06. März 2013  
Leipzig  
Gerätturnen

150 Jahre Turnfeste in Leipzig: Turnertreffen im September 2013 geplant

Vor 150 Jahren, im Jahre 1863, war mit dem 3. Deutschen Turnfest erstmals Leipzig die Gastgeberstadt, und spielte dann in den weiteren fast eineinhalb Jahrhunderten weitere 12 Mal die Gastgeberrolle für das bewegungsfreudige Volk der Deutschen - so oft, wie keine andere Stadt in der Geschichte der Turnbewegung. Auch die Kunstturner datierten hier, im Jahr des 1. Arbeiter-Turn-und Sportfestes 1922, das als 13. Deutsches Turnfest gilt, ihre ersten Deutschen Meisterschaften.
Mit den internationalen Erfolgen Leipziger Turner der legendären "SC-DHfK"-Riegen oder den Turnerinnen und Gymnastinnen des "SC Leipzig" wurde die Stadt in den 60'er bis 80'er Jahre des vorigen Jahrhunderts zu einer der erfolgreichsten Städte der Welt.

Dieser 150 Jahre zu gedenken, in denen der Sport und das Turnen auf deutschem Territorium mit unterschiedlichstem Vorzeichen, unter verschiedensten gesellschaftlichen Verhältnissen betrieben wurde, will man sich im September 2013 zu einem LEIPZIGER-TURNERTREFF 2013" wiedersehen ....

KLaus KÖSTE: ... sorgt auch noch nach seinem viel zu frühen Tod für innovative Ideen Leipziger Turner!

Angedacht ist ein Angebotspaket, das – neben einem kulturellen Teil – vor allem das gesellige Beisammensein am Abend in gepflegter Atmosphäre (inkl. Speisen, Getränke und Übernachtung vom 14. zum 15. September) umfasst.
** Um die Veranstaltung verbindlich planen zu können, bitten die Organisatoren alle Interessenten, sich diesen Termin unbedingt vorzumerken !!

** Weitere Details zur Veranstaltung werden zeitnah und in regelmäßigen Abständen im Portal von > www.gymmedia.de veröffentlicht.

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Aus Leipzig kamen immer schon ausgezeichnete Turner, wie Kurt Krötzsch (der allerdings nur ein paar Jahre für Leipzig startete), vielfacher Deutscher Meister zwischen 1931 und 1936 und Turnfestsieger 1933, der Pferdturner Arthur Kleine, der wagemutige Kurt Haustein, der Turnfestsieger von 1913, Fritz Kessler. Unvergessen auch der später im II. Weltkrieg gefallene Luz Long (Leipziger Sportclub), dem es gelang, sechsmal hintereinander trotz stärkster Konkurrenz Deutscher Weitsprungmeister zu werden und hinter Jesse Owens 1936 olympisches Weitsprungsilber gewann ...

Namen wie Olympiasieger Klaus Köste, Matthias Brehme, Siegfried Fülle, Erwin Koppe, Frank und Sohn Sven Tippelt, prägten in den sechziger, siebziger Jahren und später nicht nur das nationale Spitzenniveau des Kunstturnens, sondern sorgten für hohen internationalen Stellenwert!
Berühmt war auch die Leipziger Turnschule des Frauenturnens, geprägt von solchen Trainerpersönlichkeiten wie Roselore Sonntag oder Helmut Gerschau mit ihren Teams, die für die beeindruckenden Erfolge von Ute Kahlenberg-Starke, Erika Zuchold, Sylvia Hafemeister-Hindorff oder Steffi Biskupek-Kräker sorgten ...

Leipzig und die Deutschen Turnfeste
Das erste Turnfest richtete Leipzig im Jahr 1863
aus. Es war das 3. Deutsche Turnfest, drei Jahre nach Coburg, zwei Jahre nach Berlin. Schon hier setzte die Stadt Maßstäbe:
20.000 Teilnehmer kamen aus 800 Orten - eine Zahl, die erst beim 9. Turnfest 1898 in Hamburg wieder überschritten wurde.

50 Jahre später sah Leipzig 1913 ein gewaltiges und vom Nationalismus geprägtes 12. Deutsches Turnfest.
62.700 Teilnehmer waren dabei und erlebten Sonderwettkämpfe, die den modernen Entwicklungen im Sport der damaligen Zeit folgten. Die Wettkämpfe im Kugelstoßen und Speerwerfen lösten heftige Diskussionen aus.

1922 fanden sich 100.000 Teilnehmer zum 1. Arbeiter-Turn- und Sportfest ein, das als 13. Deutsches Turnfest gezählt wird. Vier Jahre nach dem Ersten Weltkrieg betonte der ausrichtende Arbeiter-Turn- und Sportbund vor allem den internationalen Charakter der Veranstaltung. Aus elf Nationen nahmen Gäste teil. Die Frauen waren in das Wettkampfprogramm integriert worden. Zum Programm zählten unter anderem auch Fußball und Wassersport.

32 Jahre vergingen bis zum nächsten großen Turnfest an der Pleiße.

Von 1954 bis 1956 wurde das Zentralstadion gebaut, mit einem Fassungsvermögen von knapp 100.000 Zuschauern die größte Sportarena in Deutschland.
Das 1. Deutsche Turn- und Sportfest im August 1954 erweckte die Turnfest-Traditionen der Messestadt zu neuem Leben.

Bis zum August 1987 fanden weitere sieben Turn- und Sportfeste statt. Im Zentralstadion wurden dabei stets die Sportschau, ein Fußball-Länderspiel, eine internationale Leichtathletik-Veranstaltung sowie die Abschlussveranstaltung durchgeführt.
Ab 1977 fanden zeitgleich die zentralen Kinder- und Jugendspartakiaden der DDR in Leipzig statt.