2 Pokale an USC Leipzig |
Cottbus ist keineswegs nur bekannt durch eines der auch international bekanntesten Kunstturn-Turniere. Die Lausitzmetropole pflegt schon über 150 Jahre das Gerätturnen im breitesten Sinne, in Vereinen oder im Studentensport oder im engagierten Kinderturnen, und gilt schon lange als die "GYM-C i t y" Deutschlands. Das gilt auch für einen Wettkampf der ganz besonderen Art: In den Tagen der Turn-WM in Doha fand hier die 33. Auflage des traditionsreichen TURNERMEMORIALs 2018 statt: Ein beachtliches Starterfeld der 60 Frauen und 28 Männer zwischen 18 und 83 Jahren aus 29 verschiedenen Vereinen ging an die Geräte des ambitionierten Wettkampfsports in den Altersklassen. Entstanden ist diese besondere Turniertradition einst in Erinnerung an Erich Riedeberger, den Ende der 60'er Jahre des letzten Jahrhunderts verstorbenen ersten Turnpräsidenten der DDR ...
Pokale der besonderen Art für ein besonderes Memorial in der "GYM C i t y Cottbus"
* Der tiefere Sinn des besonderen Cottbuser M e m o r i a l s !
- von Sabine Branser (Leipzig)
Das Anliegen des Wettkampfes ist es, verstorbenen Turnerinnen und Turnern aus den Vereinen in Ehren zu gedenken und bei gemeinsamem Wetteifern an den Turngeräten sowie einer stimmungsvollen Abendveranstaltung in familiärer Atmosphäre, Turnerfreundschaften zu knüpfen und zu pflegen. Die zu vergebenden Wanderpokale wurden und werden im Laufe der Jahre von Turnvereinen oder Familienangehörigen verstorbener Turnfreunde/freundinnen gestiftet. Die Stifter haben die Möglichkeit, festzulegen, in welcher Altersklasse, ob bei den Männern oder Frauen oder ob für eine besondere Leistung der jeweilige Pokal verliehen wird. Ist nichts dergleichen festgelegt, so lost der Veranstalter aus, in welcher Alters- oder Leistungsklasse der Pokal vergeben wird, weil noch nicht für alle Alters- und Leistungsklassen genügend Pokale gestiftet wurden.
... und in der Wettkampfpause verfolgte man per Livestream das WM-Geschehen in Doha, als Berlins WM-Turner Lukas Dauser im Barrenfinale stand - "GYMfamily, eben!
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Peter Vorberg, TuS Jena |
Der "Klaus Köste-Pokal" in Gedenken des 2012 verstorbenen Leipziger Olympia- und Turnfestsiegers und wird in jedem Jahr an einen Turner/eine Turnerin vergeben, der/die sich nach schwerer Erkrankung, Verletzung und/oder harten, persönlichen Schicksalsschlägen wieder zurück ins aktive Turnerleben gekämpft hat.
In diesem Jahr ging der Pokal an PETER VORBERG von der TsG Jena, der zwischen 2009 und 2013 dem Tod gleich mehrmals "von der Schippe gesprungen" war (schwere Darm- OP und Herzinfarkt). (Ich hatte die große Ehre, für Peter Vorberg die Laudatio zu halten ...!)
Ebenfalls traditionell werden zu Beginn des Wettkampfes die ältesten Teilnehmer weiblich und männlich gewürdigt. Bei den Frauen waren das Rosemarie SCHIEDT (TV NO Berlin) und Maria RIECK (TG 1863 Wittenberge) mit jeweils 80 Jahren.
Der 83-jährige Rolf SCHNIZ vom VfL 06 Saalfeld konnte sich bei den Männern über diese Ehrung freuen.
Neben dem ehrenden Gedenken kommen aber auch der Humor, der Spaß beim Memo nicht zu kurz. So vergibt der Ausrichter TV Cottbus 1861 e.V. z..B. jedes Jahr "die rote Laterne" - der Preis für den Verein, dessen Wettkampfmeldung als letztes einging. Der USV Potsdam verdiente sich den Leuchtkörper 2018.
Das starke weibliche Geschlecht --: Mit 18 Turnerinnen bewarben sich diesmal so viele wie noch nie zuvor um die Podestplätze und den Pokal!
* Die "Gurke des Tages"
Außerdem würdigt man auch das (spektakulär) misslungenste Element im Wettkampf mit einem entsprechenden Stück Gemüse für den/die Aktive "die Gurke des Tages" - das (spektakulär) misslungenste Turnelement im Wettkampf.
Ein weiteres Novum in Cottbus stellte die feierlicher Aufnahme eines neuen Mitgliedes der sächsischen Altherren- Riege „Silberrücken dar“. Norbert FLENKER (AK 65-69) vom USV Dresden wurde in die Reihen der besten Seniorenturner Sachsens aufgenommen.
Runde Wettkampfzahlen, Kampfrichtereinsätze und Geburtstagskinder werden ebenfalls nicht vergessen.
* Cottbuser Memorial-Impressionen ...:
* Youtube
* (Fast) Vergessene Turnelemente - die "E n g e l s w e l l e"
Traditionspflege wird aber nicht nur im Gedenken an verstorbene Turnfreunde betrieben, sondern auch mit dem jährlichen Aufruf an die Wettkämpfer, sich bei ihren Vorbereitungen auf das Memo auch mit einem vorgegebenen , fast vergessenen Turnelement zu beschäftigen. In diesem Jahr war es die sogenannte „Engelswelle am Reck“ (siehe Video).
Zwischern den beiden Wettkampfdurchgängen des Tages wird dann von Freiwilligen das ausgeschriebene Element vorgeführt und von den anwesenden Aktiven, Kampfrichtern und Gästen gefeiert und mit viel anerkennendem Applaus honoriert. Außerdem erhalten die Vorführenden auch noch ein stattliches Diplom über die erfolgreiche Präsentation des Elements.
... und das Turner feiern können, muss nicht erst erklärt werden:
Die obligatorische Abendveranstaltung mit humoristischen Showeinlagen der Teilnehmer, Tanz und ausgelassener Stimmung war auch in diesem Jahr ein schöner Abschluss eines ereignisreichen, mit viel Liebe und Engagement vorbereitet und durchgeführten Turnermemorials in gewohnt herzlicher und familiärer Atmosphäre - dank des umsichtigen Organisationsteam des TV Cottbus v. 1861!
(C) gymmedia / red. -ehe-
* Bericht / Fotos / Videos:
GYMmedia-Korrespondentin & aktive Teilnehmerin (-und Siegerin!)
Sabine Branser (USC Leipzig & TV Markkleeberg)
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* E R G E B N I S S E:
> Frauen-Durchgang 1; > Frauen-Durchgang 2;
> Männer-Durchgang 1; > Männer-Durchgang 2;
♦ GYMmedia-Ausblick:
►►>> 34. Cottbuser Turnermemorial 2019
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♦ GYMmedia-Rückblende:
► 32. Cottbuser Turnermemorial 2017
...
► 27. Cottbuser Turnermemorial 2012