13. August 2011  
Diez an der Lahn  
Gerätturnen

1. WM-Qualifikation: Nguyen vor Boy und Altmeister SpiridonovKim Bui gewinnt bei den Frauen vor Nadine Jarosch ....

Zur 1. WM-Qualifikation der deutschen Turner in Altendiez kam es zum erwarteten Spitzenduell zwischen Europameister Philipp Boy  (SC Cottbus) und dem aktuellen Deutschen Meister Marcel Nguyen (TSV Unterhaching) , was letzterer mit 87,600 Punkten und mit 0,6 Punkten Vorsprung vor dem Lausitzer knapp für sich entscheiden konnte. Erstaunlich immer wieder die verlässlichen Mehrkampfqualitäten des Saarländers Eugen Spiridonov, der mit 84,100 Punkten den Meisterschaftsdritten Thomas Taranu (KTV Straubenhardt) auf Rang vier verdrängen konnte. Glänzend am Reck aufgelegt mit Tageshöchstwert von 16,250 (7,5 Schwierigkeit!) war Fabian Hambüchen, der allerdings noch Boden und Sprung auslassen musste.


Das Duell der beiden Spitzenleute Nguyen und Boy entschied sich letzlich am Sprung, wo die Landung des "Dragulescu" von Philipp Boy verdächtig nach einem Aufgreifen aussah ... (?), jedenfalls holte hier allein Marcel Nguyen fast einen Punkt mehr, obwohl er in der Hitze der Halle und bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit (Griffprobleme an den Geräten!!) so mancherlei - wenn auch kleinere -  Flüchtigkeitsfehler machte, und sich z.B. trotz Höchstwertung am Barren (15,150)  zweimal (sehr clever!) retten musste.
Auch Philipp Boy haderte ein wenig mit dem "Schicksal: Zwar am Boden gut gestartet (15,250) leistete er sich zuvor auch an den Ringen eine Hosenbodenlandung und bekam noch zu Beginn der Reckübung Magnesiastaub in die Augen und musste sich leicht gehandicapt aber tapfer (15,400) durchkämpfen.
Fabian Hambüchen markierte mit höchster Schwierigkeit von 7,5 am Reck auch den Höchstwert von 16,25 Punkten. Erstmals zeigte er dabei auch seine neue schwierige Verbindung eines Tkatschow-Saltos, gestreckt, gefolgt von einer gesprungenen Riesenfelge mit Drehung in den Ellgriff und einem Jägersalto mit 1/1-Drehung.Stark auch seine Barrenübung (14,850), die zwetbeste der Konkurrenz. Pferd- und Ringeübungen aber sind sicher noch ausbaufähig ... Boden und Sprung nach seiner Achillessehnenverletzung noch nicht wieder wettkampfreif.

Alles in Allem: "Wir sammeln erstmal alle Körner", so beschrieb Bundestrainer Andreas Hirsch seine Beobachtungsnotizen ein wenig nebulös, denn nach den Deutschen Meisterschaften als zweiter WM-Quali in 2 Wochen will er dann sicher mehr wissen, wer die 10 Kader sind, die in die unmittelbare WM-Vorbereitung gehen sollen.
* Leider hatten weder Veranstalter noch Ausrichter den GYMmedia-Eventservice gebucht, so dass wir uns leider auf die Kurz-Berichterstattung beschränken mussten.
  - die Redaktion