Turnier der Meister in Cottbus (19. - 22. 03.) sowie eine Woche danach der Challenge-Cup in Doha (Katar). Letzter Challenge-Cup vor den Europameisterschaften ist dann noch am ersten Aprilwochenende der Challenge Cup in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Vor dem zweiten Jahreshöhepunkt, den 1. European Games in Baku, "drängeln" sich gar noch drei dieser Turniere im Mai, nämlich in Sao Paulo (BRA), in Warna (BUL) und in Anadia (POR), bevor dann diese Serie Mitte September mit Challenge-Cup Nr. 7 im kroatischen Osijek abgeschlossen wird.
* ... ► GYMmedia-Tagesberichte (ab 19. März 2015)
Unfassbare Medien-Ignoranz: ARD zieht Übertragungszusage zurück!
Erst wollte man den ersten Turniertag des Challenge-Cups in Cottbus übertragen - der Ausrichter verlegte aufwändig die Wettkampfzeiten - plötzlich: Absage der Live-Berichterstattung der ARD, mit dem Argument: unzureichende Attraktivität des Starterfeldes...???!
Hatte der regionale "rbb" schon die letzten Jahre dieses hochkarätige und weltweit bekannte und beliebte Turnier nahezu ignoriert, bzw. in unbedeutende Kurzberichterstattung der täglichen Nachrichtenachsen verbannt - diesmal schossen die sog. "Sport-Experten" aber nun wirklich den Vogel ab:
Obwohl mehrere Boden- , Ringe- und Reckweltmeister sowie Olympiasieger dabei sind, solche Superstars wie Kenzo Shirai, Epke Zonderland, der aktuelle Weltcup-Gesamtsieger Oleg Werniajew und der wieder erstarkende Deutsche Matthias Fahrig ebenso am Start sind, wie ein atemberaubend stark besetztes Ringefinale dieses Turnier kennzeichnet. Selbst Athleten der Region sind dabei, wie Lukas Dauser aus Berlin, Christopher Jursch aus Cottbus...?! Reichen denn Kompetenz und Sachkenntnis wirklich nur für erste Fußballiga bis hinein in die Regionalligen bei der Sachbeurteilung des Sports...? Die sportliche Substanz des Turniers bestand also nicht nur auf das von der ARD allein in den Fokus gerückte Reckduell Bretschneider vs. Zonderland ...!
Unter solchen "Scheuklappen-Entscheidungen" leiden im Übrigen leider auch andere olympische Kernsportarten im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen!
Die Absage durch Sportkoordinator Axel Balkausky von der ARD, die zweifellos den Ball stets fest in der Hand hält, (Foto) las sich so:
"Da das ohnehin bereits sehr eingeschränkte Teilnehmerfeld durch den kurzfristigen Ausfall von Andreas Bretschneider nochmals reduziert wurde, hat die ARD auch vor dem Hintergrund der anstehenden Weltcup-Entscheidungen im Wintersport auf eine Übertragung im Ersten Programm verzichtet. ...man badeuere die Absage sehr ...!"
Die Entschuldigung von der ARD für den unnützen Aufwand einer Zeitplanveränderung ist dürftig. Zudem gibt Balkausky nach Aussgae der Lausitzer Rundschau die Schuld an den Deutschen Turner-Bund (DTB) weiter: "Das vom Deutschen Turner-Bund ursprünglich angekündigte hochkarätige Teilnehmerfeld hat sich nach und nach minimiert. Wir hoffen sehr, dass es dem Verband im kommenden Jahr gelingt, die Turner-Elite in Cottbus zu versammeln und somit auch wieder eine Live-Übertragung im Ersten zustande kommt."
Doch es ist pure Heuchelei, und das klingt ja so, als wenn bisher dieses Turnier jemals von der ARD mit angemessener Sendezeit bedacht worden wäre oder überregional großflächiger stattfand! Mitnichten: Seit Jahren verbannt selbst der Regionalsender "rbb" diesen Wettkampf bestenfalls und spärlich in die aktuellen Tagesformate, maximal mit Kurzberichten. Die überregionale Sportschau dagegen ignoriert das Meister-Turnier traditionell fast vollständig!
Andererseits: Wenn natürlich selbst deutsche Topstars der ersten Reihe die beiden wichtigsten Inlandtermine (Stuttgart, Cottbus) von vornherein nicht auf ihrer individuellen Agenda haben, ggf. lieber im Ausland starten, um sich auf Großereignisse vorzubereiten - wie soll dann ein nationaler Verband eine erfolgreiche TV-Vermarktung betreiben ...?!
Dazu passt noch eine weitere verwunderliche ARD-"Inkompetenz":
Fein, dass die ARD auf >> sportliche Großereignisse der nächsten Jahre hierzulande großflächig aufmerksam macht.
(Suchen Sie aber dort mal das Kunstturnen!)
Es scheint somit nun langsam Methode zu sein, dass ausgerechnet das Kunstturnen wieder völlig ignoriert wird: Immerhin bewirbt sich der herausragende deutsche Turn-Standort Stuttgart aussichtsreich um die Austragung der Weltmeisterschaften 2019, die zudem noch höchst wichtige Qualifikations-WM für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio sind!!
Das kann doch bald kein Zufall sein!
Was wäre, wenn ein Redakteur einen ähnlich hochkarätigen Fußball-Termin "vergäße" ... ? Der Sturm der Enttrüstung und Kritik bräche los!
Wetten, dass dies aber dem 5-Millionen starken Deutschen Turnvolkes nicht mal auffällt ...? Vielleicht ist gerade d a s die Crux!!
(c) gymmedia / -ehe-
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* ... ► GYMmedia-Tagesberichte (ab 19. März 2015)