11. August 2018  
Freyburg, GER  
Gerätturnen

240. Geburtstag Friedrich Ludwig Jahns

11. August 2018:
Der Vater des Vereinssports feierte seinen 240. Geburtstag


Es ist kalendarisch verbürgt – am 11. 8. 2018 feierte der oft so genannte „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn seinen 240. Geburtstag. Berechenbar ist er ein Mann des 18. Jahrhunderts, lebte zeitlebens in einem in viele Kleinstaaten zerstückelten Deutschland. Er wirkte engagiert wie mitunter polternd an der Einheit Deutschlands auch in der Nationalversammlung mit, begründete das volkstümliche Turnen und schuf mit der neuartigen Organisationsform „Verein“ die DNA unserer Demokratie.
Zu Recht zählt Friedrich Ludwig Jahn zu den meist geehrten Deutschen: Schulen wie Vereine, Straßen und Plätze, Denkmäler und Museen bestätigen das, Bücher und Dissertationen über ihn zählen die seines Alters.

Gleichzeitig beantwortete unlängst der Berliner Senat eine kleine Anfrage zum Vorstoß des Pankower Bürgermeisters, das dortige Jahn-Stadion umzubenennen. Das sei dem Ausbau zu einem internationalen Zentrum für inklusiven Sport nicht angemessen. Unbesehen von aller seriösen Forschung und sprachlichen Präzision wurde Jahn von ihm als Antisemit und Nationalist eingestuft. Der Berliner Senat antwortete mit Unterstützung des  DTB eindeutig: Die Anwürfe gegen den Jubilar seien so wenig neu wie richtig, vor allem liege Jahns Verdienst bis heute in der Gründung und Entwicklung der demokratischen Vereinssportbewegung – mit 90 000 Vereinen die größte zivilgesellschaftliche Organisation hierzulande. Der Senat nahm damit die Argumentation von DOSB-Präsident Hörmann beim diesjährigen parlamentarischen Abend auf wie auch den Antrag des DOSB, das deutsche Sportvereinswesen als immaterielles Kulturerbe von der UNESCO anzuerkennen – dort wird Jahn als dessen Initiator berufen.
Auch am theologischen Zuspruch hat es für den Pfarrerssohn Jahn in diesen Tagen nicht gefehlt. Der Präsident des international tätigen evangelischen Gustav-Adolf-Werkes betonte beim diesjährigen Jahn-Symposium in Lanz – Geburtsort von Jahn – dessen starken Einfluss bei der Konstituierung seines Vereins vor über 150 Jahren.

Da passte es, dass die Geburtstagswoche von Jahn mit der Vorstellung des Neubaus „Jahn-Museum“ bei der Mitgliederversammlung der Jahn-Gesellschaft in Freyburg / Unstrut schloss.

 * 1. PLATZ des Architekturwettbewerbes                                * Quelle: (c) Henchion Reuter Architects

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